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Allen Widrigkeiten zum Trotz: Pflege blickt optimistisch in die Zukunft

Demographischer Wandel, Personalmangel, Gesetzgebung, neue Betreuungsformen, Digitalisierung – der Pflegemarkt ist im Wandel und hat etliche Herausforderungen zu meistern. Das hindert die Akteure aber nicht daran, Verantwortung zu übernehmen. Die Branche blickt optimistisch nach vorn – und ist investitionsbereit. Diese erfreuliche Botschaft geht aus dem Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019 von Vincentz Network (Hannover) hervor, der am heutigen Dienstag (2. April) im Rahmen der Leitmesse "Altenpflege" in Nürnberg vorgestellt wurde.
Allen Widrigkeiten zum Trotz: Pflege blickt optimistisch in die Zukunft

Lukas Sander, Chefredakteur "Häusliche Pflege" (Vincentz Network), Jörg Paninka von Cogitaris und Lars Pennigsdorf, Pressesprecher von Fachausstellungen Heckmann (von links), Bild: Vincentz Network

02.04.2019

Drei Jahre hat der führende Fachverlag Vincentz Network mit dem Marktforschungsinstitut Cogitaris (Mainz) die Pflegebranche beobachtet und jährlich ein Investitionsbarometer veröffentlicht. Daraus haben die Pflegeexperten jetzt den Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019 abgeleitet: Ein Datenschatz, der detailliert Auskunft gibt über Geschäftserwartung, Investitionsbereitschaft und wirtschaftliche Situation in der stationären und ambulanten Pflege – und der belegt: Die Geschäftslage der Pflege hat sich verbessert, die Investitionsbereitschaft ist gestiegen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Die Branche möchte investieren und es steht Budget zur Verfügung: 47 Prozent (+5 Prozentpunkte) hatten 2018 ein gutes Geschäftsjahr. 30 Prozent (+1 Prozentpunkte) wollen Ihre Investitionen steigern.

  • Positive Trendwende bei den Geschäftserwartungen: Der Vincentz-Geschäftserwartungssaldo dreht erstmals seit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) auf positiv (+5 Prozentpunkte)

  • Stationäre Altenpflege hat das PSG II Tal fast durchschritten: 48 Prozent der stationären Einrichtungen hatten 2018 ein gutes Geschäftsjahr. Der Anteil stationärer Einrichtungen mit ungünstigen Geschäftserwartungen sinkt deutlich – von 42 Prozent im Jahr 2017 auf 19 Prozent 2019.

  • Kleinere Unternehmen lösen ihren Investitionsstau: Der Vincentz-Investitionserwartungssaldo steigt um 12 Prozentpunkte von +16 Prozent auf +28 Prozent.

  • Größere Unternehmen investieren weiterhin am stärksten – allerdings tendenziell weniger als letztes Jahr. Der Vincentz-Investitionserwartungssaldo sinkt von +42 Prozent um 7 Prozentpunkte auf +35 Prozent.

  • Im Trend: Service-Wohnen und Tagespflege: Die mit Abstand beste Investitionslage fand sich 2017 bei der Tagespflege (64 Prozent) und Servicewohnen (67 Prozent). Beide Werte gingen 2018 zwar zurück – bleiben aber immer noch über dem Branchendurchschnitt. Seit drei Jahren nehmen die Investitionserwartungen beim Servicewohnen und in der Tagespflege überdurchschnittlich zu. Das zeichnet sich auch 2019 ab.

 

Trend-Wohnformen wie Tagespflege und Service-Wohnen beweisen Innovationsbereitschaft

„Der Geschäfts- und Investitionsklima-Index 2019 sendet ein Signal, das uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt“, sagt Lukas Sander, Chefredakteur der Zeitschrift Häusliche Pflege bei Vincentz, „die Zahlen zeigen, wie groß Bereitschaft und Wille sind, die Pflege in Deutschland nach vorn zu bringen. Ich bin bin überzeugt, dass es der Branche gelingt, die komplexen Herausforderungen kreativ und kompetent zu meistern.“ Insbesondere neue Trend-Wohnformen wie Tagespflege und Service-Wohnen zeigten anschaulich die Innovationsbereitschaft der Branche.

Die stationäre Pflege: innovativer Treiber und Kompetenzzentrum im Quartier

Dass geplante Investitionen im stationären Bereich im Vergleich deutlich geringer ausfallen, sei darauf zurückzuführen, dass die Gesetzgeber in den vergangenen Jahren insbesondere die ambulante und teilstationäre Pflege förderten. Eine Entwicklung, die Steve Schrader, Chefredakteur Altenheim, CAREkonkret und pro Hauswirtschaft bei Vincentz, kritisch sieht: „In vielen Ballungszentren droht eine Unterversorgung mit Pflegeplätzen. Wichtig sind bessere Rahmenbedingungen, die den Bau und Betrieb von Pflegeheimen wieder attraktiver machen.“ Ein Auslaufmodell sei die stationäre Altenpflege nicht. „Wachstum im ambulanten und teilstationären Segment geht zu einem großen Teil von innovativen Vordenkern der stationären Pflege aus“, ist Schrader überzeugt. „Nur der Mix aus verschiedenen Angeboten wird den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen gerecht. Die stationäre Pflege ist dabei innovativer Treiber und Kompetenzzentrum im Quartier.“

Pressekontakt:
Lukas Sander
Chefredakteur Häusliche Pflege
Vincentz Network | Verlagsbereich Altenhilfe
Plathnerstraße 4c | 30175 Hannover
+49 511 9910-121
F +49 511 9910-196
lukas.sander@vincentz.net
www.haeusliche-pflege.net
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