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Herr Doktor, bitte sprechen Sie mit uns! – Warnsignale im Alltag von Arztpraxen

Die Gefahr lauert im Verborgenen: niedergelassene Ärzte erkennen häufig nicht die Indikatoren für mögliche Negativ-Entwicklungen ihrer Praxisarbeit. Zwei Beispiele aus Untersuchungen des Instituts für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS) zeigen, worauf zu achten ist.

“Wir wünschen uns einmal pro Woche ein kurzes Team-Meeting mit dem Chef selbst. Zur Zeit findet nur einmal im Quartal eine Besprechung mit der Frau vom Chef statt, ohne ihn selbst.” Dieser Verbesserungs-Vorschlag aus einer Mitarbeiter-Befragung, die in einer großen hausärztlich tätigen Arztpraxis durchgeführt wurde. ist ein ernstzunehmendes Warnsignal für den Praxisinhaber. Die Medizinischen Fachangestellten haben akuten Informations- und Kommunikationsbedarf, dem nicht nur in kürzeren Abständen Rechnung getragen werden soll – bei großen Praxen ist das ohnehin unerlässlich -, sondern der vor allem den Inhaber selbst einbezieht. Mitarbeiterkommunikation in einem Dienstleistungsbetrieb ist nur partiell delegierbar, auch wenn viele Praxisinhaber sich mit dem “Kleinkram” (Beschreibung des Praxisinhabers) nicht beschäftigen wollen. Ärzte, die lediglich sporadisch mit ihrem Personal reden, verlieren nicht nur den Kontakt, sondern auch die Akzeptanz. Die Folgen sind Demotivation und Gleichgültigkeit, die Qualität der Arbeit und die Arbeitsproduktivität werden nachhaltig geschädigt. Bereits die Formulierung “kurzes Team-Meeting” weist darauf hin, dass die Helferinnen keine Arbeitszeit verschwenden wollen, sondern echten Bedarf und einen Nutzen für ihre Arbeit sehen. 

“Bei Vergabe von neuen Medikamenten ein ausführliches Gespräch mit den Patienten führen und entsprechend aufklären über Nutzen und Grund!”. Auch Dieser Verbesserungs-Vorschlag aus einer Patientenzufriedenheits-Befragung, die in einer kardiologischen Fachpraxis durchgeführt wurde. ist ein ernstzunehmendes Warnsignal für den Praxisinhaber. Die Qualität der Informationen von Patienten über die Haupt-, Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln ist eine elementare Voraussetzung des Therapie-Erfolgs und der Adhärenz-Förderung. Doch die meisten Ärzte setzen an dieser Stelle auf das Twitter-Prinzip und / oderüberlassen die Medikamenten-Information ihren Medizinischen Fachangestellten. So ist es kein Wunder, dass die Zufriedenheit der Patienten mit der Präparate-Aufklärung insgesamt sehr gering ist. Kaum Beachtung findet dabei der Bumerang-Effekt schlechter Informationen: die Medikamente werden häufig gar nicht oder falsch eingenommen, die notwendige Wirkung tritt nicht ein, die Patienten kommen mit ihren nicht beseitigten Beschwerden unzufrieden in die Praxis zurück. Praxisinhaber, die das zulassen, werden es zukünftig deutlich schwerer haben, denn Patienten suchen zunehmend Ärzte, die sie ausführlich informieren und aufklären. Wer schweigt, wird verlieren.

Quellen: http://bit.ly/18r3DC1 / http://bit.ly/17obQpw

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