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Bessere Therapiemöglichkeiten bei Herzerkrankungen

Bei Operationen am menschlichen Herzen kommt häufig tierisches Herzbeutelgewebe zum Einsatz. Wegen seiner elastischen und stabilen Eigenschaften dient es etwa der Konstruktion von Ersatzherzklappen oder zum Verschluss von Löchern in der Herzscheidewand. Das Gewebe ist jedoch nur begrenzt haltbar, da es nach einiger Zeit verkalkt und verhärtet. Eine Alternative ohne diese Nachteile will jetzt das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen mit Partnern entwickeln.
Bessere Therapiemöglichkeiten bei Herzerkrankungen

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen elektrogesponnener Fasern, Quelle: NMI

08.05.2019

Ziel des vom Bund geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens PolyKARD ist die Herstellung eines Polymers, das den anspruchsvollen Eigenschaften des Herzbeutels entspricht und langfristig mit menschlichem Gewebe verträglich ist. Gegenüber der Nutzung von tierischem Gewebe hat das chemische Material zudem den Vorteil, ethisch bedenkenlos und potenziell von höherer Qualität zu sein.

Neben der Erforschung eines geeigneten Polymers arbeiten die Projektpartner an Möglichkeiten, dieses mittels 3D-Druck und Elektrospinning zu verarbeiten. Letzteres übernehmen die Medizinforscher des außeruniversitären Instituts NMI. „Unsere Aufgabe ist es, aus einer Polymerlösung in einem elektrischen Feld einen faserbasierten Werkstoff zu erschaffen. Zudem überprüfen wir, wie dieser mit Zellen interagiert und ob er mit dem menschlichen Körper kompatibel ist. Nur dann können Ärzte das Material für zukünftige Herzoperationen einsetzen“, sagt Prof. Dr. Katja Schenke-Layland, Institutsleiterin des NMI. Das kürzlich angelaufene Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und ist Teil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Maßnahme ProMatLeben - Polymere. Beteiligt sind neben dem NMI auch die Firmen AdjuCor, Young Optics Europe und Por3dure sowie das Fraunhofer IAP.

Über das NMI  
Das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen
betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und
Materialwissenschaften. Es verfügt über ein einmaliges, interdisziplinäres
Kompetenzspektrum für F&E- und Dienstleistungsangebote für regional und international
tätige Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft und Industriebranchen mit
werkstofftechnischen und qualitätsorientierten Fragestellungen wie Fahrzeug-, Maschinen
und Werkzeugbau.

Im Geschäftsfeld Pharma und Biotech unterstützt das NMI die Entwicklung neuer
Medikamente mit biochemischen, molekular- und zellbiologischen Methoden. Im Bereich
Biomedizin & Materialwissenschaften geht es um Zukunftstechnologien wie die
Personalisierte Medizin und Mikromedizin für neue diagnostische und therapeutische
Ansätze. Im Fokus des Dienstleistungsangebotes steht für Kunden die Strukturierung und
Funktionalisierung von Werkstoffen und deren Oberflächen bereit. Im Geschäftsfeld Analytik
& Elektronenmikroskopie geht es um analytische Fragestellungen. Von den Ergebnissen
profitieren Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft und Industriebranchen mit
werkstofftechnischen und qualitätsorientierten Fragestellungen wie Fahrzeug-, Maschinen-
und Werkzeugbau. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist das NMI für sein
Inkubatorkonzept für Existenzgründer mit bio- und materialwissenschaftlichem Hintergrund.
www.nmi.de

Das NMI wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes
Baden-Württemberg unterstützt und ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg,
einem Zusammenschluss von 13 außeruniversitären, wirtschaftsnahen
Forschungsinstituten.  
www.innbw.de

Pressekontakt:

Dr. Nadja Gugeler
Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut (NMI) an der Universität Tübingen
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 07121 51530 842
E-Mail: gugeler@nmi.de

Svenja Bredow
Solar Consulting GmbH
PR Redakteurin
Tel.: 0761 3806 68-26
E-Mail: bredow@solar-consulting.de

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