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Management-Präsentationen: Wenn Inhalte verwirren sollen

Wenn Management-Sitzungen ermüdend auf die Teilnehmer wirken, sind nicht selten überladene Präsentationen die Ursache. Doch für einen Teil der Präsentatoren ist der bewusst gestaltete Overload Bestandteil einer persönlichen Absicherungs-Strategie.

Ein Fallbeispiel
Im Rahmen eines Projektes zur Steigerung der unternehmensinternen Management-Produktivität wurde u. a. auch das Quartals-Meeting des Marketing- und Vertriebsbereiches eines pharmazeutischen Anbieters untersucht. Es umfasste fünfzehn Präsentationen, in denen insgesamt in einem Zeitraum von 3 Stunden 473 Charts gezeigt wurden. Die durchschnittliche Präsentationszeit pro Chart lag bei knapp 23 Sekunden. Diese Sitzung repräsentiert Zusammenkünfte, wie Teilnehmer sie täglich erleben können und wie vor allem Vortragende sie gestalten: das Publikum wird mit Quantität erschlagen statt dass man sich auf das Wesentliche konzentriert.
Zwei Präsentatoren-Typen
Spricht man mit den Vortragenden über ihre Präsentationen, lassen sich – angesehen von einer kleinen Gruppe wirklich guter Kommunikatoren – zwei Gruppen identifizieren: Manager, die die vorzustellenden Inhalte nicht fokussieren können und solche, die es nicht wollen. Den Erstgenannten fehlt einfach die Fähigkeit, komplexe(re) Informationen zu verdichten und auch Trainings können bei ihnen i. d. R. nur wenig Abhilfe schaffen. Die Mitglieder der zweiten Gruppe nutzen die Fakten-Flut als Bollwerk gegen Rückfragen und Diskussionen, man könnte fast sagen, dass die Details, die angeführt werden, um Klarheit und Einblicke zu verschaffen, eigentlich der Verwirrung und Ablenkung dienen. Die Nutzer dieses Prinzips haben vor Angst vor Statements und vor dem Flagge-Zeigen. Das zeigt sich oft in den fehlenden oder schwammigen Zusammenfassungen der Inhalte.
Deutliche Bewertungsunterschiede
Die Anwendung dieser Technik hat jedoch ihren Preis. Lässt man Präsentationen von den Teilnehmern bewerten, ergibt sich für Overload-Vorträge ein Presentation Quality Score (die Zufriedenheit mit einer Präsentation in Relation zu den Anforderungen, Maximum = 100%) von durchschnittlich 26,7%, für fokussierte Vorträge mit knappen Inhalten liegt der Wert im Mittel bei 85,9%. Derartige Unterschiede sind für die Präsentatoren nicht Karriere-entscheidend, aber beeinflussend.

Quelle: http://bit.ly/1DKaVmI

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