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Medizin für Hund, Katze und Co. – Tierarzneimittel in der Apotheke im Kommen

Die Juni-Ergebnisse der APOkix-Umfrage des IFH Köln zeigen: Zwei Drittel der Apotheken bieten bereits rezeptfreie Medikamente für Hund, Katze, Hamster und Co. an. Die Rentabilität hingegen lässt noch zu wünschen übrig.

02.07.2013

Haus- und Heimtiere nehmen in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. Rund 22 Millionen Hunde, Katzen, Vögel oder Kleintiere leben in deutschen Haushalten – Tendenz steigend. Entsprechend gewachsen ist auch der Bedarf an rezeptfreien Tierarzneimitteln. Ein Umstand, den die deutschen Apothekerinnen und Apotheker erkannt haben: Die Ergebnisse der aktuellen APOkix-Umfrage zeigen, dass zwei Drittel der Apotheken rezeptfreie Tierarzneimittel im Haus- und Heimtierbereich führen. Rund ein Viertel der befragten Apothekerinnen und Apotheker bietet darüber hinaus spezielle Tierpflegeprodukte an und jede zehnte Apotheke plant, Letztere zukünftig ins Sortiment aufzunehmen. Diätische Tiernahrung hingegen spielt aktuell und wohl auch zukünftig keine große Rolle im Apothekenbereich.

Rezeptfreie Tierarzneimittel in der Apotheke: Top oder Flop?
Dem Nutzen von rezeptfreien Tierarzneimitteln im Sortiment stehen die befragten Apothekerinnen und Apotheker aktuell noch skeptisch gegenüber – insbesondere die Rentabilität wird von vielen APOkix-Teilnehmern in Frage gestellt. Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass das rezeptfreie Produktangebot im Haus- und Heimtierbereich nicht besonders lukrativ sei. Auch als Instrumente zur Neukundengewinnung, Kundenbindung oder Wettbewerbsprofilierung sind die rezeptfreien Produkte aus Apothekensicht nur bedingt geeignet. Nur rund jeder fünfte Befragte sieht hier Potenziale. Für den IFH-Apothekenexperten Dr. Markus Preißner lässt sich noch nicht sicher abschätzen, welche Potenziale der Haus- und Heimtierbereich für Apotheken bietet. Von einer vorschnellen Sortimentserweiterung rät er ab: „Inwieweit rezeptfreie Tierarzneimittel in eine Apotheke gehören, hängt von den Wünschen der Tierhalter, aber auch von der Toleranz der Apothekenkunden, die keine Tierprodukte in der Apotheke kaufen würden, ab.“ In diesem Zusammenhang will wohl überlegt sein, wie die Präparate in der Apotheke präsentiert werden. Laut Preißner gelte es hier für eine klare Trennung von Mensch und Tier zu sorgen.

Verschreibungspflichtige Tierarzneimittel wecken Begehrlichkeiten
Anders als im Bereich der rezeptfreien Präparate stellt sich die Lage bei verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln dar. Würde das Dispensierrecht für Tierärzte fallen, wäre der Markt für verschreibungspflichtige Tiermedikamente aus Sicht der Apothekerinnen und Apotheker heiß begehrt. Sollten Tierärzte zukünftig keine apotheken- und verschreibungspflichtigen Tierarzneimittel mehr herstellen und verkaufen dürfen, würden rund 80 Prozent der APOkix-Teilnehmer die Abgabe verschreibungspflichtiger Präparate für Tiere anstreben. Zwei Drittel der Befragten befürworten, dass das Dispensierrecht für Tierärzte aufgehoben oder zumindest eingeschränkt wird.

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