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Digitalisierung kann Arzt-Patienten-Kommunikation nicht ersetzen

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat eine 360-Grad-Studie zur Digitalisierung im Gesundheitsmarkt erarbeitet. Sie skizziert damit ein Gesamtbild über die Auswirkungen der wesentlichen digitalen Entwicklungspfade aus dem Blickwinkel der verschiedenen Marktteilnehmer.

25.07.2016

Telemedizin, E-Health, Big Data, Wearables & Co. - Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien versprechen Vorteile für Heilberufler und Patienten gleichermaßen. Doch wird der Megatrend Digitalisierung den Gesundheitsmarkt grundlegend verändern? Welchen Einfluss haben digitale Anwendungen auf den Alltag der Heilberufler und ihre Beziehung zu den Patienten? Wer sind die relevanten Marktteilnehmer - heute und in der Zukunft? Und wie lassen sich chancenreiche Veränderungen aktiv mitgestalten?

Um diese Fragen zu beantworten, hat die apoBank eine 360-Grad-Studie mit vier Bausteinen aufgelegt: Sie hat zehn relevante Entwicklungspfade der Digitalisierung im Gesundheitsmarkt identifiziert, dazu 500 Heilberufler aller Fachrichtungen online befragt, ein Meinungsbild der Standesorganisationen skizziert und qualitative Telefoninterviews mit ausgesuchten Experten aus Wissenschaft und Praxis geführt.

'Die Ergebnisse unserer Studie machen deutlich: Die Heilberufler in Deutschland zeigen eine hohe Sensibilität für das Potential der Digitalisierung in ihrem Berufsstand', sagt Ulrich Sommer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der apoBank. 'Daher sind wir davon überzeugt, dass digitale Entwicklungen in Zukunft ein wesentlicher Treiber für strukturelle Marktveränderungen und ein zunehmender Erfolgsfaktor für die Anschlussfähigkeit im Wettbewerb sein werden.'

Insgesamt wird die Digitalisierung von allen Marktakteuren als positive Entwicklung wahrgenommen, die eine Verbesserung in der medizinischen Versorgung, eine transparentere Kommunikation sowie ein effizientes Datenmanagement ermöglicht. Studienteilnehmer Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin, betont, dass die Digitalisierung dabei zunehmend durch die Ansprüche der Patienten getrieben wird: 'Die Bevölkerung erwartet den Einzug von Digitalisierung in den Gesundheitsmarkt und damit Fortschritte in der medizinischen Versorgung. In der Tat wird die Digitalisierung die Dinge beschleunigen - sowohl ambulant als auch stationär - und wir werden Krankheiten behandeln können, die wir bislang nicht behandeln konnten.'

Die Heilberufler äußern jedoch auch Bedenken. So sehen einige den Datenmissbrauch, eine steigende Bürokratie- und Informationsflut sowie hohe Kosten als mögliche Nachteile einer digitalisierten Medizin. Daniel Zehnich, Projektleiter der 360-Grad-Studie und stellvertretender Direktor des Bereichs Gesundheitsmärkte und -politik bei der apoBank: 'Die Herausforderung für jeden Einzelnen besteht nun darin, aus dem individuellen Blickwinkel heraus die Vorteile der Digitalisierung zu erkennen. Wenn die Heilberufler die technologischen Möglichkeiten als Unterstützung sehen, können sie die eigenen Ressourcen noch effektiver für den Kern ihrer medizinischen und pharmazeutischen Tätigkeit nutzen.'

Abbildung: obs/Deutsche Apotheker- und Ärztebank

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