VPU e.V. warnt vor Abschaffung der Pflegeberufekammer in Niedersachsen
Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU und Pflegedirektor am Universitätsklinikum Düsseldorf
21.08.2017
Erst in der vergangenen Woche hat der Deutsche Pflegerat die Errichtung einer Gründungskonferenz für eine Bundespflegekammer beschlossen. Damit ist der Startschuss für die gemeinsame und einheitliche Selbstverwaltung aller professionellen Pflegeberufe auf Bundesebene gefallen. Ginge es nach dem politischen Willen der niedersächsischen CDU und FDP, könnten die niedersächsischen Pflegefachkräfte davon allerdings ausgeschlossen werden. Beide Parteien planen im Falle eines Wahlsieges, die erst im Dezember 2016 beschlossene Pflegekammer in Niedersachsen wieder abzuschaffen.
Niedersachsens Pflegende wollen die Pflegekammer
Die Errichtung von Pflegekammern in den Ländern wird seit Jahren diskutiert und von der Mehrzahl der Pflegefachkräfte befürwortet. Auch in Niedersachsen: 67 Prozent der Pflegefachkräfte haben sich in einer unabhängigen und repräsentativen Befragung für eine Pflegeberufekammer ausgesprochen. „An diesem eindeutigen Ergebnis ändert auch eine mögliche Verschiebung des politischen Machtgefüges nichts. Dass CDU und FDP in Niedersachsen dennoch erwägen, die Pflegekammer im Falle eines Wahlsieges zu stoppen, ist ein Affront gegenüber den Pflegefachkräften und macht sie zum Spielball politischer Interessen“, sagt Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU und Pflegedirektor am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Pflegekammern sichern Pflegequalität