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Neue künstliche Intelligenz ersetzt den Gesundheitscoach

Münchner Medizinerin und Mutter entwickelt Ariana - eine künstliche Intelligenz, die im betrieblichen Umfeld als Gesundheitscoach arbeitet.

Ariana gehört zur neuen Generation der "chat bots" - intelligente Programme, die sich über Textnachrichten direkt mit ihren Nutzern unterhalten. Nach Beantworten eines kurzen Fragebogens erstellt Ariana für jeden Nutzer ein individuelles Gesundheitsprogramm. Sie motiviert per SMS oder Facebook-Messenger zu ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung, sorgt für ausreichend Schlaf und hilft, mit Stress umzugehen. Ariana ist einer der ersten "bots", der eine langfristige, persönliche Beziehung zum Nutzer aufbaut, was das Geheimnis ihres Erfolgs ist.

Weniger Krankentage, höhere Motivation

"Hi, I'm Ariana, your personal coach" so stellt sich das 2016 von Carol Wildhagen gegründete Startup vor. Ariana hilft mit ihren Ratschlägen, langfristig die gängigsten chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs zu verhüten.

Das ist besonders für Arbeitgeber attraktiv, denn gesunde, ausgeglichene Mitarbeiter sind wichtig für den Unternehmenserfolg. "Wir wissen, wir müssen uns um die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Teams kümmern", sagt Marc Borgstedt, Personalverantwortlicher des Online-Händlers Rakuten, der Ariana als erstes Unternehmen testete. "Wir senken den Krankenstand, motivieren unsere Mitarbeiter und machen uns als Arbeitgeber attraktiv. Ariana ist dafür ein ideales Werkzeug."

Kluger Computer statt Personal Trainer

Dabei steckt hinter Ariana kein gewaltiges Call Center oder eine Armee von Trainern, sondern automatisches Sprachverständnis und ein lernendes Programm. So antwortet Ariana auch mal mit einem Witz und passt sich an jeden Nutzer an. Da der Austausch mit Ariana direkt über Nachrichten stattfindet, baut sich schnell eine persönliche Beziehung auf. "Wir haben Nutzer, die versuchen, mit Ariana zu flirten. Sie wurde sogar schon zum Abendessen eingeladen", berichtet Dr. Wildhagen.

Für die Münchnerin ist Ariana der fünfte Schritt im Berufsleben. Als Teenager spielte sie in Fernsehserien wie "Unser Lehrer Doktor Specht" mit, bevor sie Medizin studierte. Nach zwei Jahren Ausbildung zur Chirurgin wechselte Dr. Wildhagen als Unternehmensberaterin zur Boston Consulting Group. Beim World Economic Forum entdeckte sie das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung. "Als Ärztin war ich frustriert davon, nachts um zwei Diabetikern die Füße zu amputieren und dabei das Gefühl zu haben, 20 Jahre zu spät zu kommen. Sich heute etwas zu verkneifen, um übermorgen gesund zu sein, fällt schwer. Im betrieblichen Umfeld kann es mit der richtigen Unterstützung aber klappen, die nötige Motivation zu finden", sagt sie. Seit 2013 ist sie Mutter einer Tochter.

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