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Aliud Apothekenreport 2018: 67 Prozent der Apotheker setzen auf Spezialisierung

Wie positionieren sich Apotheken über ihren Versorgungsauftrag hinaus als Gesundheitsexperten? Bieten sie Beratungsservices an und wenn ja, welche? Und wie erfahren die Kunden von der Spezialisierung ihrer Vor-Ort-Apotheke? Nutzen Apotheken Onlinekanäle zur Ansprache? Diesen Fragen ging die Aliud Pahrma GmbH in ihrem diesjährigen Apothekenreport unter anderem auf den Grund und brachte zum Teil Erstaunliches zu Tage.

15.10.2018

67 Prozent der Apotheker haben sich spezialisiert und bieten individuelle Beratungsservices an. Schwerpunkte sind dabei vor allem Haut/Kosmetik (38 Prozent), Volkskrankheiten wie Diabetes (29 Prozent), Ernährung (24 Prozent) und Reise (23 Prozent). ALIUD PHARMA Geschäftsführerin Ingrid Blumenthal ordnet diese Ergebnisse wie folgt ein: „Besonders erstaunt hat mich, dass immer noch 33 Prozent aller Apotheken ohne Beratungsschwerpunkte auszukommen scheinen. In seriösen Gesundheitsinformationen und Beratung liegt meiner Meinung nach großes Potenzial. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass sich Apotheker durch Spezialisierung vom Wettbewerb abheben können.“

Kommunikation des eigenen Profils ausbaufähig

Tatsächlich aber reicht es nicht aus, Beratungsleistungen anzubieten. Die Patienten müssen auch davon erfahren. Fast alle Befragten nutzen dafür das persönliche Gespräch in der Offizin (93 Prozent), etwa drei Viertel (76 Prozent) verlassen sich auf die Website, knapp 65 Prozent verteilen Flyer und etwa jeder Zweite arbeitet mit Plakaten (54 Prozent). Veranstaltungen (40 Prozent) und Social-Media-Kanäle (33 Prozent) werden am seltensten genutzt. Kunden werden also meist erst auf die Services aufmerksam gemacht, wenn sie die Apotheke betreten – mit etablierten Maßnahmen am Point of Sale. Vor und nach einem Apothekenbesuch finden sie kaum weiterführende Informationsangebote. Ingrid Blumenthal: „Das ist sehr schade, denn digitale Kanäle wie ein Apotheken-Newsletter, die Website oder auch Facebook könnten optimal genutzt werden, um auf besondere Angebote aufmerksam zu machen. So kann die Apotheke den Kontakt zum Kunden auch über die Öffnungszeiten hinaus verlängern und neue Kunden gewinnen.“ Übrigens informieren knapp 15 Prozent ihre Kunden sogar gar nicht über die eigenen Schwerpunkte. Als Hauptgrund hierfür wird die fehlende Zeit (33 Prozent) genannt. Damit sich Apotheken auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und trotzdem alle genannten Potenziale ausschöpfen können, hat ALIUD PHARMA bereits im Jahr 2013 den APOTHEKEN FACHKREIS ins Leben gerufen. Dieser kümmert sich um die Entwicklung und Umsetzung innovativer, dialogorientierten Marketing-Maßnahmen im digitalen Zeitalter, mit denen Apotheken ihre Stärken sowohl offline als auch online sichtbar machen können.

Zusatzverkäufe eher Pflicht statt Kür

Über die Beratungsschwerpunkte hinaus wollte ALIUD PHARMA auch wissen, wie die Apotheken ihre Umsatzanteile mit Rx-und OTC-Produkten einschätzen. Das Ergebnis spricht für sich: Rund zwei Drittel (67 Prozent) des Umsatzes erwirtschaften die befragten Apotheken mit Rx-Produkten. Knapp ein Drittel (33 Prozent) entfällt auf das OTC-Geschäft. Dabei generieren Apotheken mit
Innenstadtlage einen höheren Anteil ihres Umsatzes mit OTC (36 Prozent) als ländliche Apotheken (27 Prozent). Außerdem setzen jüngere Apotheker bis 45 Jahre häufiger auf OTC-Produkte (35 Prozent) als ältere ab 46 Jahren (30 Prozent).

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