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Transformation der Arbeit in Arztpraxen: Haus- und Fachärzte kennen kaum die Digital-Anforderungen ihrer Patienten

Eine Exploration zeigt, dass das Wissen der Ärzte über die Digital-Anforderungen ihrer Patienten nur gering ausgeprägt ist.
Transformation der Arbeit in Arztpraxen: Haus- und Fachärzte kennen kaum die Digital-Anforderungen ihrer Patienten

Eine IFABS-Initiative

03.05.2018

Was wollen die Patienten?
Bei der Digitalisierung von Arztpraxen ist zwischen einer administrativen und einer patientenbezogenen Transformation zu unterscheiden. Befragt man niedergelassene Ärzte zum zweitgenannten Aspekt und hier speziell zu ihrer Einschätzung, wie ausgeprägt die Anforderungen der eigenen Patienten in Bezug auf digitale Praxisangebote sind, schwanken die Antworten zwischen Unkenntnis und Zweifel, dass diese in größerem Umfang überhaupt existieren. Umso überraschender ist für die meisten, wenn sie mit objektiven Daten zur Bedarfssituation konfrontiert werden.

Exploration mit einer Service-Anamnese
In einer zu Beginn des Jahres gestarteten Exploration wurden in Allgemeinarzt-Praxen, die sich mit der Digitalisierung konkret beschäftigen wollten, bei Neupatienten sog. Service-Anamnesen© durchgeführt. Sie ergänzen den üblichen, medizinisch ausgerichteten Fragebogen zu Vorerkrankungen, Medikamenten-Einnahme und Risikofaktoren um einen eigenständigen Abschnitt, der sich mit den Unterstützungs-Anforderungen der Praxisbesucher beschäftigt. In diesen Zusammenhang fallen auch Fragen nach den Interessen hinsichtlich digitaler Support-Leistungen wie z. B. E-Mail-Benachrichtigung, Online-Terminbuchung oder Videosprechstunde. Ebenso wird erfragt, ob die Patienten Gesundheits-Tracker nutzen, an App-basierter Kommunikation interessiert sind oder bestimmte Erwartungen an die Praxis-Homepage haben. Die erfragten Optionen waren dabei in den Praxen nur zum Teil vorhanden, die Bitte um Auskunft wurde mit dem Hinweis verbunden, dass diese Angaben für die Planung eines patientenorientierten Angebots benötigt werden.

Patienten-Realität und Mediziner-Einschätzung divergieren stark
Die Resultate waren für die Praxisinhaber mehr als überraschend. Beispielsweise ergab sich, dass mehr als ein Drittel der Patienten Beratungen zu ihren mit Trackern erhobenen Daten wünschten, fast die Hälfte interessierte sich für Online-Videosprechstunden. Allerdings war die Streuung der Resultate sehr groß, ein Tatbestand, der auch verdeutlicht, dass jede Arztpraxis in Abhängigkeit von den betreuten Patienten-Zielgruppen ihr eigenes Digital-Konzept entwickeln muss. Diese Notwendigkeit ist vielen Ärzten noch gar nicht bewusst, da ihre Wahrnehmung durch die administrative Digitalisierung und hier vor allem durch „Zwangs-Projekte“ negativ geprägt ist.

Weiterführende Informationen und Hilfestellungen zum Thema
Tipps für die Kommunikation mit digitalmedizinisch orientierten Patienten: Dieses E-Book gibt niedergelassenen Ärzten Hinweise für die Kommunikation mit Patienten, die sich im Internet intensiv informieren oder selbst Gesundheitsdaten erheben. Zum Inhaltsverzeichnis…http://bit.ly/2nii4HY

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