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Dekubitus: Faire Krankenhausvergleiche durch Abrechnungsdaten

Jedes Jahr bildet sich in Deutschland bei rund 70.000 Patienten im Krankenhaus ein Druckgeschwür (Dekubitus). Die Dekubitus­prophylaxe ist der einzige Bereich der gesetzlichen Qualitätssicherung, der die pflegerische Leistung während einer Behandlung im Krankenhaus abbildet. Um Qualitätsaussagen von Krankenhäusern fair miteinander vergleichen zu können, entwickelte das AQUA-Institut ein Konzept, das den Gesundheitszustand der Patienten deutlich stärker berücksichtigt, als das heute der Fall ist. Anlass war ein entsprechender Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses.

20.05.2016

Bisher fließen lediglich fünf Risikofaktoren in die Qualitätsbetrachtung ein, wenn ein Dekubitus im Krankenhaus entstanden ist. Dies sind: Alter, Diabetes mellitus, Beatmungsstunden, Lähmungen und Geschlecht. Das AQUA-Konzept sieht vor, dass sechs weitere Parameter zur Risikobeurteilung aufgenommen werden, dazu zählen unter anderem Demenz und Vigilanzstörungen, Untergewicht und Mangelernährung, Adipositas, Inkontinenz sowie schwere Erkrankungen und mangelnde Mobilität. Auf den Parameter „Geschlecht“ wurde verzichtet, da es keinen Einfluss auf das Risiko zur Entstehung von Druckgeschwüren hat.

Krankenhäuser, die vermehrt Hochrisikopatienten behandeln, werden damit nicht zu Unrecht bei der Qualitätsbeurteilung benachteiligt.

Sämtliche neu zu erfassenden Daten, die zur Risikoeinschätzung erforderlich sind, sind abrechnungsrelevant, d.h., dass sie ohnehin im Krankenhaussystem hinterlegt sind und nicht extra wegen der Qualitätssicherung erhoben werden müssen. Die Dokumentationslast in den Krankenhäusern steigt dadurch nicht.

Über die weitere Umsetzung dieses Qualitätssicherungsverfahrens entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss.

Pressekontakt:

Robert Deg
Tel.: +49 551 / 789 52 - 0
E-Mail: Robert.Deg@aqua-institut.de

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