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Ärzt:innen sind zufrieden trotz Überstunden

Im Durchschnitt arbeiten Ärzt:innen 50 Stunden die Woche. Trotz fehlender Vergütung sowie Faktoren wie hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel und Bürokratie, gaben 72% der Befragten an zufrieden oder absolut zufrieden mit ihrer Arbeitssituation zu sein.
Ärzt:innen sind zufrieden trotz Überstunden

Grafik: Überstunden bei Ärzten. Quelle: Interrogare

28.03.2023

Im Rahmen des Interrogare Ärztepanels wurde eine Befragung mit 419 Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen, tätig in Klinik 43%, Praxis 43% und MVZ 14%, zum Thema Überstunden durchgeführt. Dabei gaben 85% der Befragten an, dass Überstunden zu ihrem Beruf dazu gehören. Allerdings sind insgesamt trotzdem 72% zufrieden oder absolut zufrieden mit ihrer Arbeitssituation.

Die Gründe, die für Zufriedenheit und auch Unzufriedenheit sorgen sind je nach Arbeitsort unterschiedlich. Während in Kliniken tätige Ärzt:innen angaben, dass das Team und das Arbeitsklima insbesondere für deren Zufriedenheit sorgten, waren es in der Praxis das selbständige Arbeiten und die Flexibilität. Letztere war auch der meistgenannte Grund bei Ärzt:innen, die im MVZ tätig sind.

Die größten Treiber für Unzufriedenheit sind in der Klinik die hohe Arbeitsbelastung und der Personalmangel, in der Praxis die Bürokratie und im MVZ ebenfalls die hohe Arbeitsbelastung. In der Klinik werden Überstunden zu 94% nicht dokumentiert, im MVZ 67% und in der Praxis 51%.

Eine Vergütung der Mehrarbeit erfolgt in aller Regel nicht: 58% erhielten keinerlei Vergütung, weitere 27% nur teilweise. Warum die Ärzteschaft so viele Überstunden macht, liegt insbesondere daran, dass die Arbeit mit Patientenbetreuung, Organisation und Bürokratie sowie aufgrund des Personalmangels sonst nicht zu schaffen wäre. Kein Wunder, dass die Wünsche der Ärzt:innen "bessere Strukturen/Organisation", "weniger Bürokratie" und auch "mehr/qualifiziertes Personal" lauten.

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