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E-Rezept: Verschobene Einführung wird befürwortet

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Einführung des E-Rezepts in Deutschland auf unbestimmte Zeit verschoben. Zunächst solle die Testphase fortgeführt und intensiviert werden. Doch wie bewerten Apothekeninhaber:innen die Kursänderung zur Einführung? Der APOkix im Januar beschäftigt sich mit dieser Frage und zeigt: Die deutliche Mehrheit der Befragten (90 %) erachtet die Absage zur Einführung des E-Rezepts in diesem Jahr als richtig. Jedoch wären 77 Prozent der am APOkix teilnehmenden Apotheken durchaus schon zum 01. Januar 2022 technisch in der Lage gewesen, das E-Rezept zu bedienen und abzurechnen.
E-Rezept: Verschobene Einführung wird befürwortet

APOkix-Umfrage des Monats: Verschiebung des E-Rezepts. Quelle: IFH Köln

07.02.2022

Dass jedoch die Einführung auf unbestimmte Zeit verschoben und kein neuer Starttermin benannt wurde, halten mehr als drei Viertel (79 %) für gerechtfertigt. Insgesamt sind 97 Prozent der Meinung, dass die Einführung so lange verschoben werden muss, bis die erforderlichen technischen Systeme flächendeckend zur Verfügung stehen und gründlich getestet wurden.

Einführung des E-Rezepts bleibt umstritten
Lediglich 27 Prozent bewerten die Einführung des E-Rezepts generell als positiv, 40 Prozent sind geteilter Meinung und 33 Prozent eher negativ gestimmt. Die große Mehrheit (97 %) befürchtet, dass mit der Einführung des E-Rezepts der Wettbewerb mit Versandapotheken zunehmen wird. Außerdem stellt für 86 Prozent der höhere Aufwand beim Datenschutz eine Hürde dar. Doch sind mit der Einführung des E-Rezepts aus Apothekersicht auch viele Vorteile verbunden. So bietet das E-Rezept beispielsweise mehr Bequemlichkeit für Kund:innen (57 % Zustimmung), unterstützt bei der Vermeidung von Abgabefehlern (56 %) und schützt vor Rezeptbetrug (49 %) sowie Retaxationen (45 %).

Starttermin des E-Rezepts bleibt ungewiss
Ein Großteil der Befragten (72 %) erwartet nicht, dass das E-Rezept noch in diesem Jahr offiziell und flächendeckend eingeführt wird: Gut 43 Prozent rechnen erst 2023 mit der bundesweiten Einführung, knapp 29 Prozent nicht vor 2024. Mehr als zwei Drittel (68 %) sehen in dem verschobenen Start einen herben Rückschlag für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Konjunkturindizes sinken zum Jahresauftakt
Der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage sinkt im Januar um 12,0 Punkte und liegt nun bei 111,3 Punkten. Im Vergleich zum Januar 2021 entspricht dies einem Plus von 33,9 Punkten. Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten bleibt nahezu unverändert. Mit einem leichten Minus von 0,1 Punkten landet er im Januar bei 71,3 Punkten. Verglichen mit dem Vorjahresmonat verzeichnet er ein Plus von 12,1 Punkten.

 

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