Apothekenzahl in Deutschland auf Tiefstand
04.02.2022
Da selbstständige Apothekerinnen und Apotheker neben einer Hauptapotheke bis zu drei Filialen unterhalten dürfen, ist die Zahl der Inhaber immer kleiner als die der Betriebsstätten. Dass die Zahl der Selbstständigen aber so stark zurückgeht, ist für ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening eine beunruhigende Entwicklung: „Immer mehr Apothekeninhaberinnen und -inhaber geben auf, weil sie Personalprobleme haben und keine Nachfolgerinnen und Nachfolger zur Übernahme des Betriebes finden. Damit droht das Fundament des Arzneimittelversorgungssystems allmählich zu erodieren.“ Dass ein Teil der aufgegebenen Hauptapotheken als Filialen weitergeführt werde, sei nur ein schwacher Trost.
Overwiening sagt: „Die Zahl der Betriebsstätten geht seit mehr als einem Jahrzehnt zurück. Wenn die Arzneimittelversorgung in Zukunft flächendeckend bleiben soll, muss gegengesteuert werden. Wir brauchen mehr Nachwuchs für die Apotheken: junge Menschen, die dort arbeiten wollen und auch die Bereitschaft haben, eine Apotheke zu leiten und einen Betrieb zu übernehmen. Da ist die Politik gefordert. Mit verlässlichen Rahmenbedingungen für den Apothekenbetrieb und dem Abbau bürokratischer Lasten kann sie helfen, wieder mehr junge Apothekerinnen und Apotheker für die Selbstständigkeit zu begeistern.“