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medi veranstaltet Workshop mit Lipödem-Patientinnen

Das Leben von Lipödem-Patienten verbessern und Kompressionsprodukte weiterentwickeln – mit diesen Zielen lud Produktdesign-Studentin Melanie Binder gemeinsam mit medi zu einem Workshop an den Firmensitz in Bayreuth ein. Sieben Frauen aus Deutschland und Österreich trafen sich zum kreativen Austausch mit Mitarbeitern des Hilfsmittelherstellers.
medi veranstaltet Workshop mit Lipödem-Patientinnen

Das medi Innovation Lab mit dem neuen Kreativraum „Ideation Base“ ist die zentrale Plattform für den Dialog zwischen Experten und Nutzern, um die Produktneu- und -weiterentwicklung zu optimieren. (Foto: medi)

11.03.2020

Das medi Innovation Lab, die hauseigene Plattform für den Expertenaustausch, wurde zum Schauplatz für den Lipödem-Workshop von Melanie Binder, die auch selbst betroffen ist. Die Lipödem-Patientin studiert Integriertes Produktdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg. Ihre Bachelor-Arbeit widmete sie dem Thema „Produkt- und Strategieentwicklung in der Lymphologie“. In medi fand sie den perfekten Partner für einen partizipativen Workshop zwischen Hersteller und Betroffenen, um Fachwissen für ihre Abschlussarbeit zu gewinnen.

„Ich trage meine mediven Kompressionsstrümpfe mit Überzeugung,“ erklärt Melanie Binder. „Gleichzeitig können wir einzelne Aspekte immer noch verbessern. Das war auch das Feedback aus meiner Umfrage unter anderen Betroffenen in den sozialen Netzwerken.“ Sie sammelte Informationen dazu, wie Patienten ihre Diagnose erhalten und ihr Leben mit Lipödem und Kompression gestalten. „Viele Patienten möchten sich stärker einbringen, sie tragen die Versorgung schließlich jeden Tag“, verdeutlicht Melanie Binder ihren Ansatz. Das Ziel des Workshops: Die täglichen Erfahrungen in die Produktentwicklung integrieren und Kompressionsversorgungen so noch besser machen.

medi profitiert davon, aus erster Hand zu erfahren, was die Zielgruppe interessiert. „Wir möchten die Alltagstauglichkeit unserer Kompression optimieren. Das geht am besten im direkten Austausch mit den Patientinnen“, so Stefanie Porst, Produktmarketing Managerin bei medi. Bloggerin Carina Schmalenberg, eine überzeugte Trägerin des mediven 550, ist zum Beispiel ein großer Fan vom medi Softschaum: „Wenn ich meine Haut damit pflege, hält die Kompression viel besser.“

Tanja Krug setzt ebenfalls auf Hautpflege – und auf Anziehhilfen, denn sie ist zur Zeit des Workshops schwanger und der Babybauch wächst kontinuierlich. Mit den anderen Lipödem-Patientinnen vor Ort ist sie auf einer Wellenlänge, doch in den sozialen Medien sei der Ton zwischen Betroffenen oft sehr rau, wie sie berichtet: „Neid ist häufig Thema – wenn eine Patientin zum Beispiel erfolgreich abnimmt, wird sie geradezu beschimpft, dass sie kein echtes Lipödem haben könnte, weil damit Abnehmen einfach unmöglich sei.“ Bloggerin Caroline Sprott ergänzt: „Diese Negativität zieht dich runter. Ich möchte mich aber nicht bemitleiden, sondern mein Leben mit Glück füllen und möglichst schmerzfrei sein.“ Sie blickt bereits auf eine langjährige Kooperation mit medi zurück. Ihr persönliches Highlight ist die Umsetzung des Po-Forming Leibteils. „Damit fühle ich mich in meiner Kompression wohler und finde die Silhouette schön, die dieser Zusatz zaubert.“ Caroline Sprott hat auch schon die nächste Vision im Kopf: „Es wäre super, wenn ich mein Handy mit den Handschuhen der Armkompression besser bedienen könnte, momentan reagiert der Touchscreen noch nicht optimal auf den Stoff an den Fingern.“

medi zeichnet sich durch eine große Innovationskraft aus – und dadurch, dass auf Patienten-Feedback viel Wert gelegt und sich Zeit genommen wird, Anwendern zuzuhören. Doreen Potzel, Produktmanagerin Lymphologie, weiß: „Wir gewinnen in diesem Workshop neue Ansätze zur Produktentwicklung und interessieren uns für die Wünsche der Patienten im Rahmen ihrer gesamten Therapie. Welche täglichen Herausforderungen haben sie mit der Kompression? Wie können wir den Tragekomfort verbessern?“ In der Vergangenheit wurden Patientenwünsche für ein besseres Tragegefühl bereits erfolgreich umgesetzt, zum Beispiel mit den Zusätzen Knie- und Ellenbogen-Funktionszonen, Hallux-Entlastungszone oder der durchgestrickten Zehenkappe. Melanie Binder ist überzeugt: „Wir sind alle gerne bei medi, denn es ist wichtig, sich gegenseitig zu helfen, zu unterstützen und mit Herstellern partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Nur so stoßen wir etwas an, von dem alle profitieren.“

Die Teilnehmerinnen verfolgten außerdem bei einer Betriebsführung Schritt für Schritt, wie ein Kompressionsstrumpf entsteht und durch wie viele Hände er dabei geht. Auch das gehört zum Workshop – die Nutzerinnen erfahren, wie viel Arbeit in jeder einzelnen Masche ihrer individuell gefertigten Kompressionsversorgung steckt. So wächst bei den Kunden das Verständnis für das Produkt.

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