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Strategische Arztnetz-Entwicklung: Warum das Netz-Konzept für Patienten oft nicht zur Realität wird

Die positiven Effekte der Arbeit von von Arztnetzen auf die Patientenversorgung sind unbestritten. Doch die Zusammenschlüsse könnten ohne Zusatz-Aufwand deutlich mehr leisten, wenn der Optimierung des Praxismanagements mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde.

Quelle und weiterführende Informationen: http://bit.ly/1kSV1QU

Ein bislang zu wenig beachteter Aspekt
Praxis-Netze verfolgen im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung der Patienten ihrer Mitglieder das Ziel, eine möglichst hohe medizinische Qualität durch eine optimierte Betreuung, Kooperation und Kommunikation zu gewährleisten. Aber nicht die Tatsache allein, Mitglied eines Netzes zu sein, trägt zu einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung bei, sondern vor allem auch die in den Betrieben eingesetzten Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen der Praxisführung. Sie bestimmen darüber hinaus ebenso die Gestaltung interner Aspekte wie Arbeitsmotivation, Produktivität und wirtschaftlichen Erfolg.

Realitäts-Transfer durch gutes Management
Das bedeutet, dass der konkrete Nutzen eines Arztnetzes für die Patienten nicht allein durch das Engagement der Mitglieder für die gemeinsame Vision und die Ziele geschaffen wird, sondern vor allem durch die Fähigkeit der beteiligten Praxisbetriebe, diese auch im Alltag umzusetzen. Die Praxismanagement-Qualität, gemessen an der Umsetzungsquote der zugehörigen Best Practice Standards (Practice Management Quality Score, PMQS), ist damit die entscheidende Größe, den Transfer von der Idee zum Patienten sicherzustellen.

Netz-Praxen im Praxismanagement-Check
Mit Hilfe des Scores lassen sich vier Praxis-Grundtypen identifizieren, die sich in Netzen durchschnittlich wie folgt verteilen:
– Etwa 15% der Mitgliedspraxen sind „Best Practitioner“: diese Ärzte führen ihre Praxen professionell, umfassend strategisch fundiert und erfolgreich. Über Frühindikatoren antizipieren sie Trends und Möglichkeiten, sind in hohem Maß veränderungsbereit und offen für Neuerungen.
– Weitere 30% sind „Best-Practice-Anwärter“: in diesen Praxen wird bereits ein Großteil der für eine professionell-strategisch ausgerichtete Praxisführung relevanten Leistungsmerkmale umgesetzt, allerdings noch nicht mit der Konsequenz und dem Erfolg wie in den Betrieben der Best Practitioner .
– Ihnen folgen 40% „Borderliner“: Praxisinhaber dieser Gruppe sind im Hinblick auf die Umsetzungsintensität des strategischen Praxismanagements zwischen den Best-Practice-Anwärtern und den Passiven angesiedelt. Viele Borderline-Ärzte wissen, dass Veränderungen in ihren Betrieben notwendig wären, handeln aber derzeit nicht. In welche Richtung sie sich entwickeln, hängt maßgeblich von der zukünftigen Entwicklung ihrer unternehmerischen Grundhaltung ab. Initiieren sie Verbesserungen der Praxisarbeit, können sie ihre Betriebe zu Best-Practice-Anwärtern entwickeln. Andernfalls gehen sie mittelfristig in den Bereich der Minimalisten über.
– Die übrigen Praxen zählen zu den „Minimalisten“: sie sind durch ein rudimentäres Praxismanagement gekennzeichnet, das ihnen einen Praxisbetrieb in sehr engen Grenzen gestattet, jegliche strategische Ausrichtung fehlt.

Praxismanagement-Optimierung als Netz-Aufgabe
Die Verteilung macht deutlich, dass auch in Arztnetzen noch ein deutlicher Verbesserungsbedarf des Praxismanagements besteht, um die Netz-Ziele zur Patientenrealität werden zu lassen. Deshalb ist es für Netzleitungen unerläßlich, diesen Parameter ihrer Organisationsform detailliert zu untersuchen und zu entwickeln, zum Nutzen von Patienten und Praxisteams.

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