BPI: Für 15 Euro gibt es keine Versorgungssicherheit
23.04.2018
Krankenkassen-Beitrag senken. Rücklagen stabil halten. Mehr Geld im Versicherten-Portemonnaie. „Das klingt rosig. Von Weitblick zeugt der erste Gesetzesentwurf aus dem BMG aber nicht“, so Dr. Martin Zentgraf. „Die vom Minister zu Recht gescholtene Kassen-Sparpolitik hat mittlerweile zum Teil gefährliche Auswirkung auf die Versorgungssicherheit.“ So seien wichtige Wirkstoffe wie Vakzine oder Antibiotika international nur noch bei einem oder wenigen Anbietern verfügbar. Und immer weniger Therapiealternativen stünden den Patienten in Deutschland zur Verfügung. Nicht-Einführung und Marktaustritte führten zusammen zu einem Rückgang der Verfügbarkeit auf insgesamt 69 Prozent der AMNOG-fähigen Medikamente.
Zentgraf: „Die Strafandrohung von Beitragssenkungen wird nicht ausreichen, um der Kassen-Politik Einhalt zu gebieten.“ Das finanzielle Polster der GKV müsse stattdessen für notwendige Reformen genutzt werden. Die Stabilisierung der Generika-Versorgung, die Abschaffung von Exklusivverträgen, die Beendigung der Blockade der Weiterentwicklung von Arzneimitteln mit bewährten Wirkstoffen durch das Preismoratorium seien richtige Konsequenzen.