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Das Impf-Paradox

Neue, auf tiefenpsychologischen Interviews basierende Studienergebnisse von concept m zeigen, dass die Menschen die aktuellen Entwicklungen nach dem Eintreffen der Impfstoffe als instabile Gemengelage erleben.
Das Impf-Paradox

Cover der aktuellen Publikation von concept m

14.01.2021

Den Vakzinen wird zwar von einer Mehrheit prinzipiell die Rolle eines „Game-Changers“ zugesprochen. Andererseits aktiviert die Impfung aber auch – auf einer unbewussten Ebene – sowohl uneingestandene Ängste als auch überwertige Heilserwartungen. Dadurch wird aktuell die Akzeptanz weiterer Corona-Maßnahmen gemindert. Erschwerend kommt hinzu, dass die Eindämmungseffekte durch die Impfkampagne erst mit erheblichem Zeitverzug eintreten werden. Für die Zwischenzeit wird sogar noch eine Zuspitzung der Lage befürchtet. Entsprechend wird die ohnehin schon bestehende Ermüdung und Resignation noch verstärkt.

„Wir bewegen uns auf ein Impf-Paradox zu“, so der Marktpsychologe Dirk Ziems von concept m. „Denn der beruhigende und stabilisierende Impuls, der von den Impfstoffen ausgehen sollte, droht in neue Unruhe und Destabilisierung umzukippen.“

Ein wesentlicher Hintergrund für die vielschichtigen Reaktionen gegenüber der Corona-Impfung besteht in den grundsätzlichen Motivspannungen beim Thema Impfen. Psychologisch ist das Thema vom Streit zweier Wirkungsbilder geprägt: Einerseits dem medizinischen Bild von Selbstschutz vor Ansteckung und Verantwortung für die Gemeinschaft durch Verhinderung der Ausbreitung. Die große Mehrheit der Impfbefürworter hängt diesem Bild an.

Dem steht aber – oft unbewusst und uneingestanden – das Bild vom Impfen als körperlicher Eingriff und autoritäre Überwältigung entgegen, gegen die man sich wehren will bzw. muss. Schon in der Alltagssprache zeigt sich diese negative Bedeutungszuschreibung im Begriff: „jemandem etwas einimpfen“. Impf-Gegner bringen Impfen dementsprechend mit Freiheitsberaubung, staatlich angeordneter Gesundheitsgefährdung und – in der paranoiden Variante von Impf-Verschwörungstheoretikern – mit „Chip-Implantaten von Bill Gates“ in Verbindung. Impf-Skeptiker können ihre latenten Impf-Ängste gar nicht so genau artikulieren. Sie empfinden ein vages Unbehagen oder hegen diffuse Befürchtungen gegenüber „unbekannten Spätfolgen“.

In den Studieninterviews hat sich gezeigt, dass die Grundspannung von Schutz- und Bedrohungsbildern nicht einfach auflösbar und vermittelbar ist. Die damit einhergehenden Konflikte sind auf einer tiefen unbewussten Ebene verankert und betreffen alle Menschen. Entsprechend ist auch zu erklären, dass der Anteil der Nicht-Impf-Willigen bei Ärzten und Pflegepersonal zum Teil noch höher liegt als bei der Normalbevölkerung. Selbst bei dem gut ausgebildeten Fachpersonal wirkt sich das beschriebene Eingriffs- und Übermachts-Bild in Form von latenten Ängsten aus. Gerade weil man aus eigener Erfahrung weiß, dass im laufenden Medizinbetrieb Fehler immer mal wieder geglättet werden und Studien interessengeleitet sind, misstraut man der offiziellen Unbedenklichkeitserklärung der Behörden.

Impf-Kommunikation, die einseitig auf sachliche Aufklärung und rationale Erklärung setzt, droht ins Leere zu laufen. Denn die tief verankerten unbewussten Ängste bei den Impf-Skeptikern und Impf-Gegnern lassen sich durch Vernunftapelle nicht ausräumen und unwirksam machen. „Menschen, die an Flugangst leiden, lassen sich auch nicht durch vernunftgeleitete Informationen überzeugen, dass Fliegen im Prinzip sicher ist“, so Dirk Ziems. „Mit dem Impfen verhält es sich ähnlich.“

Als geeignetere Kommunikationsstrategie sieht es Ziems an, die mit dem Impfen verbundenen unbewussten Ambivalenzen und uneingestandenen Ängste offen zu thematisieren und diese nicht pauschal als gegenstandlos zu erklären. Die aktuelle Impfkampagne der Bundesregierung („Deutschland krempelt die Ärmel hoch“) verfehlt, die Motivlage der Skeptiker anzusprechen.

Das Buch von concept m "Global Viral Change: Die Auswirkungen von Corona auf Gesellschaft, Konsum und Marketing", Insights + Strategies Publishing, Köln/Berlin, hat 188 Seiten und kostet 24,90 Euro. Die Publikation ist auch als E-Book (Kindle) und Hörbuch (Audible) erhältlich.

Weitere Informationen auf der Verlagsseite:
https://www.insights-strategies-publishing.com

Pressekontakt:

Dirk Ziems
Managing Partner concept m
Telefon 0177 8885411
dirk.ziems@conceptm.eu

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