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"Optifast" telemedical geht online

Adipositas-Therapie erfährt netzbasierte Programmerweiterung: Für übergewichtige Personen, die ihren Lebensstil unter Anleitung optimieren oder den Erfolg ihrer Gewichtsreduktion sichern möchten, gibt es ab sofort ein digitales Angebot: "Optifast" telemedical geht jetzt mit einem Kurz-, einem Jahres- und mit einem Nachsorgeprogramm an den Start.

Allen Programmbausteinen gemeinsam ist die telemedizinische Betreuung, zu der mindestens eine Waage und ein Schrittzähler gehören, sowie ein Coach, der beratende Funktion übernimmt. "Optifast" telemedical, das gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) entwickelt wurde, versteht sich dabei als komplementäres Programm zu den an Kliniken etablierten "Optifast"-Zentren, die Gruppen- oder Individualbetreuungen im Rahmen des langjährig bewährten, medizinisch geführten "Optifast" 52 Programms und des neuen "Optifast" 16 Kurzprogramms anbieten können. Ziel ist es, durch das online-Angebot, die Nachhaltigkeit des 52-Wochen-Programms an Kliniken zu unterstützen, die Adhärenz der Teilnehmer durch die telemedizinische Betreuung zu steigern, eine ganzheitliche Versorgung in Zusammenarbeit mit den betreuenden Ärzten anzubieten und ein standortunabhängiges Angebot zu machen.

"Optifast" telemedical richtet sich vorwiegend an Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) von 25 bis 29,9 kg/m2, die ihr Gewicht in einem zweimonatigem – oder auf Wunsch auch in einem zwölfmonatigem Programm – reduzieren und zu einem gesunden Lebensstil motiviert werden möchten, um ihre Lebensqualität und ihr Risikoprofil zu verbessern. Es ist auch für Patienten mit vorheriger konservativer Therapie in einem Adipositaszentrum geeignet, die das digitale Angebot für sechs Monate als Nachsorgeprogramm wählen. Personen mit einem BMI über 30 kg/m2 können ebenfalls dann integriert werden, wenn bei ihnen medizinische und/oder psychologische Gründe auszuschließen sind, die eine medizinisch geführte ambulante Adipositastherapie erfordern. Ein Fragebogen zu Beginn entscheidet, ob der Interessent alle Einschlusskriterien für das telemedizinische Programm erfüllt.

Coach und telemedizinische Geräte überwachen und motivieren

Nach Aufnahme in und Zuordnung zu dem Programm folgt eine Anamnese. Inhalte dieser Anamnese sind Fragen zu sozialen Faktoren, Erkrankungen, Risikofaktoren, Allergien und Unverträglichkeiten, Medikation, sowie zum aktuellen Ernährungs- und Bewegungsverhalten und der Lebensqualität. Dann wird dem Teilnehmer ein persönlicher Coach mit ernährungstherapeutischer Erfahrung zugeordnet und ihm telemedizinische Endgeräte, eine Waage und einen Schrittzähler, bei Bedarf auch ein Blutzucker- oder ein Blutdruckmessgerät zur Verfügung gestellt. Während des Tele-Coachings, also telefonischen Kontakten, erhalten die Programmteilnehmer regelmäßig Impulse zu den Themen Verhalten, Ernährung, Bewegung und Gesundheit. Der Coach hat dabei Zugriff auf die von den telemedizinischen Endgeräten übermittelten Daten und kann individuell darauf eingehen. Die Patienten haben aber auch selbst die Kontrolle über die Datenverläufe und können ihre Entwicklung selbst beobachten und Erfolge ihrer Therapie ablesen.

Online-Portal bietet Informationen und Überwachung

Neben dem Monitoring der Gewichtsentwicklung und der tabellarischen sowie grafischen Aufbereitung der Schrittzählerwerte (bei Bedarf auch Ergebnisse der Blutzucker- und Blutdruckmessung), bietet das Optifast® telemedical - Portal vielfältige Wissens- und Informationsseiten. Es gibt aber auch eine Nachrichtenfunktion, über die Coach und Teilnehmer sich austauschen können. Mit Hilfe der Protokollfunktion werden die Inhalte der Gespräche zur Verfügung gestellt. Die vereinbarten Ziele werden tabellarisch und grafisch festgehalten. Standardisierte Fragebögen sind ebenso hinterlegt wie ein Ernährungs- und Bewegungstagebuch, das online geführt werden kann. Viele hilfreiche Unterlagen stehen zum Download bereit. Außerdem stehen den Patienten wertvolle Links und Literaturempfehlungen zur Verfügung.

Evaluation führt zu verbesserter Adhärenz

Mit Hilfe der im Programm integrierten Fragebögen zur Lebensqualität, dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten und der Depressionsskala können die Ist-Daten zu Beginn, während und nach Beendigung der Intervention mit Zustimmung des Teilnehmers abgefragt und ausgewertet werden. Bestandteil der Evaluation können auch ärztliche Untersuchungen und Blutwerte sein. Hausärzte können so in das Programm einbezogen und vom Patienten über den Fortschritt informiert werden. Durch die telemedizinische Versorgung, regelmäßige Untersuchungen und – im Idealfall – die Einbindung des Hausarztes, kann die Adhärenz der Patienten erfahrungsgemäß gesteigert werden.

Standortunabhängig – ein Plus für den Patienten abseits medizinischer Zentren

Mit den telemedizinischen Programmen können Patienten erreicht werden, die wohnortnah ohne medizinisch geführtes Programm zur Gewichtsreduktion auskommen müssen. Es werden also auch Patienten in infrastrukturschwachen Gebieten erreicht, die den wöchentlichen Weg zum "Optifast"-Zentrum  nicht aufnehmen können oder diesen für die Zeit der Nachbetreuung ablehnen. "Optifast" telemedical ergänzt damit bestehende erfolgreiche Konzepte und sieht sich als Erweiterung des Angebots.

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