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Politischer Sonderweg schießt die Pflege ins Aus

„Mit der heutigen Abstimmung im Bayerischen Landtag für eine „Vereinigung der Pflegenden in Bayern“ beschreitet die Regierung einen politischen Sonderweg, der die Profession Pflege auf Landes- und Bundesebene ins Aus schießt“, sagte DBfK-Geschäftsführerin Dr. Marliese Biederbeck am 6. März in München. Als großes Manko wertet der DBfK, dass die geplante Interessensvertretung auf freiwilliger Basis, so wie sie jetzt kommt, nicht im Heilberufekammergesetz verankert sein wird.

06.04.2017

Damit ist die Profession Pflege nicht in der Lage, ihre Belange als gleichwertiger Partner im Gesundheitswesen zu verhandeln. Die Vertreter der professionellen Pflege in Bayern haben sich gerade deshalb jahrelang für eine Pflegekammer eingesetzt, um ihre Expertise in politische Entscheidungsprozesse wirkungsvoller als bislang einbringen zu können und politisch gehört zu werden.

Das oberste Ziel der Pflegekammer ist es, eine fachgerechte und professionelle Pflege nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Nur bei einer Kammer ist die Politik dazu angehalten, bei Fragestellungen im Bereich des Gesundheitswesens die Pflege zu hören. Bei der freiwilligen Interessensvertretung sollen nun auch fachfremde Organisationen, wie zum Beispiel Einrichtungsträger mitentscheiden dürfen. „Damit wird es nicht möglich sein, die Interessen der Berufsgruppe Pflege zu stärken“, so Dr. Biederbeck. Und weiter: „Wir kämpfen weiter für eine echte Interessensvertretung, bei der die Pflege den Hut aufhat.“

In vielen anderen Bundesländern wird derzeit eine Pflegekammer auf den Weg gebracht. Mit dem bayerischen Modell befürchtet der DBfK auch deshalb eine Schwächung der Pflege, weil Bayern bei Gründung einer Bundespflegekammer außen vor sein wird und wichtige pflegepolitische und pflegefachliche Belange nicht mitgestalten kann.

Pressekontakt:

Sabine Karg
Regionalverband Südost
Tel.: 089 / 17 99 70-0
E-Mail: presse-suedost@dbfk.de

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