Nichts bleibt, wie es ist: Offizin-Apotheken weiterhin rückläufig, Versandhandel wächst
Gegenüber dem Vorjahr 2021 steigerte sich der Umsatz im OTC-Markt (rezeptfreie und Nichtarzneimittel) mit einem zweistelligen Plus von fast 11 Prozent. (Grafik: IQVIA)
01.09.2022
Gerade für ältere Menschen und auch für Patienten, die eine persönliche Beratung für ihr pharmazeutisches Präparat oder ihre therapeutische Anwendung benötigen oder auch, wenn eine spezielle Rezeptur notwendig ist: Vor-Ort-Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil einer intakten Infrastruktur, mit der Stadt und Land, sprich der Wohnort, lebenswert werden. Doch einfach haben es die sogenannten Offizin-Apotheken derzeit nicht.
Sie sind insgesamt umsatzrückläufig im Vergleich zu Zeiten der Pandemie. Im Vergleich zum ohnehin schwachen Vorjahr 2021 bescherten zwar beide Vertriebsschienen (Versandhandel und Offizin) dem OTC Arznei- und Nichtarzneimittelmarkt ein zweistelliges Plus von fast 11%, doch trotz dieser an und für sich positiven Entwicklung, das vor-pandemische Niveau wird gerade im Vor-Ort-Apothekenhandel nicht erreicht. Im 1. Halbjahr 2020 lag der Umsatzanteil von ihnen nämlich noch bei fast 80%, während es heute nur noch 76% sind. In Millionen Umsatz ausgesprochen: Es fehlen 86 Millionen Euro im Offizin-Bereich, wohingegen der Versandhandel immer stärker wächst. Die Pandemie gilt als Treiber dieses Vertriebswegs.
Ein Detailblick in den IQVIA Consumer Health Spotlights Report zeigt, dass beispielsweise Körperpflege- und Kosmetikprodukte von dem Umsatzrückgang im Offizin-Bereich betroffen sind. Bei dem ohnehin schon deutlich höheren Versandhandelsanteil führt der Umsatzrückgang bei den stationären Apotheken zu einem weiteren Umsatz-Minus von 7,9% in dieser Produktklasse. Diese erreicht damit sogar einen neuen Tiefstwert.
IQVIA
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