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IMS Health Studie prognostiziert: Bis 2018 steigen Arzneimittelausgaben weltweit um 30 Prozent auf 1,3 Billionen US-Dollar

Innovationsschub und weniger Patentabläufe sorgen 2014/15 für Spitzenwerte im Wachstum Frankfurt, 25. November 2014. Bis 2018 lassen mehr Innovationen bei Spezialarzneimitteln, ein besserer Zugang der Patienten zu Medikamenten und weniger Patentabläufe die weltweiten Arzneimittelausgaben um bis zu 30 Prozent steigen. Laut aktueller Forschungsergebnisse des IMS Institute for Healthcare Informatics wird der jährliche Ausgabenzuwachs mit etwa 70 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr seinen Höhepunkt erreichen. Zum Vergleich: 2013 lag der Zuwachs bei 44 Milliarden US-Dollar, 2012 bei 26 Milliarden.

25.11.2014

Der Bericht "The Global Outlook for Medicines Through 2018" prognostiziert, dass die weltweiten Gesamtausgaben für Pharmazeutika bis 2018 um 305 bis 335 Milliarden US-Dollar (auf Basis konstanter US-Dollar-Wechselkurse) zunehmen werden. In den vergangen fünf Jahren lag der Zuwachs bei insgesamt 219 Milliarden US-Dollar. Die Ausgaben sollen weltweit jedes Jahr um durchschnittlich vier bis sieben Prozent steigen. In den meisten Ländern wird dies mit erhöhten Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel einhergehen.

Die Ausgaben für Arzneimittel werden auf Grundlage der Herstellerabgabepreise kalkuliert. Berücksichtigt man Faktoren wie Rabatte, Preisnachlässe, Steuern und andere Anpassungen, die den Nettoumsatz der Hersteller beeinflussen, mindern diese das für die kommenden fünf Jahre prognostizierte Wachstum um schätzungsweise etwa 60 bis 80 Milliarden US-Dollar, beziehungsweise um etwa 25 Prozent.

"Das gesteigerte Ausgabenwachstum, welches wir für die kommenden fünf Jahre prognostizieren, spiegelt eine ungewöhnliche Kombination aus höheren Ausgaben – aufgrund einer Vielzahl neuer, innovativer Arzneimittel – und geringeren Einsparungen durch Patentabläufe wider", erklärt Murray Aitken, IMS Health Senior Vice President und Executive Director, IMS Institute for Healthcare Informatics. "Dies zeigt sich besonders in diesem und im kommenden Jahr in den entwickelten Ländern – gerade in den USA, auf die mehr als ein Drittel des Weltmarktes entfallen."

In seiner aktuellen Studie hebt das IMS Institut besonders folgende Untersuchungsergebnisse hervor:

Ausgabenzuwachs erreicht 2014/15 Höhepunkt in den entwickelten Märkten

Besonders stark zeigt sich der Ausgabenzuwachs in diesem Jahr in den entwickelten Märkten. Grund dafür sind weniger Patentabläufe, die Markteinführung innovativer Arzneimittel und Preissteigerungen. Der größte Anteil des Wachstums bis 2018 entfällt auf die USA und Japan. In Frankreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien bleiben die Wachstumsraten relativ niedrig. Hier begrenzen Kostendämpfungsmaßnahmen das Preisniveau. Doch das zunehmende Marktvolumen sorgt dafür, dass der Markt insgesamt weiter wächst.

Pharmerging“ Märkte: Arzneimittelausgaben steigen bis 2018 um mehr als 50 Prozent

Die 21 aufstrebenden („Pharmerging“) Länder, auf die zurzeit 25 Prozent der weltweiten Arzneimittelausgaben entfallen, werden den Zugang der Bevölkerung zu medizinischen Behandlungen in Zukunft weiter ausbauen. Dafür sorgen das allgemeine Wirtschaftswachstum sowie Bestrebungen der Regierungen nach einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Mehr als 80 Prozent der vorausgesagten Arzneimittelausgaben werden auf Nicht-Marken-Medikamente, einschließlich der vermehrten Nutzung biologischer Therapeutika, entfallen. China, bereits heute der zweitgrößte Arzneimittelmarkt der Welt, wird 2018 ein Ausgabenniveau von 155 bis 185 Milliarden US-Dollar erreichen. Die Umsetzung von Gesundheitsreformen steigert die Nachfrage nach Arzneimitteln. Gleichzeitig wird über die Preisgestaltung zunehmend Einfluss auf die Wachstumsraten insgesamt genommen.

Spezialarzneimittel sollen 40 Prozent zum Gesamtwachstum bis 2018 beitragen

In den kommenden fünf Jahren werden höhere Ausgaben bei Spezialarzneimitteln erwartet, besonders in den entwickelten Märkten. Ein Großteil dieses Wachstums wird von Medikamenten stammen, die Patienten neue Behandlungsoptionen bieten. Das schließt Arzneimittel ein, die einen therapeutischen Durchbruch oder sogar Heilung bringen und damit oftmals Komplikationen oder Krankenhausaufenthalte reduzieren und gleichzeitig die Ergebnisse verbessern. Fortschritte werden sich besonders in den Bereichen der Krebsbehandlung, bei Autoimmun- und Atemwegserkrankungen sowie der antiviralen und immunsuppressiven Therapie zeigen. Der Zuwachs an innovativen Krebsmedikamenten wird weiter anhalten und zu den weltweiten Ausgaben im Bereich der Onkologie-Arzneimittel beitragen. Von 65 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr werden diese bis 2018 auf etwa 100 Milliarden US-Dollar ansteigen. Neue wirkungsstarke Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C sollen in den kommenden fünf Jahren zu Gesamtausgaben in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar führen.

Fast 200 neue Medikamente sollen in den kommenden fünf Jahren auf den Markt kommen

Es wird erwartet, dass bis 2018 jährlich eine hohe Anzahl neuer Wirkstoffe (new molecular entities – NMEs) auf den Markt kommen. Damit setzt sich eine zweite Innovationswelle, ähnlich der Mitte der 2000er Jahre, fort. Mehr als 2.000 Produkte befinden sich derzeit in einer späten Phase der klinischen Entwicklung – ein Viertel davon aus dem Bereich der Krebsbehandlung. Die steigende Zahl von Arzneimitteln, die die Bezeichnung „Breakthrough Therapy“ der U.S. Food & DrugAdministration erhalten, trägt zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren bei. Weltweit variiert jedoch die Verfügbarkeit von neuen Medikamenten je nach Land und Erkrankung stark: Durchschnittlich sind weniger als die Hälfte der Arzneimittel, die in den vergangenen fünf Jahren erstmals auf den Markt kamen, in den einzelnen entwickelten Ländern erhältlich.

Die Vollversion des Berichtes steht unter www.theimsinstitute.org zum Abruf bereit. Der Bericht kann auch als App über iTunes unter https://itunes.apple.com/app/ims-institute/id625347542 heruntergeladen werden. Die Studie wurde unabhängig und ohne industrielle oder staatliche Förderung als öffentliche Dienstleistung durchgeführt.

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