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BMC diskutiert, wie die Bereitschaft für neue Versorgungsansätze gesteigert werden kann

Mit einem Aufruf für eine bessere Koordination von Leistungen ist am 21.1.2020 der 10. BMC-Kongress eröffnet worden. Zum Jubiläum diskutieren 600 nationale und internationale Experten in über 30 Sessions bis Mittwoch, wie innovative Technologien und Versorgungskonzepte Einzug in die Gesundheitsversorgung halten können. Damit dient der Kongress auch in diesem Jahr als Dialogplattform für alle, die an einer Modernisierung des Gesundheitswesens konstruktiv mitwirken wollen.

22.01.2020

Zum Auftakt betonte der BMC-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Volker Amelung den Nachholbedarf für eine koordinierte Versorgung. Digitale Technologien böten hierbei großes Potenzial für Verbesserungen, diese stellten sich jedoch nicht automatisch ein. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir Wandel im Gesundheitswesen aktiv herbeiführen können. Muss jede Neuerung per Gesetz verordnet werden oder können wir auch andere Triebkräfte mobilisieren?“ fragte Amelung. Klare Spielregeln seien essenziell, führten aber noch lange nicht zur nötigen Bereitschaft für neue Versorgungsformen. „Wir sollten weniger über zusätzliche Anreize reden und uns mehr darauf konzentrieren, bestehende Bremsklötze zu lösen. Das gelingt vor allem, wenn Innovationen einen erkennbaren Nutzen für jeden Einzelnen schaffen.“ Neue Ansätze bspw. in der Teledermatologie zeigten, dass dies gelinge, wenn funktionierende Geschäftsmodelle ermöglicht werden.

Dr. Elizabeth Fowler, Executive Vice President beim New Yorker Commonwealth Fund, ging auf die Erfolgsfaktoren für die von ihr mitgestaltete US-Gesundheitsreform „Obamacare“ ein: „Rückblickend war es besonders wichtig, alle Akteure frühzeitig einzubinden und eine gemeinsame Vision zu entwickeln.“ Auch eine aktuelle Studie des Commonwealth Funds hat gezeigt, dass digitale Technologien zwar eine Voraussetzung für eine vernetzte Versorgung sind. Damit diese jedoch mit Leben gefüllt wird, bedürfe es der Bereitschaft zur Koordination und Zusammenarbeit der Beteiligten.

Wie Wandel in der Praxis funktioniert, erläuterte Dr. Jason Cheah, CEO des Woodlands Health Campus in Singapur. Der Stadtstaat, der sich in der Gesundheitsversorgung ähnlichen Herausforderungen gegenübersieht wie Deutschland, verfolgt eine nationale Smart Health-Strategie mit dem Ziel, allen Einwohnern Datenzugang, Kompetenz und Teilhabe zu ermöglichen. Dabei betonte Cheah wie wichtig es ist, von internationalen Erfahrungen zu lernen: „Als Stadtstaat ist Singapur zu klein, umfassende Ansätze selbst zu entwickeln. Allerdings möchten wir Erster sein, erprobte Versorgungslösungen zu adaptieren.“ Im Zentrum stehen dabei Projekte, mit denen digitale Technologien bewusst und sicher eingesetzt werden, so z. B. in Form eines digitalen Gesundheitsmarktplatzes, auf dem Pflegebedürftige, -fachkräfte und Dienstleister ihre Bedarfe formulieren und entsprechend vermittelt werden.

Bis zum 22.2.2020 diskutieren die Kongressteilnehmer zahlreiche weitere Themen mit hochkarätigen Experten u.a. aus dem BMG, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem Health Innovation Hub (hih), zahlreichen Krankenkassen, Ärzten, der Wissenschaft, Start-ups und der Industrie. Gemeinsam erarbeiten sie Ideen für Strukturveränderungen, neue Geschäftsmodelle, regional- und indikationsspezifische Kooperationsnetze und digitale Versorgungsprozesse.

 

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