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Der verkannte Patient: Ärzte haben eine falsche Sichtweise der Nutzung gesundheitsbezogener Internet-Inhalte

Viele Praxisinhaber reagieren abwehrend, wenn Patienten mit ihnen über Informationen und Erkenntnisse, die sie im Netz gewonnen haben, sprechen möchten. Dabei erkennen sie nicht die Möglichkeiten, die hinter diesem Verhalten zur Förderung der Therapietreue liegen.

Gespräche über Internetinhalte werden abgewürgt
Niedergelassene Ärzte können sich nur schwer mit Patienten arrangieren, die sich im Internet über ihre Diagnosen bzw. Therapien informieren und dieses Wissen mit ihrem Arzt diskutieren möchten. Meist werden – so berichten Praxisbesucher – die ermittelten und vorgetragenen Informationen als nicht zutreffend charakterisiert und im weiteren Verlauf des Gesprächs ignoriert.

Internet-Recherchen signalisieren Engagement

Die Mediziner verweisen ihrerseits in Befragungen als Rechtfertigung für ihre Abwehrhaltung auf unnötige Zeitverluste, die aus der Richtigstellung von fehlerhaften und unzutreffenden Informationen und Ansichten entstünden. Hierbei übersehen sie jedoch vollkommen, dass derartige Internet-Recherchen der Ausdruck eines hohen Interesses und Engagements sind, Eigenschaften und Verhaltensweisen, deren Fehlen Ärzte nach eigenen Angaben bei vielen ihrer Praxisbesucher vermissen.

Patienten sehen Ärzte zunehmend als Berater

Natürlich gibt es unter den Patienten auch selbsternannte Experten, die mit dem Beharren auf eigenen Diagnosen und Therapieansätzen, die sie im Netz gefunden haben, einen durchaus berechtigten Unmut bei ihren Behandlern provozieren. Doch ihre Anzahl ist gering. Die meisten Patienten suchen im Netz nach weiterführenden Anhaltspunkten und wünschen sich einen Arzt, der ihnen als Berater die gefundenen Informationen sachkundig interpretiert und in ihre Statusbetrachtung integriert.

Mediziner müssen ihre Gesprächsstrategien anpassen

Der Zeitbedarf hierfür ist nicht groß und kann noch verringert werden, wenn Ärzte ihren Patienten bei ihrer Erstdiagnose gleich eine Auswahl passender Internetseiten an die Hand geben, die von ihnen geprüft wurden und mit ihren eigenen Aufklärungsinhalten übereinstimmen. 
In der Weise, wie Ärzte ihre Patienten häufig auf die Umstellung ihrer Lebensweise hinweisen, müsste von Ärzten gefordert werden, ihre Gesprächsverhalten inhaltlich anzupassen. Mediziner, die hierbei rechtzeitig aktiv werden, positionieren sich nicht nur äußerst erfolgreich in der Relation zu anderen Kollegen, sondern sind gleichzeitig für eine Entwicklung vorbereitet, die sich bereits in naher Zukunft drastisch ausweiten wird.

Quelle: http://bit.ly/1KUKSeJ

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