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Hodenkrebs-Vorsorge mit Anny Aurora

Zum Teil heftiger Kritik sieht sich die Techniker Krankenkasse ausgesetzt. Grund ist ein Video, das auf verschiedenen Sozialen Netzwerken zu sehen ist und dazu auffordert, regelmäßig die Hoden abzutasten, um eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen. Viele Kritiker:innen finden das Video unter dem Kampagnenmotto „live-saving Handjob" sexistisch und diskriminierend, denn zu Beginn mutet es wie ein typischer Pornofilm an. Entwickelt und umgesetzt wurde die Kampagne gemeinsam mit der Heimat Werbeagentur.
Hodenkrebs-Vorsorge mit Anny Aurora

Anny Aurora im TK-Spot (Quelle: Instagram @anny_aurora)

03.02.2022

Hauptperson in dem TK-Spot ist die Pornodarstellerin Anny Aurora. Zu Beginn steht sie unter der Dusche, es klingelt, sie öffnet nur in ein Handtuch gehüllt und vor der Tür steht der neue Nachbar, der sich vorstellen will. Anny Aurora lädt ihn ein, auf ein paar Drinks hereinzukommen, und auf dem Sofa kommen sich die beiden dann schnell näher. Schließlich fordert sie den Nachbarn auf, sich vor sie zu stellen und macht sich an seiner Hose zu schaffen.

Bevor es dann tatsächlich pornografisch wird – Schnitt. Eine Enblendung erscheint: "Die Techniker Krankenkasse präsentiert: Der Handjob gegen Hodenkrebs". Jetzt ist Anny Aurora alleine auf ihrem Sofa zu sehen. Mit Hilfe eines Modells eines Hodensacks erklärt sie nun, wie Männer bei der Selbstuntersuchung ihrer Hoden vorgehen und worauf sie dabei achten sollten.

Als Reaktion auf den Shitstorm in den sozialen Netzwerken und den Vorwurf, die TK bediene sich in dem Aufklärungsfilm der frauenfeindlichen Bildsprache von Pornofilmen, veröffentlichte die TK ein Statement mit folgendem Wortlaut:

"Eines möchten wir vorweg gerne deutlich machen: Diversität, Gleichstellung und respektvolles Miteinander sind uns sehr wichtig. Sexismus in jeglicher Form lehnen wir ab.
Früherkennung von Hodenkrebs verdient mehr Aufmerksamkeit, denn durch eine einfache Untersuchung steigt die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung. Um diese Aufmerksamkeit zu schaffen – insbesondere bei jüngeren Männern, die in hohem Maße zu den Betroffenen von Hodenkrebs gehören – hat die TK bewusst einen ungewöhnlichen Ansatz gewählt und die Aufklärung darüber in einem pornografischen Umfeld platziert.
Aufklärung muss dort stattfinden, wo sie die Menschen erreicht. Dafür konnte die TK die Darstellerin Anny Aurora gewinnen, die in Zusammenarbeit mit medizinischen Expertinnen und Experten zum Thema Hodenkrebs aufklärt.
Uns war bewusst, dass dieser ungewöhnliche Ansatz für Diskussionen sorgt. Wir verstehen, dass das zu Irritationen führen kann, halten das Thema aber für so wichtig, dass es auch in diesem Umfeld angesprochen werden sollte.
Wenn auch nur ein Hodenkrebsfall durch diese Aktion rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt wird, hat sie sich gelohnt!"

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