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Hepatitis D - Hoffnung auf Heilung?

Die Hepatitis D ist die aggressivste aller viralen Leberentzündungen. Sie tritt immer zusammen mit der Hepatitis B auf und konnte lange Zeit kaum behandelt werden. Seit Sommer 2020 steht endlich ein Medikament zur Verfügung, das den Betroffenen Hoffnung macht. Die bisherigen Therapieerfolge stimmen Experten optimistisch.

31.01.2022

"Viele der oft jungen Patienten haben bereits eine Leberzirrhose, wenn sie sich erstmals beim Hepatologen vorstellen", erklärt der Leberexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann. "Die Leberschädigung ist bei ihnen bereits fortgeschritten und sie haben im Vergleich zu Patienten, die nur mit Hepatitis B alleine infiziert sind, ein deutlich erhöhtes Risiko für einen fortschreitenden Verlauf mit Leberkrebs im Endstadium."

Die Zulassung des Wirkstoffs Bulevirtid für die Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis D durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) im Juli 2020 erfolgte auf der Basis von Phase-2-Studiendaten. Die Einführung wird von einer, auf mehrere Jahre angelegten Phase-3-Studie begleitet. In 2021 wurden erste Ergebnisse präsentiert, die zeigen, dass viele Patienten gut auf Mono- oder Kombinationstherapien mit dem Wirkstoff ansprechen.

Die Behandlung von akuten und chronischen Leberentzündungen gehört zum Therapiespektrum der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. Der Berufsverband (bng) hat ein Qualitätssiegel für spezialisierte Hepatologen entwickelt, die sich intensiv um Leberpatienten kümmern. In einer „Hepatologischen Schwerpunktpraxis im bng“ werden zwischen 50 bis 300 Patienten pro Quartal versorgt. Zertifizierte Praxen in Wohnortnähe werden über die Arztsuche auf dem Webportal www.magen-darm-aerzte.de gelistet.

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