Sie sind hier: Startseite News Hausärzte appellieren an klare Regeln

Hausärzte appellieren an klare Regeln

Die aktuellen politischen Entscheidungen zur Corona-Pandemie sind unzureichend! Der Kompromiss der Bundesländer reicht nicht aus, um die Ausbreitung der COVID19-Infektionen einzugrenzen. Außerdem sind die Beschränkungen und Auflagen uneinheitlich, unverständlich oder unklar formuliert. „So wird man in der Bevölkerung weder Verständnis für die Einschränkungen sicherstellen, noch die Motivation fördern, weiter achtsam zu bleiben“, kritisiert der Hausärzteverband Nordrhein e.V. die Beschlüsse der Ministerpräsidenten.

19.10.2020

Die Hausärzte Nordrheins fordern die Bevölkerung auf, in den Herbst- und Wintermonaten freiwillig in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. „Überall dort, wo es zu größeren Menschenansammlungen kommt, bietet die Maske Schutz“, erklärt der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Oliver Funken. „Dies gilt in Gebäuden genauso wie draußen.“ Masken senken Übertragungsrisiken für Atemwegserkrankungen um mindestens 20 Prozent.

Bei weiterer Ausbreitung der COVID19-Infektionen und einem ungehemmten Anstieg der ernsthaften Krankheitsverläufe könnte regional die Gesundheitsversorgung überfordert werden mit gravierenden Folgen. Der Hausärzteverband Nordrhein stellt klar: "Es liegt jetzt in der Vernunft und der Verantwortung von allen, weitergehenden Schaden in unserer Gesellschaft abzuwenden, im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben, im Gesundheitswesen und für Risikopersonen".

Die Impfungen gegen Influenza werden die Hausärzte in erster Linie auf die nach RKI und STIKO definierten Bevölkerungsgruppen beschränken. Die Priorisierung ist notwendig, damit zuvorderst Risikogruppen geschützt werden, und die allgemeine Gesundheitsversorgung nicht noch zusätzlich belastet wird.

Der Hausärzteverband begrüßt die Beschlüsse zum Einsatz von Schnelltests, fordert aber eine Ausweitung der Zielgruppen. Die Schnelltests sind als präventive Maßnahme bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens, in Arztpraxen, Kitas, Schulen und Asylbewerberheimen, bei Besuchern und Patienten in Krankenhäusern sowie bei Bewohnern und Besuchern von Alten- und Pflegeheimen vorgesehen. „Bei Patienten mit eindeutigen Infektionszeichen brauchen wir eine kurzfristige Diagnose. Der Schnelltest ist hier eine wichtige Hilfe.“

Schon in dieser Woche verzeichnen die Hausärzte einen großen Ansturm auf ihre Praxen. „Wenn die Bevölkerung jetzt nicht freiwillig zur Selbsthilfe greift und nicht die AHA+Lü-Regeln stringent einhält, werden wir verpflichtende Regeln und Einschränkungen in allen Lebenslagen nicht verhindern können“, betont Dr. Funken.

Wird die Gesundheitsversorgung durch weiter ungebremst steigende ernsthafte Krankheitsverläufe belastet, kann die hausärztliche Versorgung zusammenbrechen, insbesondere, wenn dem Hausarztbereich zusätzlich zunehmend neue Aufgaben politisch verordnet werden, befürchtet der Hausärzteverband Nordrhein.

 

Ansprechpartnerin für die Presse und für weitere Informationen:

Monika Baaken

Hausärzteverband Nordrhein e.V.

- Pressesprecherin -

Edmund-Rumpler Str. 2

51149 Köln

Tel. 0171/6462700

Mail: monika.baaken@3imland.de

Anhänge