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Reaktionen der Start-ups auf das Eckpunktepapier des BMWi

Das Tempo der Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft lässt zu wünschen übrig, so das Resümee der Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 9 Eckpunkte identifiziert. Ein Kommentar dazu von zwei Start-up-Gründern - Simon Krüger von Doctolib und Jennifer Kelly von Minxli.

In dem Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Eenergie wird insbesondere eine umfassendere Unterstützung von eHealth-Start-ups gefordert. Simon Krüger, Geschäftsführer von Doctolib kommentiert das Papier folgendermaßen:

"Wir freuen uns sehr, dass Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries die Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft thematisiert und die Diskussion darüber anstößt. Start-ups sind oft eingeengt von Regularien und langwierigen Prozessen – hier sollte unserer Meinung nach vieles schneller und einfacher gehen. Wir hatten Glück, dass unser Geschäftsmodell bereits im Heimatmarkt Frankreich auf den Prüfstand gestellt wurde und wir mit einem großen Erfahrungsschatz auf den deutschen Markt gekommen sind. Aber gerade der Föderalismus und die
rechtlichen Unterschiede in den Bundesländern verkomplizieren die Lage in Deutschland ziemlich", erklärt Gründer und Geschäftsführer Simon Krüger von Doctolib.

Das eHealth Start-up digitalisiert die Terminvergabe und ermöglicht Patienten, ihren Arzttermin einfach und schnell online zu buchen. Simon Krüger ergänzt: "Wir würden uns wünschen, dass Start-ups von der Politik
umfassender unterstützt werden, insbesondere wenn sie sich international aufstellen möchten. Dazu zählen z.B. einheitliche Standards auf bundesweiter und europäischer Ebene, wie sie die Wirtschaftsministerin
aktuell beim Datenschutz fordert."

Das eHealth Start-up Minxli begrüßt die Erleichterung für telemedizinische. Jennifer Kelly, CEO von Minxli, sagt: "Im Eckpunktepapier werden 'Erleichterungen für telemedizinische Anwendungen' gefordert – zu Recht, so Jennifer Kelly, Gründerin von Minxli. Denn der medizinische Versorgungsbedarf steigt laut einer Statistik
der Bundesärztekammer
überproportional zur Zahl der Ärzte. Dies hat zur Folge, dass der Druck und die Arbeitsbelastung bei Ärzten zunehmen. Eine Lösung für dieses Ungleichnis bringt die Telemedizin: Die Videosprechstunde via App ermöglicht Ärzten mehr Flexibilität und eine bessere Versorgung ihrer Patienten. "Videosprechstunden sind smarte und innovative Lösungen", so Jennifer Kelly. Das Technologieunternehmen bringt Patienten, zertifizierte Ärzte und Gesundheitsexperten in einer App zusammen. "Um den Bedürfnissen im Gesundheitsbereich gerecht zu werden, muss das bestehende Gesundheitsangebot um ein virtuelles ergänzt werden. Videosprechstunden setzen dort an, wo das bisherige System Lücken aufzeigt und bringen Effizienz, Flexibilität und Komfort für Ärzte und Patienten", ergänzt Jennifer Kelly.

Das sogenannte Fernbehandlungsverbot der Berufsordnung für Ärzte legt bislang jedoch fest, dass ein physischer Erstkontakt die telemedizinischen Leistungen ergänzen muss. Man müsse es "schaffen,
Hemmnisse abzubauen und Innovationen Luft zum Atmen zu geben", so Zypries. "Wir würden uns diese Luft zum Atmen in Bezug auf das Fernbehandlungsverbot für Ärzte und Patienten wünschen. Sie würden
dadurch von weiteren Vorteilen in Bezug auf Videosprechstunden profitieren. Entsprechende Forderungen wurden beim diesjährigen Deutschen Ärztetag ja bereits laut. Zudem werden in Baden-Württemberg schon Modellprojekte gefördert, die einen Erstkontakt zwischen Arzt und Patient per Videosprechstunde ermöglichen", betont Jennifer Kelly.

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