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Neue Silvia-Ärzte für eine bessere Versorgung von Demenzkranken in mehreren Ländern

Demenzerkrankungen zählen heute zu den häufigsten Volkskrankheiten und stellen große Herausforderungen an die Pflege und Betreuung. Nun hat eine zweite Gruppe von Silvia-Ärzten ihr Examen angelegt. Die Hälfte von ihnen ist im Ausland tätig. Das Studium erfolgt in Zusammenarbeit von Karolinska Institutet und der Stiftung Silviahemmet und ermöglicht den Ärzten, zukünftig die Versorgung der Demenzpatienten zu verbessern.

17.04.2016

Die Examensfeier findet am 17. Mai 2016 im Zusammenhang mit dem 20-jährigen Jubiläum von Silviahemmet statt. Ihre Majestät Königin Silvia wird dann den neuen Silvia-Ärzten das Diplom und die Auszeichnung des Silviahemmet überreichen.

Die Silvia-Ärzte haben ihr zweijähriges Masterstudium in der Demenzversorgung parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit absolviert. Das Studium wird als Postgraduierten-Fernstudium angeboten. Der Arzt kann deshalb während des Studiums weiter arbeiten und seine neuen Kenntnisse direkt in der Versorgung der Patienten umsetzen. Kennzeichnend für diese Weiterbildung ist, dass sie sich nicht nur an Ärzte der Grund- und Regelversorgung wendet, die Demenzerkrankungen behandeln, sondern auch an Spezialisten aus der Geriatrie, Psychiatrie, Neurologie, der Inneren Medizin und der Notfallmedizin. In diesem Jahr legen sechs Ärzte das Examen ab. Davon sind drei in Schweden tätig, jeweils einer kommt aus Luxemburg, Deutschland und Japan.

„Dieses Programm hat mir die Möglichkeit eröffnet, mit Kollegen aus verschiedenen Ländern zu studieren, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, und für die tägliche Praxis relevante Inhalte zum Thema Demenz und zur Versorgung von Demenzkranken zu vertiefen", sagt Ursula Sottong, Ärztin bei den Maltesern in Deutschland und eine der Silvia-Ärztinnen. "Es war besonders interessant und gleichzeitig auch ein großer Gewinn für mich und meine Organisation, Patientenfälle zu diskutieren. Wir werden in den kommenden Jahren von dieser Erfahrung profitieren."

Demenz wird durch die krankhafte bzw. physische Zerstörung von Nervenzellen und Synapsen hervorgerufen. Die häufigste und bekannteste Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Die verschiedenen Demenzen beeinflussen unterschiedliche Bereiche des Gehirns und können sich in frühen Stadien unterschiedlich äußern. Demenz ist zwar heute noch nicht heilbar, aber mittels palliativer Therapie, professioneller Pflege und kompetenter Behandlung können die versorgenden Ärzte besser auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen und ihre Lebensqualität verbessern.

„Demenzerkrankungen sind ein großes globales Problem. Es ist von größter Wichtigkeit, die Kenntnisse über Demenzerkrankungen und Behandlungsmethoden bei den medizinisch Tätigen sowohl in Schweden als auch im Ausland zu erweitern. Das Studium findet deshalb in englischer Sprache statt," sagt Maria Eriksdotter, Vorstandsmitglied von Silviahemmet und Leiterin des Instituts für Neurobiologie, Pflegewissenschaft und Gesellschaft am Karolinska Institutet, das für das Studium verantwortlich ist. "Das Studium findet deswegen auch in Englisch statt. Das Karolinska Institutet bietet daneben zusammen mit dem Silviahemmet auch eine Masterausbildung für Beschäftigungs- und Physiotherapeuten an. Ein wichtiges Ziel des Studiums ist es, durch die enge Verbindung mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen das Interesse an der  Forschung über Demenzen zu stärken."

Bei der Examensfeier sind Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden sowie Åsa Regnér, Ministerin für das Alter, Wilhelmina Hoffman, Präsidentin der Silviahemmet Stiftung, und Karin Dahlman-Wright, stellvertretende Präsidentin des Karolinska Instituts, die auch eine Rede halten wird, anwesend.

„Die Versorgung von Demenzpatienten ist äußerst komplex", sagt Wilhelmina Hoffman, Expertin auf dem Gebiet der Geriatrie und Präsidentin der Silviahemmet Stiftung. "Es braucht eine gut funktionierende und kompetente Teamarbeit in jeder Phase der Krankheit. Wir benötigen deshalb Ärzte, die gut auf die Versorgung dieser Patienten vorbereitet sind. Die Anzahl der Betroffenen nimmt sowohl in Schweden als auch in anderen Ländern ständig zu. Man rechnet heute mit 47 Mio. Demenzerkrankten weltweit, eine Zahl, die nach Schätzungen bis 2050 auf 131 Mio. ansteigen wird. Das bedeutet, dass es sich um eine globale Herausforderung handelt. Im und durch das Silviahemmet bilden wir seit über zehn Jahren auch medizinisches Personal aus anderen Ländern aus. Es ist deshalb besonders erfreulich, dass drei von sechs Ärzten, die nun ihr Masterexamen in Demenz am Karolinska Institutet bestanden haben und vom Silviahemmet ausgezeichnet werden, aus anderen Ländern kommen."

Pressekontakt:

Sabina Bossi
Pressekontakte
Karolinska Institutet
Tel.:+46 70-614 60 66
E-Mail: sabina.bossi@ki.se

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