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EPatient RSD Marktstudie diagnostiziert Deutschland Rückstand bei digitalen Versorgungslösungen und ihrer Evaluation

Noch scheut das deutsche Gesundheitssystem den flächendeckenden Einsatz von Gesundheits-Apps. Mit fehlender Evidenz begründen Entscheider zumeist ihre Haltung. Warum diese Haltung falsch ist und was das deutsche Gesundheitswesen aus internationalen Erfahrungen lernen kann, mit dieser Frage beschäftigt sich der diesjährige Marktbericht der EPatient RSD GmbH unter der Leitung von Dr. Alexander Schachinger. Die schlechte Nachricht: Deutschland fehlt Bereitschaft und Erfahrung der eHealth-Integration in die Versorgungslandschaft. Die gute Nachricht: Wenn internationale Erfahrung zu digitaler Evidenz und Handwerkszeug integriert wird, können wir den Rückstand aufholen.

15.11.2017

Den globalen Forschungsstand zum Wirkungsnachweis digitaler Versorgungslösungen hat das Forschungsteam der EPatient RSD GmbH in Berlin analysiert. Beispielhafte Erkenntnisse: Erstens: Nur wenn Apps integrierter Bestandteil von Therapieansätzen sind, lassen sie sich sinnvoll evaluieren und wirken beim Patient. Zweitens: Nutzererfahrungen müssen ständig in einer Art Optimierungskreislauf in die App integriert werden. Und drittens: Mit schnellen und agilen Evaluationsansätzen als Alternative zu jahrelangen klinischen Studien, lässt sich die Wirkung sinnvoll erfassen und verbessern.

Krankenversicherungen wie auch Hersteller und Versorger beschäftigen sich erst seit Kurzem mit neuen digitalen Versorgungslösungen. Wie genau und ob überhaupt eine digitale Anwendung beim Patient wirkt, wird zwar von allen als Nachweis verlangt, jedoch handlungspraktisch weder thematisiert noch ist das relevante Wissen dazu vorhanden. Die Debatte erscheint vielen Außenstehenden wirklichkeitsfremd. Der Fokus für digitale Evidenz muss geschärft werden und damit in Richtung der letzten digitalen Meile zum Patient. "Der Planung und der praktischen Umsetzung fehlen in der Regel noch Fakten und Evidenz. Darüber hinaus steht das Gesundheitssystem vor dem Dilemma zweier nicht miteinander vernetzter Welten: dem traditionellen Gesundheitssystem auf der einen Seite gegenüber tausenden von Webseiten, Apps und Startups auf der anderen Seite.“ so Dr. Schachinger.

In Deutschland fehle es an unabhängigen, schlanken Evaluationspiloten, welche die direkte Verknüpfung „Digital und Regelversorgung“ durchspielen, so Schachinger. Es ist zu vermuten, dass die kommenden Jahre geprägt werden von einer Phase des „Try and Error“ mit nur langsam wachsender Evidenz. Umso entscheidender ist die Nutzung international vorliegender Erkenntnisse, welche gegenüber Deutschland drei bis fünf Jahre weiter sind. Forschungsthemen in der digitalen Versorgungsforschung sind beispielsweise: digitale Adhärenz, digitale Patientenzielgruppen, die Online-Gesundheitsakte, Design- und Evaluationsmethoden, mobile Diagnostik sowie die Integration digitaler Interventionen in die Regelversorgung.

Pressekontakt:

EPatient RSD
Tel.: +49 30 2067 3282
E-Mail: kontakt@epatient-rsd.com

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