29. Deutscher Schmerz- und Palliativtag: "Weg vom Schmerz, hin zum Leben"
11.03.2018
"Sowohl Ärzte als auch Patienten sind meines Erachtens zu sehr auf Medikamente fixiert. Immer steht die Frage im Raum, welches Mittel denn jetzt vielleicht noch helfen könnte? Dazu verlieren Patienten ihr Leben aus dem Blick. Sie kreisen nur noch um den Schmerz und seine mögliche Reduktion." Schon oft hat Busch erlebt, dass Patienten alle Aktivitäten und Pläne auf den Zeitpunkt verschieben, "wenn der Schmerz erst einmal weg ist". Doch dabei vergessen sie ihr Leben. Fakt ist: "So unschön das auch ist, aber wir können manchen Patienten ihre Schmerzen einfach nicht nehmen." Was also tun?
Als Psychiater und Psychotherapeut betrachtet er Schmerzpatienten mit anderen Augen und erkennt typische Verhaltensweisen. "Patienten erleben durch ihr Leiden einen Kontrollverlust. Das drängt Betroffene in die Passivität, die Lebensqualität leidet."
Zwischen dem Patienten und dem, was das Leben sein könnte, entsteht eine Mauer. "Mithilfe der Psychotherapie können wir den Patienten dabei helfen, den Schmerz anzunehmen und den Fokus vom Schmerz weg auf etwas Schönes zu lenken. Wir helfen ihm dabei, sich bewusst zu machen, dass sein Leben trotz der Schmerzen lebenswert ist."
Patienten gegenüber verbildlicht er den chronischen Schmerz gerne mit einem "Monster", das mitten auf ihrem Lebensweg sitzt. Die Patienten können nicht umkehren, es gibt keinen Weg um das Monster herum. Sie können das Monster auch nicht aus dem Weg räumen. "Mein Rat lautet daher: Nehmen Sie es einfach mit."
Weitere Informationen unter www.schmerz-und-palliativtag.de
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