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Nichts bleibt, wie es ist: Offizin-Apotheken weiterhin rückläufig, Versandhandel wächst

Zwar wächst der Apotheken-Markt im 1. Halbjahr 2022 insgesamt um solide 5,7%. Und dennoch, das Umsatzplus bewirkt nur geringfügiges Genesungspotenzial für die Apotheken vor Ort: Seit den Lockdowns 2020 haben Offizin-Apotheken mit Umsatzeinbußen zu kämpfen und erholen sich nur langsam, so der aktuelle IQVIA Consumer Health Spotlights Report. Umsatztreiber der rund 34,9 Milliarden Euro insgesamt, die mit Apotheken-Artikeln im 1. Halbjahr 2022 bislang erwirtschaftet wurden, sind momentan die rezeptfreien OTC-Arznei- und Nichtarzneimittel. Im Vergleich zu einem extrem schwachen Vorjahr 2021 ist diese Produktgruppe um 10,7% gewachsen.
Nichts bleibt, wie es ist: Offizin-Apotheken weiterhin rückläufig, Versandhandel wächst

Gegenüber dem Vorjahr 2021 steigerte sich der Umsatz im OTC-Markt (rezeptfreie und Nichtarzneimittel) mit einem zweistelligen Plus von fast 11 Prozent. (Grafik: IQVIA)

01.09.2022

Gerade für ältere Menschen und auch für Patienten, die eine persönliche Beratung für ihr pharmazeutisches Präparat oder ihre therapeutische Anwendung benötigen oder auch, wenn eine  spezielle Rezeptur notwendig ist: Vor-Ort-Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil einer intakten Infrastruktur, mit der Stadt und Land, sprich der Wohnort, lebenswert werden. Doch einfach haben es die sogenannten Offizin-Apotheken derzeit nicht.

Sie sind insgesamt umsatzrückläufig im Vergleich zu Zeiten der Pandemie. Im Vergleich zum ohnehin schwachen Vorjahr 2021 bescherten zwar beide Vertriebsschienen (Versandhandel und Offizin) dem OTC Arznei- und Nichtarzneimittelmarkt ein zweistelliges Plus von fast 11%, doch trotz dieser an und für sich positiven Entwicklung, das vor-pandemische Niveau wird gerade im Vor-Ort-Apothekenhandel nicht erreicht.  Im 1. Halbjahr 2020 lag der Umsatzanteil von ihnen nämlich noch bei fast 80%, während es heute nur noch 76% sind. In Millionen Umsatz ausgesprochen: Es fehlen 86 Millionen Euro im Offizin-Bereich, wohingegen der Versandhandel immer stärker wächst. Die Pandemie gilt als Treiber dieses Vertriebswegs.

Ein Detailblick in den IQVIA Consumer Health Spotlights Report zeigt, dass beispielsweise Körperpflege- und Kosmetikprodukte von dem Umsatzrückgang im Offizin-Bereich betroffen sind. Bei dem ohnehin schon deutlich höheren Versandhandelsanteil führt der Umsatzrückgang bei den stationären Apotheken zu einem weiteren Umsatz-Minus von 7,9% in dieser Produktklasse. Diese erreicht damit sogar einen neuen Tiefstwert.

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