Apothekenstärkungsgesetz überzeugt Apothekerleiter*innen nicht
19.08.2019
Das Apothekenstärkungsgesetz soll eigentlich die Lage der Vor-Ort-Apotheken verbessern. Neben den einschlägigen Branchenverbänden kritisieren auch Apothekenleiter*innen die geplante Apothekenreform. Sie sehen darin keine Stärkung der Apotheken und bezweifeln, dass die Regelungen, z. B. in puncto Wettbewerb aus dem EU-Ausland, deutliche Verbesserungen mit sich bringen. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH Köln, für die über 200 Apothekenleiter*innen nach ihrer Meinung zur geplanten Reform befragt wurden.
53 Prozent der befragten Apothekenleiter*innen bewerten das Apothekenstärkungsgesetz und die Sammelverordnung insgesamt negativ. 36 Prozent sind weiterhin unentschlossen, was sie überhaupt von der Reform halten sollen. Positiv bewertet werden von den APOkix-Teilnehmern die geplanten Regelungen zur Vergütungserhöhung bei Notdiensten, zur Rx-Gleichpreisigkeit im GKV-Bereich sowie der freien Apothekenwahl.
Jedoch glauben die Apothekenleiter*innen nicht, dass die Regelungen für eine angemessene Apothekenhonorierung, zur Entlastung der Kosten im Gesundheitswesen oder Stärkung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung beitragen. Auch ausgeglichenere Wettbewerbsbedingungen der Vor-Ort-Apotheken gegenüber dem Versandhandel aus dem EU-Ausland erwarten lediglich 37 Prozent der Befragten.
Der Monat August stimmt die befragten Apothekenleiter*innen endlich wieder optimistischer. Der Indexwert für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steigt im August um 5,2 Punkte auf 81,1 Punkte. Auch die erwartete Geschäftslage beurteilen die Apothekenleiter*innen nun wieder positiver. Das Stimmungsbild erreicht im August 59,9 Indexpunkte bezogen auf die kommenden 12 Monate. Der Wert liegt damit weiterhin ganze zehn Indexpunkte unter dem Vorjahr.