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MVDA verhandelt wieder selbst mit der Industrie

Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA e. V.) kehrt zu seinen Wurzeln zurück und übernimmt für seine Mitglieder – wie bereits bis 2003 – die Verhandlungen mit der Industrie in Eigenregie. Ein einstimmiges Votum der vereinsführenden Apotheker-Gremien ist Grundlage der strategischen Neuausrichtung. Damit will der MVDA die Kontrolle über den pharmazeutischen Anspruch zurückgewinnen und zugleich die Maximalkondition für seine Mitglieder sicherstellen.

18.09.2019

Im Zuge dieser Entscheidung wurde auch die über die Neuaufnahme eines weiteren Großhandels entschieden. Ab 01.01.2020 wird die AEP GmbH aus Alzenau weiterer Logistikpartner. Insgesamt strebt der MVDA einen Marktzugang zu allen deutschen Apotheken an, um die Entwicklung der Kooperationsgemeinschaft eigenständig steuern zu können. Als weiterer Baustein der neuen strategischen Ausrichtung wird der MVDA zusammen mit einem namenhaften, großhandelsunabhängigen Branchenakteur im Herbst dieses Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Die angeschlossenen MVDA- und Linda-Apotheken werden ab 01.01.2020 von allen drei Maßnahmen, die zu mehr Unabhängigkeit führen sollen, profitieren können.

Die aktuelle Marktentwicklung ist gekennzeichnet durch das Entstehen von digitalen Plattformen diverser Anbieter und der damit verbundene Versuch, an der Apotheke vorbei auf das größte Kapital der Apotheken, den Endkunden, zuzugreifen. Zudem steigt die Unsicherheit der Apothekerinnen und Apotheker, beim eRezept im Wettbewerb mit dem Versandhandel spürbar Verluste hinnehmen zu müssen. Eine Situation, die viele Anbieter im Markt versuchen auszunutzen, um Apotheken zu Abschlüssen zu überreden, die die Abhängigkeit mancher inhabergeführten Apotheke zum Teil deutlich erhöht.

Als größte Kooperation inhabergeführter Apotheken Deutschlands sieht sich der MVDA im Interesse seiner Mitglieder satzungsgemäß verpflichtet, auf diese Herausforderungen zu reagieren. „Wenn die inhabergeführten Apotheken auch zukünftig unabhängig sein, selber gestalten und nicht gestaltet werden wollen, dann ist jetzt der richtige Moment, um sich zu verändern. Und genau das machen wir“, erklärt Gabriela Hame-Fischer, Präsidentin des MVDA e. V.

Zielstellung der Hinzunahme eines weiteren Großhandels als Logistikpartner ist es, die Lieferfähigkeit des MVDA-Sortimentes flächendeckend sicherzustellen und die Bezugsmöglichkeit des MVDA-Sortimentes unabhängig von den sonstigen Lieferbeziehungen einer Apotheke möglich zu machen. „Dies ist ein bedeutsamer strategischer Schritt, um allen inhabergeführten Apotheken in Deutschland den Marktzugang zu MVDA und Linda zu ermöglichen“, betont Dr. Holger Wicht, Vize-Präsident des MVDA e. V.

Die Stärke des MVDA ist die Gemeinschaft im Verbund. „Uns ist der direkte Austausch mit unseren Partnern wichtig, um unseren pharmazeutischen Anspruch mit den kaufmännischen Aspekten in Balance zu halten. Damit wird die Akzeptanz bei den Mitgliedern und damit auch die stringente Umsetzung im Sinne der Industriepartner deutlich höher“, so Klaus Lieske, Mitglied des Präsidiums und Ausschussvorsitzender Industriemarketing. Die entstehenden Vorteile kommen zu 100 % den Mitgliedern zugute: durch ein bekannt gutes Konditionsniveau und ein sehr attraktives Bonusmodell für konsequent erbrachte Leistungen.

Aktuell entstehen verschiedene Insellösungen zur Reaktion auf die Digitalisierung in Gesellschaft und Branche. Dauerhaft werden sich, wie in anderen Märkten, die Kräfte konsolidieren. „Der MVDA stellt sich offen für zielführende strategische Partnerschaften auf. Bereits heute ist das Netzwerk an Partnern namhaft. Um den Mitgliedern Sicherheit zu geben und die Schlagkraft der Gemeinschaft weiter zu erhöhen, werden wir uns mit der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem bekannten und großen Branchenplayer zukunftsorientiert aufstellen“, stellt Dirk Vongehr, Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender Kommission Kommunikation & Medien heraus; „Konkrete Informationen hierzu wird es im Oktober geben.“

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