Gerhard F. Riegl erhält Selbstmedikationspreis 2018 des BAH

Seit 40 Jahren forscht, publiziert und referiert der Marketingprofessor Gerhard F. Riegl mit dem von ihm gegründeten und geleiteten Gesundheitsmanagement-Institut unter dem anspruchsvollen Ziel einer Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung beim zwischenmenschlichen Umgang im Gesundheitswesen. Über eine Million Patientinnen und Patienten haben bisher 12-seitige Dialogbögen beantwortet. Mehr als 10.000 Praxen, 4.600 Apotheken und 700 Kliniken konnte so ein überaus lehrreicher standort-individueller Spiegel mit Qualitäts-Anregungen aus Patientensicht vorgehalten werden.

Im Zeitalter zunehmender Digitalisierung und der Generation Smartphone wollen Jung und Alt bewusster als bisher Selbst-Experten für ihr gesundes Leben sein. In diesem Trend liegt die Generation Selbstmedikation mit Selbstvermessungen und gesundheitlicher Selbstoptimierung. Die Quantified-Self-Bewegung wird zum neuen Gesundheits-Volkssport. Mehr zuhören und fragen bei Gesundheitskunden oder Patienten ist die partnerschaftliche Königsdisziplin für alle Heilberufe. Diese, von Prof. Riegl propagierte, Patientenführung 4.0 respektiert die Selbstexpertise von Patienten und fördert die Therapietreue sowie abgestufte ganzheitliche Arzneimittel-Versorgung mit Selbstmedikation und Rezeptarzneimitteln.

Beratung im Gesundheitswesen wird quasi auf den Kopf gestellt, denn seit jeher sind Ärzte und Apotheker fachliche Mentoren ihrer Patienten. Mit dem besonderen Forschungsansatz von Prof. Riegl dürfen Patienten als Laien mit ihren lebensnahen Praxiswahrnehmungen und ihrer wachsenden Mitmach-Energie heilberufliche Ansprechpartner, die sich steigern wollen, treffsicher organisatorisch beraten. Gestützt wird das patientenbeliebte „Ratgeben“ durch wissenschaftlich entwickelte Beurteilungsmodelle zur idealtypischen Versorgung im Gesundheitswesen nach sogenannten Best Practice Modellen.

Aus den innovationsanregenden Datenschätzen und Erkenntnissen beim Patienten-Dialog sind Studienwerke und Fachpublikationen von Prof. Riegl im Bereich Ärzte, Kliniken und Apotheken hervorgegangen. Von den Qualitäts- und Serviceverbesserungen profitieren sowohl Heilberufler als auch Patienten. Durch die Vermessung und Digitalisierung humanitärer Verhaltensmerkmale, Vorlieben, Patienten-Wünsche und -Zufriedenheiten entstehen für analoge Gesundheitseinrichtungen – gerade im Internetzeitalter – bessere Chancen zur Re-Humanisierung in Richtung einzigartiger, unverzichtbarer und unaustauschbarer „Excellence in Menschlichkeit“.