Sie sind hier: Startseite News Preiswettbewerb: Apotheker befürchten Trivialisierung von OTC-Produkten

Preiswettbewerb: Apotheker befürchten Trivialisierung von OTC-Produkten

Die aktuelle APOkix-Umfrage zeigt: 50 Prozent der befragten APOkix-Teilnehmer beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Preiswettbewerb bei OTC-Präparaten. Vor allem Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und Schmerzmittel stehen unter Preisdruck. Konjunkturindizes sinken deutlich.

Während verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland der Preisbindung unterliegen, können Apothekerinnen und Apotheker die Preise von nicht-rezeptpflichtigen Medikamenten frei kalkulieren. So genannte OTC-Produkte sind von der Arzneimittelpreisverordnung ausgeschlossen. Wie sich der Preiswettbewerb auf die Apothekeninhaber in Deutschland auswirkt, untersucht die aktuelle APOkix-Befragung des IFH Köln unter 234 Apothekerinnen und Apothekern.

Die Ergebnisse zeigen: Rund 50 Prozent der Befragten beschäftigen sich ausgiebig mit der Preisgestaltung von OTC-Produkten. Fast ebenfalls so viele geben an, den Preiswettbewerb als intensiv wahrzunehmen.

Bei Produkten aus den Indikationsbereichen Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsergänzungsmittel (67,1 %) und Husten, Erkältung, Fieber (60,3 %) steht der Preis nach Aussagen der befragten Apothekeninhaber/innen besonders im Fokus. Auch bei Produkten zur Behandlung von Bewegungsschmerzen (59,8 %) und Kopfschmerzen (56,8 %) wird der Preiswettbewerb besonders intensiv wahrgenommen.

Nach ihrer Meinung zum Preiswettbewerb gefragt, zeigen sich die APOkix-Teilnehmer durchweg skeptisch. Fast 92 Prozent der Befragten glauben, dass durch Sonderangebote im OTC-Bereich eine Preisspirale in Gang gesetzt werde, die sich zukünftig weiter verstärke. Außerdem sind knapp 86 Prozent der Auffassung, dass OTC-Präparate hierdurch trivialisiert würden. Optionen zur Ertrags- oder Umsatzsteigerung sowie Marketingaspekte spielen nur für eine Minderheit der Befragten eine Rolle.

„Eine Trivialisierung von OTC-Produkten wäre sehr besorgniserregend“, so Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH Köln. „Wenn der Preiswettbewerb, wie von 52 Prozent der Befragten befürchtet, dazu führt, dass insgesamt mehr OTC-Produkte gekauft und letztlich auch verbraucht werden, könnte dies ebenso dazu führen, dass in der Konsequenz der Medikamentenkonsum verharmlost wird“, so Preißner weiter.

Der leichte Auftrieb in der Konjunkturbewertung der letzten beiden Monate ist vorerst gestoppt. Im April werden die aktuelle (91,1 Indexpunkte) sowie die erwartete Geschäftslage (74,9 Indexpunkte) von den APOkix-Teilnehmern wieder schlechter bewertet. Rund 55 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage neutral, nur
18,3 Prozent sind positiv gestimmt.

Anhänge