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Europäische Kommission erteilt Zulassung für IMLYGIC® als erste onkolytische Immuntherapie in der EU

Amgen hat am 16.12.2015 von der Europäischen Kommission die Zulassung für IMLYGIC® (Talimogen laherparepvec, kurz T-VEC) zur Behandlung von Erwachsenen mit nicht resezierbarem, lokal oder entfernt metastasiertem Melanom (Stadium IIIB, IIIC und IVM1a) ohne Knochen-, Hirn-, Lungen- oder andere viszerale Beteiligung erhalten. Talimogen laherparepvec ist die erste onkolytische Immuntherapie, die in einer klinischen Phase III-Studie bei Patienten mit metastasiertem Melanom einen therapeutischen Nutzen gezeigt hat.

12.01.2016

Talimogen laherparepvec wurde aus einem abgeschwächten, gentechnisch veränderten Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) abgeleitet und so verändert, dass infizierte Zellen das immunstimulierende humane Protein GM-CSF produzieren. Talimogen laherparepvec wird als intraläsionale Injektion angewendet, mit dem Ziel, Tumorzellen zu zerstören und eine Immunantwort gegen den Tumor auszulösen.

„Als erste in der EU genehmigte onkolytische Immuntherapie ist die Zulassung von Talimogen laherparepvec ein wichtiger Meilenstein für diese neue Substanzklasse. Sie stellt für Patienten mit einer seltenen und tödlichen Form von Hautkrebs eine dringend benötigte neue Therapieoption dar“, sagte Dr. Stefan Kropff, Executive Medical Director bei der Amgen GmbH, Deutschland. „Durch die Anregung des körpereigenen Immunsystems  kann Talimogen laherparepvec eine Immunantwort gegen den Tumor einleiten, die sich durch vielversprechende Raten dauerhaften Ansprechens bei Patienten im frühen metastasierten Stadium des Melanoms äußert.“

Das Melanom bleibt mit schätzungsweise 22.000 Todesfällen im Jahr (2012) ein beträchtliches Problem für das  Gesundheitswesen in der Europäischen Union (EU).1,2 Während das Melanom im Frühstadium heilbar ist, gehört das metastasierte Melanom aufgrund seiner hohen Aggressivität und Komplexität zu einer der am schwierigsten zu therapierenden Krebsarten.3 Selbst mit den aktuell neuen Möglichkeiten der Immunonkologie spricht eine große Anzahl der Patienten mit metastasiertem Melanom nicht auf die Behandlung an.4

„Talimogen laherparepvec ist ein neuer, hoch innovativer therapeutischer Ansatz zur Behandlung des metastasierten malignen Melanoms. Es handelt sich um eine so genannte onkolytische Immuntherapie, bei  der speziell modifizierte Viren eingesetzt werden, um Tumorzellen direkt zu zerstören und dabei eine Immunantwort gegen den Tumor auszulösen. Wir freuen uns über die EU-Zulassung von IMLYGIC® “, so Prof.  Dr. Axel Hauschild, leitender Prüfarzt an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des  Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel und international renommierter Hautkrebs-Experte.  „Mit dieser immunonkologischen Substanz können wir Patienten im frühen metastasierten Stadium helfen, ihre Erkrankung besser zu kontrollieren.“

Einbezogen in die europäische Zulassung ist eine explorative Subgruppenanalyse der Studie 005/05  (im  Folgenden als OPTiM-Studie bezeichnet) bezüglich der Krankheitsstadien IIIB, IIIC und IVM1a. Die anhaltende Ansprechrate (durable response rate; DRR) betrug in dieser Subgruppe unter Talimogen laherparepvec 25,2 Prozent, im Vergleich zu 1,2 Prozent unter GM-CSF. Die Gesamtansprechrate (overall response rate; ORR) lag in der Subgruppe unter Talimogen laherparepvec bei 40,5 Prozent, verglichen mit 2,3 Prozent bei den mit GM-CSF behandelten Patienten. Das mediane Gesamtüberleben (overall survival; OS) betrug in der Subgruppenanalyse unter Talimogen laherparepvec 41,1 Monate, im Vergleich zu 21,5 Monaten unter GM-CSF.  Auch wenn die Zulassungsstudie nicht darauf ausgelegt war, die Wirksamkeit in unterschiedlichen Subgruppen zu untersuchen, profitierten Patienten ohne viszerale Erkrankung stärker von der Behandlung mit Talimogen laherparepvec als Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung. Aufgrund des explorativen Charakters der Analyse und basierend auf der aktuellen Datenlage ist nicht erwiesen, dass ein Zusammenhang einer Wirkung von Talimogen laherparepvec auf das Gesamtüberleben besteht.

Die am häufigsten berichteten therapiebedingten unerwünschten Ereignisse waren Fatigue, Schüttelfrost,  Fieber, Übelkeit, grippeähnliche Erkrankungen und Schmerzen an der Injektionsstelle. Insgesamt 98 Prozent dieser berichteten unerwünschten Wirkungen hatten einen milden oder mäßigen Schweregrad. Die häufigste  unerwünschte Reaktion mit Schweregrad 3 oder höher war Zellulitis (bakterielle Entzündung des Unterhautgewebes). Es traten keine tödlichen therapiebedingten unerwünschten Ereignisse auf. 5

Die Genehmigung durch die Europäische Kommission erfolgte nach einem zentralen Zulassungsverfahren und  gilt für die 28 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein als Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR).

 

Quellen:
1.  Boyle P, Doré JF, Autier P, et al. Cancer of the skin: a forgotten problem in Europe. Ann Oncol.  
2004;15(1):5-6.  
2.  Ferlay J, Steliarova-Foucher E, Lortet-Tieulent J, et al. Cancer incidence and mortality patterns in Europe:
Estimates for 40 countries in 2012. Eur J Cancer. 2013;49(6):1374-403.
3.  American Cancer Society. Melanoma Skin Cancer. Available at:
http://www.cancer.org/acs/groups/cid/documents/webcontent/003120-pdf.pdf. Accessed November 23, 2015.
4.  Garbe C, Peris K, Hauschild A, et al. Diagnosis and treatment of melanoma. European consensus-based
interdisciplinary guideline – Update 2012. Eur J Cancer. 2012;48:2375-90.
5.  Andtbacka RHI, Kaufman HL, Collichio F, et al. Talimogene Laherparepvec Improves Durable Response Rate
in Patients With Advanced Melanoma. J Clin Oncol. 2015;33(25):2780-8.  
6.  Fachinformation IMLYGIC® Stand Dezember 2015.


Pressekontakt
Fulvia Kipper
E-Mail: fulvia.kipper@amgen.com
Telefon: 089-149096-1616

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