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APOkix: Nachfrage nach Cannabisarzneimitteln nimmt weiter zu

Seit der Neuregelung von Cannabismedikamenten werden diese deutlich häufiger in Apotheken nachgefragt. Gleichzeitig haben Apotheker mit Lieferengpässen zu kämpfen. Das zeigt der aktuelle APOkix des IFH Köln. Die Zustimmung der Apotheker zur Neuregelung hat sich im Vergleich zur Befragung 2017 kaum verändert. Die Konjunkturindizes sinken im Mai und liegen unterhalb der neutralen Marke.
APOkix: Nachfrage nach Cannabisarzneimitteln nimmt weiter zu

Abbildung: IFH Köln

04.06.2018

45 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker geben an, dass die Nachfrage nach Cannabisarzneimitteln, -blüten und -zubereitungen auf Rezept seit Inkrafttreten des Gesetzes „Cannabis als Medizin“ im März 2017 in ihrer Apotheke gestiegen ist. Durch die Neuregelung können Ärzte ihren Patienten Cannabismedikamente verschreiben, wenn andere Therapiemöglichkeiten erschöpft sind. Es gestaltet sich jedoch aus Apothekersicht teilweise schwierig, die erhöhte Nachfrage zu bedienen: Sechs von zehn Apothekern haben seit Inkrafttreten des Gesetzes häufig Erfahrung mit Lieferengpässen machen müssen. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH Köln, für die rund 200 Apothekenleiterinnen und -leiter befragt wurden.

Trotz der erhöhten Nachfrage durch Patienten sind auch über ein Jahr nach der Neuregelung nicht mehr Apotheker als im vergangenen Jahr von „Cannabis als Medizin“ überzeugt. So befürwortet weiterhin lediglich etwas mehr als die Hälfte der APOkix-Teilnehmer den Erlass des Gesetzes, jeder Fünfte lehnt dieses wie bereits 2017 ab. Ein möglicher Grund dafür besteht darin, dass die Bereitstellung der Arznei für die Mehrheit der Apotheker eine Herausforderung ist. So geben rund 98 Prozent der Befragten an, dass die Prüfung der Cannabisblüten nach der Apothekenbetriebsordnung mit einem hohen Aufwand verbunden sei.

Im Mai blicken die APOkix-Teilnehmer etwas pessimistischer auf die aktuelle Apothekengeschäftslage als in den beiden vorherigen Monat. Dadurch sinkt der Konjunkturindex auf 90 Punkte und liegt damit wieder deutlich unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke.

Auch der Index für die erwartete wirtschaftliche Lage verschlechtert sich im Vergleich zum Vormonat. So sinkt er um gut vier Punkte auf einen Wert von 65 Punkten. Knapp jeder zweite Apotheker rechnet damit, dass sich sein Geschäft in den kommenden zwölf Monaten negativ entwickeln wird.

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