WEFRA LIFE Umfragen zeigen: Hausärzte und PTA interessieren sich nicht nur für Corona
Neben Corona-bezogenen Themen interessieren sich PTA auch weiterhin für die typischen Krankheitsbilder. (Abb.: Wefra Life Solutions)
08.04.2020
Gibt es für Hausärzte und PTA überhaupt noch andere Themen als Corona? Diese Frage treibt zurzeit die Kommunikations- und Marketingexperten um. Die Antwort ist: ja. So geben drei von vier Ärzten an, dass die Behandlung typischer hausärztlicher Indikationen immer noch wichtig ist oder sogar an Bedeutung gewonnen hat. Fast 90 Prozent wünschen sich daher auch weiterhin Informationen und News zu den gängigen hausärztlichen Indikationen. Lediglich 12,7 Prozent sagten in einer aktuellen Umfrage, dass für sie diese Themen momentan weniger interessant seien. Dabei bleiben Fachzeitschriften bei den Hausärzten mit 89,1 Prozent unangefochten auf Platz 1 der Informationsquellen, gefolgt von Online-Fachportalen
(60 Prozent) und medizinischen Newslettern (56,4 Prozent).
Typische hausärztliche Themen bleiben redaktionell uneingeschränkt relevant
Gestützt werden die Umfrageergebnisse durch die Redaktionen der hausärztlichen Medien, für die die gängigen Themen und Indikationen auch weiterhin redaktionellen Neuigkeitswert haben. Wie Silke Schrader, Management Board WEFRA LIFE SOLUTIONS GmbH, die jüngsten Gespräche mit Fachredakteuren von API- und Apothekenmedien zusammenfasst, gebe es in der Hausarztpraxis neben Corona ja nach wie vor die anderen Erkrankungen. Die einhellige Meinung der Journalisten sei, dass die Relevanz von OTC und Rx-Medikationen nicht untergehen würde, solange ihre Effizienz weiterhin nachgewiesen werden könne. Außerdem seien die Redakteure generell sehr dankbar für aktuellen „Nicht-Corona-Content“ – fielen doch zum Beispiel durch abgesagte medizinische Kongresse oder Experten-Meetings klassische Berichterstattungsanlässe weg, so Schrader weiter.
Kunden suchen verstärkt den Rat der PTA
Auch die PTA interessiert sich neben Themen, die mit Kontext zu Covid-19 stehen, für gängige Krankheitsbilder wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Hautprobleme oder Mineralstoffhaushalt. Gefragt nach Erkältungsinfekten und Heuschnupfen gibt jede dritte bzw. jede vierte PTA sogar an, dass die Relevanz gerade in Zeiten von Corona noch einmal zugenommen hat. Gleichermaßen beliebt als Informationsquellen sind bei der PTA Fachzeitschriften und medizinische Newsletter (81,4 bzw. 82 Prozent), aber auch Fach-Homepages (51,9 Prozent) und Social Media (29,4 Prozent) spielen eine wichtige Rolle.
Besonders auffällig: In Zeiten von Corona wird die Apotheke immer häufiger zur Ansprechpartnerin, zeigt die Befragung. Zwei Drittel geben an, dass die Kunden sich nun in der Apotheke beraten lassen, anstatt sich an ihren Arzt zu wenden. Grund dafür ist etwa die Angst vor der Ansteckungsgefahr oder die Tatsache, dass die Praxis geschlossen oder telefonisch nicht erreichbar ist. Kunden lassen sich dabei häufig zu Themen beraten, die einen Corona-Bezug haben, z. B. zu Desinfektionsmitteln (63 Prozent) oder Atem- und Mundschutz (59,8 Prozent).
Quellen
• Umfrage zum Informationsverhalten der API in Zeiten von Corona, n = 55, durchgeführt am 30.03.2020
• Umfrage zum Informationsverhalten unter PTA, n = 451, durchgeführt in Kooperation mit PTA CHANNEL, 30.03.-03.04.2020