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Einigkeit auf dem Qualitätsforum - Versorgungsqualität muss transparent, vergleichbar und messbar sein

Die Versorgungsqualität in der Hilfsmittelversorgung stand am Weltqualitätstag im Mittelpunkt des Qualitätsforums des Qualitätsverbundes Hilfsmittel e.V.. Mehr als 80 Teilnehmer kamen am 08.11.2012 in das Otto Bock Science Center Medizintechnik, um mehr zum Thema „Die Hilfsmittelbranche im Spannungsfeld von Versorgungsqualität und ökonomischen Zwängen“ zu hören und mit zu diskutieren.

14.11.2012

Die Vorstandsmitglieder des QVH, Herr Norbert Aumann und Herr Hubertus Lasthaus, forderten in Ihren Einführungsreferaten, dass es zukünftig wieder mehr um die Qualität der Versorgung und nicht um den niedrigsten Preis gehen muss. Herr Lasthaus machte deutlich, dass „die Patienten in der Regel nicht wissen was Sie erwarten können und dürfen. Daher ist es für sie schwer die Qualität einer Versorgung umfänglich einzuschätzen.“ Die Vorstände des QVH waren sich daher einig, dass die Ergebnisqualität für den Patienten transparent, vergleichbar und messbar sein muss. Diese Zielsetzung verfolgt der QVH seit seiner Gründung. Mit dem QVH Gütesiegel wurde ein Instrument zur Messbarkeit und Überprüfbarkeit von Ergebnisqualität entwickelt.

Dem Präsidenten des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik Klaus Jürgen Lotz reicht es nicht, „ständig von Qualität zu reden“, vielmehr „müssen klare Definitionen geschaffen werden“. Lotz machte in seinem Vortrag deutlich, wo er zukünftig hin möchte. „Wenn wir in der Zukunft qualitativ hochwertige technische Orthopädie machen wollen, müssen wir diese heute definieren und im Kassensystem einführen. Wenn wir weiter zulassen, dass jeder macht, was er gerade für richtig hält, wird das zum Verfall der Qualität führen“.

Die Referatsleiterin Gesundheitspolitik der BAG SELBSTHILFE Dr. Siiri Doka, beleuchtete in Ihrem Vortrag „Qualität in der Hilfsmittelversorgung zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ die Versorgungssituation aus Sicht der Patienten. Sie stellte fest, dass es auf allen Qualitätsebenen noch Problembereiche gibt, die geändert werden sollten. Aus Ihrer Sicht liegen die Probleme eher bei den Versorgungprozessen und nicht bei der Qualität der Produkte. Für Patienten ist das System der Hilfsmittelversorgung oft undurchschaubar, so Dr. Doka.

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit Thomas Ilka plädierte in seinem Vortrag „Kostendämpfung oder Versorgungsqualität – Müssen wir uns für eins entscheiden oder geht beides“ für eine ausgewogene Balance zwischen den Vergütungen und der Qualität der zu erbringenden Leistungen.

Carla Grienberger vom GKV-Spitzenverband machte deutlich was im Hilfsmittelbereich zukünftig benötigt wird. Beispielsweise wäre eine „stärkere Vernetzung der einzelnen Versorgungsbereiche“, „mehr Qualitätswettbewerb bei der Versorgung“ und „die Überprüfung der Erfüllung von Verträgen" notwendig. Aber auch „Nutzenbewertungen zur Angemessenheit von Preisen im Zusammenhang mit Qualität, Effektivität und Effizienz in ausgewählten Bereichen“ und „Marktgerechte Vergütungen“ sollte es zukünftig geben.

In der abschließenden Diskussion herrschte schnell Einigkeit wie die Zukunft in der Hilfsmittelbranche aussehen soll. Die Branche muss sich mit allen Beteiligten verständigen, wie sie Versorgungsqualität im Sinne der zu versorgenden Patienten definiert und unter welchen Rahmenbedingungen dies zu leisten ist. Die einzelnen Anforderungen müssen transparent, vergleichbar und messbar sein.

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