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GS1 Standards liefern ganzheitliche Basis für die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit 500 Millionen Euro soll in den kommenden Jahren die digitale Infrastruktur von Universitätskliniken gefördert werden – so das jüngst veröffentlichte Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums. Aufgrund der Vorreiterrolle würde eine Standardisierung befördert, die auf den ambulanten Bereich ausstrahlen könnte. Weiterhin ist die Rede von mehr Möglichkeiten für Start-ups im medizinischen Sektor durch größere Transparenz und Einheitlichkeit von Standards sowie von Effizienzgewinnen.

Ein großer Schritt in die richtige Richtung wäre der Einsatz der seit Jahrzehnten global bewährten GS1 Standards. Unterliegen beispielsweise alle in einem Krankenhaus benötigten Produkte – vom Klopapier bis zum Knieimplantat - einer einheitlichen überschneidungsfreien Artikelnummerierung und Barcodierung, werden unerkannte Ressourcen frei: Manuelles Listenführen entfällt, weil ein Scan genügt. Ein einziges Warenwirtschaftssystem und die fallbezogene digitale Erfassung ermöglicht eine schnelle Abrechnung mit den Kassen. Medikationsfehler werden vermieden. Wie das alles geht, erfahren Interessierte auf der Fachkonferenz Healthcare live! am 5. und 6. September im Dresdener Universitätsklinikum Carl Gustav Carus.

„Teilnehmer der Healthcare live! haben die Möglichkeit, sich nicht nur theoretisch über die Anforderungen digitaler Lösungen mit GS1 Standards auseinander zu setzen. In zahlreichen Livedemos gehen wir direkt in die Praxis, beispielsweise von der scannerbasierten Implantatedokumentation und Lagerbestandsführung bis hin zur patientenindividuellen Kommissionierung in der Krankenhausapotheke“, erläutert Sylvia Reingardt, Senior Branchenmanagerin Gesundheitswesen bei GS1 Germany.

Auch für junge Startups und Gründer aus der Medizintechnologie-Branche bietet die Konferenz eine interessante Plattform, um sich über Regularien zu informieren, aufgrund derer erfolgreiche Einführungen im Markt häufig scheitern. Start-ups unterstützt GS1 Germany mit einem ermäßigten Preis für die Teilnahme.

Förderfähigkeit prüfen

Man kann die Digitalisierung verteufeln oder die Chancen erkennen. Neben der digitalen Patientenakte bieten sich durch die Digitalisierung zahlreiche Chancen. So lässt sich etwa die gesamte Logistikkette vom Einkauf über den OP-Saal bis hin zur medikamentösen Nachversorgung effizienter und sicherer gestalten. Das schafft nicht nur mehr Zeit für die Patientenversorgung, sondern trägt ebenso zu Transparenz und Patientensicherheit bei. Genau mit dem Ziel, Transparenz und Patientensicherheit zu schaffen, hat die EU die Medizinprodukteverordnung (MDR) verabschiedet. Sie muss bis spätestens 26. Mai 2020 umgesetzt werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte die digitale Infrastruktur im Krankenhaus die Verwendung der Produkte optimal unterstützen. So wird der UDI-Code beim Einsatz gescannt und automatisiert in der Patientenakte hinterlegt. Das ermöglicht nicht nur im Notfall einen schnellen, patientenindividuellen Rückruf entsprechend Medizinprodukteabgabeverordnung (MPAV). Die Automatisierung verringert auch den Zeitaufwand für die Dokumentation, beseitigt Fehlerquellen und gibt dem Controlling zusätzliche Daten zur Effizienzsteigerung an die Hand. Eine international funktionierende Barcode-Kennzeichnung von Medizinprodukten bildet dabei einen wichtigen Baustein. Dafür unerlässlich sind gesunde Stammdaten – ein Thema, dass seit Jahren heiß diskutiert wird – für das jetzt im Zuge der Regulierung ganzheitlich geplant und in die IT investiert werden muss.

In diesem Rahmen sollten Unternehmen und Universitätskliniken für sich prüfen, ob die Aufrüstung dieser IT Infrastrukturen sowie die Einführung von GS1 Standards förderfähig sein könnten.

Infokasten:

Konferenz Healthcare live! 2017

Die Healthcare live! findet vom 5. bis 6. September im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden statt. Unterstützt wird GS1 Germany dabei von seinem Kooperationspartner, dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Der Kongress richtet sich an Marktteilnehmer des Gesundheitswesens, die Berührung mit Beschaffungs- und logistischen Versorgungsprozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette haben. Hierzu gehören Entscheider und Praktiker aus Krankenhäusern, Klinikkonzernen, Einkaufsgemeinschaften sowie aus der Medizinprodukte-, Diagnostika- und pharmazeutischen Industrie. Vollständiges Programm und Anmeldung unter www.healthcarelive.de.

Am Vorabend der Konferenz in Dresden wird auch in diesem Jahr der GS1 Healthcare Award verliehen. Weitere Informationen finden sich unter: www.gs1-healthcareaward.de.

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