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Big Data: Smart Mobility und Smart Health auf dem Prüfstand

Wie kaum ein anderer Begriff aus der Internetwelt ist "Big Data" zu einem Buzzword geworden und wird meist mit negativem Beiklang verwendet. Wer Big Data sagt, erwähnt häufig in einem Atemzug zunehmende Überwachung, Verletzung der Persönlichkeitsrechte oder steigende Intransparenz. Ist das sachgerecht oder Panikmache? Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Institutes für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) will mehr Klarheit und Differenziertheit in die Thematik bringen.

15.01.2016

Die Studie hat gezielt die Themenfelder Smart Mobility (Tracking im Bereich Mobilität) und Smart Health (Tracking und Wearables) unter die Lupe genommen. Tracking kommt in immer mehr Anwendungen zum Einsatz: Bei Smartphones, Fitnessarmbändern oder in Blackboxes, die in Autos eingebaut werden. Die Studie beleuchtet dabei auch kritische Fragen, da sich durch Tracking umfassende Bewegungsprofile der Nutzer erstellen lassen.

Dies gilt insbesondere für den Bereich Smart Health im Gesundheitssektor. Die hier erforderlichen Daten werden unter anderem durch Wearables erzeugt, die Vitalwerte ihres Trägers aufzeichnen. Diese sollen helfen, Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten zu verbessern.

Die DIVSI-Untersuchung zeigt aber auch, welche Risiken der Einsatz von Big Data im Gesundheitsbereich birgt. So vergrößert sich für den Nutzer die Gefahr der Fremdbestimmtheit, wenn durch die konstante Überprüfbarkeit von Gesundheitsdaten definiert wird, wie man "richtig" zu leben hat, um als "gesund" und möglicherweise gesellschaftlich "tragbar" zu gelten.

Da es sich bei Gesundheitsdaten um besonders sensible Daten handelt, stellt sich außerdem die Frage, wie Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet werden können, also Missbrauch mit den Daten zu verhindern ist.

Die Untersuchung ist Teil des 2013 von DIVSI gestarteten Projekt "Braucht Deutschland einen digitalen Kodex?" Matthias Kammer, Direktor des Instituts: "Es wäre falsch, Big Data und alles was damit zusammenhängt, pauschal zu verteufeln. Big Data bietet vieles, was unser Leben vereinfachen, verbessern und sicherer gestalten kann. Gleichwohl darf man aber kritische Aspekte nicht ausblenden. Es wird künftig darauf ankommen aufzuzeigen, wie Chancen und Risiken im konkreten Anwendungsfall in Deckung gebracht werden können. Insgesamt kann die Untersuchung dazu beitragen, einen Bereich, der unausweichbar immer stärker auf uns zukommt und unser künftiges Leben zunehmend durchdringen wird, mit all' seinen Facetten zu verstehen."

Den vollständigen Bericht und weitere Untersuchungen gibt es unter www.divsi.de.

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