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Zugang zur Schmerztherapie derzeit noch schwieriger als sonst

Die Behandlung von Schmerzen darf in Pandemie-Zeiten nicht in den Hintergrund treten. 23 Millionen Deutsche, die unter chronischen Schmerzen leiden, haben ein Recht darauf, angemessen behandelt zu werden. Darauf weist die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. anlässlich des 9. bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz am 2. Juni 2020 hin. Sie fordert einen „Schutzschirm für Schmerzpatienten“ und geht mit gutem Beispiel voran: Ab 6. Mai 2020 startet ein telefonisches Informationsangebot für Schmerzpatienten. Jeden Mittwoch im Mai geben Schmerzexpertinnen und -experten unter der Nummer 0800 1818120 in fünf Zeitfenstern Tipps zu unterschiedlichen Schmerzthemen.

06.05.2020

23 Millionen Deutsche leiden in Deutschland unter chronischen Schmerzen. Ob Migräne, Gelenkerkrankungen, Rheuma oder infolge einer Operation – Patienten mit chronischen Schmerzen brauchen auch in Corona-Zeiten Hilfe. Denn die aktuellen Krisenbewältigungsstrategien haben weitreichende Folgen: Multimodale Schmerzbehandlungen in Gruppen entfallen, die Abstandsregeln verunsichern und der eine oder die andere verschiebt den Termin beim Arzt oder Physiotherapeuten. „Wir brauchen einen ‚Schutzschirm für Schmerzpatienten‘. Schmerzbehandlung ist ein Patientenrecht – und viele wissen gar nicht, welche Therapie-Optionen für sie infrage kommen und wo es Hilfe gibt“, sagt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Es gebe mittlerweile viele verschiedene und gut evaluierte Methoden der Schmerzbehandlung, die bekannter gemacht werden müssen, so Isenberg. Beispielsweise die multimodale Schmerztherapie, bei der Therapien aus verschiedenen Fachbereichen miteinander verbunden werden: Eine medikamentöse Behandlung, Physiotherapie, Psychotherapie, Entspannungsübungen oder Ergotherapie können zum Einsatz kommen. „Das ist einer der Gründe, weshalb wir jedes Jahr zusammen mit Partnern den Aktionstag gegen den Schmerz veranstalten, denn an diesem Tag können Einblicke in die verschiedenen Therapieansätze gegeben werden. Dabei stehen das Arzt-Patient-Gespräch und die individuelle Abstimmung natürlich im Zentrum“, ergänzt Isenberg.

Aufgrund der aktuellen Krise weitet die Schmerzgesellschaft ihr Angebot im Umfeld des Aktionstages gegen den Schmerz aus und bietet ab Mittwoch, 6. Mai 2020 jeden Mittwoch eine telefonische Patientenhotline an. Unter der Hotline-Nummer 0800 1818120 stehen Schmerzexpertinnen und -experten in insgesamt fünf Zeitfenstern zu unterschiedlichen Themenfeldern wie „Schmerz-Psychologie“, „Schmerz-Medizin“, „Schmerz-Physiotherapie“ und „Schmerz-Pflege“ Anruferinnen und Anrufern telefonisch mit Tipps zur Verfügung. Zudem organisiert die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. in einem weiteren Zeitfenster mittwochs eine Selbsthilfe-Telefonkonferenz/Video-Telefonrunde, in der allgemeine Fragen rund um Schmerz und Schmerztherapie auch zwischen Patientinnen und Patienten, Vertretern von Selbsthilfeorganisationen und Schmerzexperten ausgetauscht werden können.

Mit diesem Angebot sollen Betroffene, die zudem oftmals zu Hause allein oder aber mit begrenzten Sozialkontakten sind, Möglichkeiten zum Austausch und für Tipps erhalten. „Damit entlassen wir die Politik aber nicht aus der Verantwortung“, betont Isenberg. Diese müsse zeitnah und langfristig die Rahmenbedingungen für eine gute Schmerzbehandlung stärken. „Viele Patienten irren jahrelang im Dschungel des Gesundheitswesens umher, bevor Sie adäquate Hilfe finden. Das ist nicht hinnehmbar“, betont Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.

 

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Aktionstag gegen den Schmerz 2020

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Fax: 0711 8931-167

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