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Online-Psychotherapieprogramm bei Depressionen deprexis®24 reduziert GKV-Kosten signifikant

Das Online-Psychotherapieprogramm deprexis®24 für Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen ist wirksam und reduziert die GKV-Gesamtkosten signifikant um etwa ein Drittel. Dies hat eine Studie gezeigt, die beim 6. Bayerischen Tag der Telemedizin am 21. Juni in München vorgestellt wurde.

09.07.2018

"Die positiven Ergebnisse dieser randomisiert-kontrollierten Studie sind eine gute Nachricht für alle betroffenen Patienten", sagt Oliver Kirst, Geschäftsleiter der Servier Deutschland GmbH. "Die Daten unterstreichen einmal mehr die signifikante Wirksamkeit von deprexis®24 und zeigen zudem die äußerst positiven gesundheitsökonomischen Effekte."

"Aus gesundheitsökonomischer Perspektive ist der Einsatz des Online-Therapieprogramms klar zu empfehlen", sagt Professor Dr. Wolfgang Greiner, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement an der Universität Bielefeld sowie Mitglied des Sachverständigenrats im Gesundheitswesen. "Die Studienergebnisse haben gezeigt, dass die Nutzung von deprexis®24 einerseits mit einem Nutzengewinn auf Patientenseite einhergeht und gleichzeitig zu einer Reduktion der Ausgaben aus GKV-Sicht beiträgt."

Die randomisiert-kontrollierte Studie wurde an die Universität Bielefeld durch Viola Gräfe, M.Sc. und Professor Dr. Wolfgang Greiner an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, durchgeführt [1].

Die Studiengruppe erhielt für 3 Monate einen Zugang zu deprexis®24. Die Kontrollgruppe erhielt eine Broschüre mit allgemeinen Informationen zu Hilfsangeboten. Die Studienteilnehmer waren über 18 Jahre alt und litten mindestens unter leicht ausgeprägter Depressivität ohne Suizidalität. Das primäre Studienziel war der Nachweis, die GKV-Gesamtkosten (exklusive ambulanter Kosten) zu reduzieren. Sekundäre Studienziele waren die Reduktion der Depressivität (PHQ-9), die Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-12, EQ-5D-3L) sowie die Steigerung der beruflichen und sozialen Funktionsfähigkeit (WSAS).

In der Studie wurden die Daten von insgesamt 3.805 Studienteilnehmern ausgewertet. In der Interventionsgruppe zeigten sich im Zeitraum von einem Jahr nach Beginn der Programmnutzung eine signifikante Reduktion der Depressivität, eine signifikante Steigerung der beruflichen und sozialen Funktionsfähigkeit, eine signifikante Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie eine Reduktion der GKV-Gesamtkosten um rund 32 Prozent. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte sich in der Interventionsgruppe zudem eine signifikant größere Besserung der oben genannten Parameter.

Schnelle, gezielte und ortsunabhängige Hilfe können Betroffene bei Online-Psychotherapieprogrammen erhalten. Entscheidend ist, dass die Wirksamkeit des Programms in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde, wie beim Online-Psychotherapieprogramm deprexis®24 [1-11]. Es ist das einzige Online-Psychotherapieprogramm für Menschen mit Depressionen, dessen Wirksamkeit in mehreren unabhängigen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde.

Mithilfe dieses Programms kann der Nutzer verschiedene Online-Module beliebig oft durcharbeiten. Die Module decken dabei Themen ab, die auch in der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden, zum Beispiel kognitive Aspekte der Depression, Entspannung, körperliche Aktivität oder soziale Kompetenz. Aus dem Behandlungsalltag ist bekannt, dass die Anwendung des Programms noch erfolgreicher ist, wenn der behandelnde Arzt oder Psychotherapeut in die Nutzung eingebunden ist.

Um die Versorgung psychisch kranker Menschen in England zu verbessern, wurde dort die ZukunftsInitiative "Improving Access to Psychological Therapies (IAPT)" gestartet. Im Zentrum steht die Evaluierung digitaler Gesundheitsprodukte wie zum Beispiel Online-Psychotherapieprogramme. Aufgrund der robusten Datenlage hat das zuständige National Institute for Health and Care Excellence (NICE) am 23. Januar 2018 empfohlen, deprexis® in das IAPT-Programm aufzunehmen. Dies zeigt einmal mehr, dass zunehmend auch wichtige Entscheidungsträger im Gesundheitswesen die Bedeutung digitaler Therapien für den Versorgungsalltag anerkennen. deprexis® ist der internationale Markenname des in Deutschland als deprexis®24 vertriebenen Programms.

Das von der Servier Deutschland GmbH vertriebene und als Medizinprodukt gekennzeichnete Online-Psychotherapieprogramm deprexis®24 bietet bei unipolarer Depression oder depressiver Verstimmung einewirksame Therapieunterstützung und/oder Wartezeitenüberbrückung.

Das interaktive Programm basiert auf anerkannten Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und wurde von Ärzten und Psychotherapeuten mitentwickelt. Es ist auf allen Computern und mobilen Endgeräten verfügbar. deprexis®24 führt über einen Zeitraum von drei Monaten einen virtuellen interaktiven, dynamischen Dialog mit dem Nutzer und reagiert individuell auf dessen Antworten. Es kann mit oder ohne begleitende Unterstützung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten angewendet werden, deren Begleitung der Anwendung von deprexis®24 verbessert jedoch den Effekt. Die signifikante antidepressive Wirksamkeit von deprexis®24 wurde in elf wissenschaftlichen Studien in Deutschland und den USA mit mehreren tausend Patienten nachgewiesen [1-11]. Das in Deutschland entwickelte Online-Therapieprogramm erfüllt die strengen Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes. Ziel ist es, dem Patienten in seiner Depression zu helfen und die Fähigkeit zu einem verbesserten Selbstmanagement zu unterstützen. Weitere Informationen zu deprexis®24 unter: https://www.deprexis24.de

Literatur
[1] Gräfe V., Greiner W: Internet-based treatment of depressive symptoms - a health economic evaluation of costs and benefits, oral presentation, 6. Bayerischer Tag der Telemedizin 2018
[2] Meyer B et al. J Med Internet Res 2009; 11(2):e15. doi: 10.2196/jmir.1151
[3] Berger T et al. Cog Behav Ther 2011; 40: 251-266
[4] Moritz S et al. Behav Res Ther 2012; 50: 513-521
[5] Schröder J et al. Epilepsia 2014; 55: 2069-2076
[6] Meyer B et al. Internet Interventions 2015; 2: 48-59
[7] Fischer A et al. Lancet Psychiatry 2015; 2: 217-223
[8] Klein P et al. Psychother Psychosom 2016; 85:218-228
[9] Beevers, C.G., et al. J Consult Clin Psychol, 2017:367-380
[10] Berger, T., et al. J Affect Disord  2017:455-462
[11] Zwerenz, R., et al. Psychother Psychosom, 2017:341-350

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