100.000 Euro für Studie zu Altersdepression und Demenz
31.07.2019
Im Übergang von der präklinischen in die klinische Phase der Alzheimer-Krankheit erleben die Patienten häufig subjektive Beeinträchtigungen ihrer kognitiven Leistungen und zeigen auch depressive Symptome. „Die Depression als Indikator der Krankheit ist jedoch bisher nicht etabliert. Im Gegenteil: Eine bestehende Depression ist derzeit ein Ausschlusskriterium bei Früherkennungsstudien zur Alzheimer Demenz“, erklärt Stipendiatin Dr. Hu. Klinikdirektor der Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter des Zentrums für Gedächtnisstörungen, Univ.-Prof. Dr. Frank Jessen, ergänzt: „Dabei ist die Übergangsphase ein wichtiges Risikostadium und für Frühinterventionen bei der bislang unheilbaren Erkrankung von besonderer Bedeutung. Die kognitive Leistung ist zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend erhalten, gleichzeitig entwickelt sich aber eine kognitive Verschlechterung.“
Das mit dem Forschungsstipendium geförderte zweijährige Projekt untersucht, ob Depressionen, die im Alter auftreten, als ein erstes klinisches Zeichen für eine sich entwickelnde Alzheimer-Demenz zu verstehen sind. Dafür werden etwa 40 Patienten der Spezialambulanz für Altersdepression hinsichtlich der räumlichen Navigationsfähigkeit, der episodischen Gedächtnisfunktion sowie weiterer kognitiver und klinischer Charakteristika untersucht. In Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Köln wird mittels PET-Bildgebung die räumliche Aufteilung von Ablagerungen eines speziellen Eiweißes – dem Tau-Protein – im Gehirn der Patienten gezeigt. Das Tau-Protein ist der Biomarker, der einen Hinweis auf eine präklinische Alzheimer-Krankheit geben kann. Darüber hinaus soll eine MRT-Bildgebung im Deutschen Zentrum für Neurodegenerativen (DZNE) in Bonn die strukturellen und funktionellen Änderungen im medialen Temporallappen darstellen und die mögliche Vermittlerfunktion zwischen der Tau-Ablagerung und der kognitiven Verschlechterung zeigen.
Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, die Altersdepression mit Tau-Pathologie als Risikostadium der präklinischen Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen und zukünftig darauf basierende Präventionsstrategien zu entwickeln.
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