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"Update OTC-Markt" in der Coronakrise von SEMPORA

SEMPORA Consulting hat im Rahmen einer detaillierten Analyse die Entwicklung des OTC-Marktes unmittelbar vor und während der aktuellen Coronakrise beleuchtet und bewertet. SEMPORA nutzt hierfür im Rahmen einer strategischen Partnerschaft die wöchentlichen Paneldaten von Insight Health für die stationäre Apotheke sowie von DatamedIQ für den Apothekenversandhandel.

09.04.2020

Wie Sempora Consulting festgestellt hat, ist der OTC-Markt seit Ende Februar im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum stark gewachsen – ein noch stärkeres Wachstum sei aber teilweise durch Lieferengpässe verhindert worden. Die Peak-Woche war dabei die Woche vom 10. bis 17.3. mit einem Umsatzwachstum (rAVP) von 46% im Vergleich zur Vor-Coronaperiode (8.-28.1.). Noch stärker als im Versandhandel seien im März, in der "heißen" Coronaphase, die Umsatzzuwächse in der stationären Apotheke gewesen

Die OTC-Kategorien wuchsen im März stark unterschiedlich, so die Sempora-Untersuchung. Während zu Beispiel Desinfektionsmittel, Immunsystem & Vitamine, Expectorantien und Analgetika eine sehr starke Entwicklung zeigten, haben  Antirheumatika, Gesichtspflege und Antacida nicht von der Coronakrise profitiert.

Die letzte Märzwoche (25.-31.3.) zeigte dann eine Trendumkehr mit einem erstmals deutlich negativen Verlauf der Umsätze im OTC-Markt. Die stationären Apotheken waren davon stärker betroffen als die Versandapotheken. Verschärfte Ausgangsregeln, weniger Arztbesuche (und damit Rezepte) und das Ende einer
intensiven Bevorratungszeit haben das OTC-Wachstum vorerst gestoppt. Ob damit die Phase der Corona-Vorzieheffekte bereits beendet sei, müsse weiter beobachtet werden.

In Bezug auf die Preise hat Sempora festgestellt, dass der Versandhandel im Monat März kategorieübergreifend deutlich niedrigere Rabatte gegeben hat als in den Vormonaten – mit dem Effekt steigender Durchschnittspreise. Die stationäre Apotheke habe Preiserhöhungen nur in ausgesuchten Kategorien wie Desinfektionsmittel vollzogen. Absolut liegen die Preise des Versandhandels jedoch weiterhin deutlich unter denen der Offizin.

Aus Sicht der Sempora-Experten ergeben sich aus den Ergebnissen drei wesentliche Implikationen. Erstens müssten die Marktteilnehmer mehr denn je die schwankenden Markttrends tiefenscharf und zeitaktuell
beleuchten. Insights seien die Voraussetzung für Agilität und Schnelligkeit bei der Anpassung
des Vermarktungsansatzes.

Die Corona-Krise sei ein Katalysator für Veränderungen.Daher müsse es zweitens darum gehen, strategische Anpassungen vorzunehmen. "Auf Sicht fahren reicht nicht – erforderlich sind jetzt Wachstumsstrategien 'beyond Corona'", so Thomas Golly, Managing Partner bei Sempora Consulting. Im Fokus stünden dabei Portfolios, Markenmechanik, Patient Journey und Digitalisierung.

Schließlich sei drittens eine kanalspezifische Marktbearbeitung erforderlich. Das Wachstum des Versandhandels und die Veränderungen des Konsumentverhaltens erforderten eine Überprüfung der Channelstrategie und angepasste Maßnahmen je Vertriebskanal.

Einen Überblick über die Ergebnisse des aktuellen "Updates OTC-Markts" gibt es hier.

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