Sie sind hier: Startseite News Das Einsparpotenzial durch Biosimilars bleibt teilweise ungenutzt

Das Einsparpotenzial durch Biosimilars bleibt teilweise ungenutzt

Biosimilare Heparine wie z.B. Enoxaparin "BECAT" sind seit zwei Jahren auf dem deutschen Markt eingeführt und preisgünstig. Dennoch bleibt der Marktanteil der Biosimilars hinter den Erwartungen zurück. Bleibt das Einsparpotenzial von Biosimilars ungenutzt? Im Rahmen eines Expertenmeetings diskutierten Vertreter aus KVen, Kassen, dem Hausärzteverband und der Firma ROVI die Frage, worauf die teilweise großen regionalen Unterschiede von biosimilaren Heparinen (1) wie Enoxaparin "BECAT" in der Arzneimittelversorgung zurückzuführen sind.

27.11.2019

Wie Marktanalysen zeigen, wird im Falle von Enoxaparin, das auf Apothekenebene ausgetauscht werden darf, das verordnete Biosimilar in der Apotheke sehr häufig noch gegen das Original ausgetauscht (2). Dies führt zusammen mit den noch zu geringen Verordnungen seitens der Ärzte dazu, dass die angestrebten Biosimilarquoten nicht adäquat umgesetzt werden können. Wie können Einsparpotenziale generiert werden und Biosimilarverordnungen flächendeckend in der Arzneimittelversorgung etabliert werden?

„Durch die Zulassung ist der Nachweis der Äquivalenz von Enoxaparin "BECAT" zum Referenzprodukt "Clexane" in allen als primär und sekundär eingestuften Parametern erfolgt und auch die allgemeinen Sicherheits- und Verträglichkeitsprofile beider Arzneimittel erwiesen sich als ähnlich“, führt Prof. Dr. Theodor Dingermann, emeritierter Professor für pharmazeutische Biologie an der Goethe-Universität Frankfurt, aus. „Der Nutzen von Biosimilars liegt klar darin, Wirtschaftlichkeitsreserven im Gesundheitssystem zu heben“, sagt T. Dingermann. Darüber hinaus seien Biosimilars auch Treiber von Innovationen. „Einsparpotenzial generieren - regionale Unterschiede in Biosimilarverordnungen“, dies ist laut Johann Fischaleck, Leiter der Abteilung Arzneimittel bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, eine wichtige Aufgabe aller an der Arzneimittelversorgung beteiligten Institutionen, Verbände und Hersteller. Dabei steht die Aufklärung im Vordergrund. Fischaleck erläutert am Beispiel der KBV Bayerns, dass diese ihre Mitglieder durch zahlreiche Aktivitäten wie Artikel in der KVBFORUM, dem Mitgliedermagazin der KV Bayerns, Webinars, dem „Biolike Vertrag“ mit der Barmer Ersatzkasse zur Förderung des Einsatzes von Biologika und Biosimilars oder dem „Pharao-Projekt – eine objektive Arzneimittelanalyse“ über den Einsatz von Biosimilars informiert.

Die Bremer Gesundheitsökonomin Edda Würdemann, frühere Leiterin des Arzneimittelreferats einer Krankenkasse verdeutlicht, dass auch die Krankenkassen ihrer Informationspflicht gegenüber den Patienten nachkommen. So wird Ärzten von den Kassen Informationsmaterial über Biosimilars in patientengerechter Sprache für die Aufklärung zur Verfügung gestellt. Es sei wichtig, den Patienten zu vermitteln, dass Krankenlassen sparen, damit Innovationen in Zukunft noch bezahlbar sind, so die Expertin.

Die Experten sind sich einig, dass nach Möglichkeiten gesucht werden müsse, dass der Apotheker tatsächlich das verordnete Biosimilar abgibt und nicht im Falle eines Rabattvertrages mit dem Originalhersteller entgegen der Verschreibung des Arztes gegen das Original austauscht. Nur so können die durch Biosimilars möglichen Einsparpotenziale auch tatsächlich ausgeschöpft werden.

 

Quellen:  
(1) IQVIA data, September 2019
(2) Insight Health data, September 2019

 

Kontakt:
Dr. Sylvia Ostermaier
ROVI GmbH
Rudolf-Diesel-Ring 6
83607 Holzkirchen
Telefon:  +49 8024 4782956
mobil: +49 173 428 60 62
E-Mail:  sostermaier@rovi.com

Anhänge