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„Deutschland braucht einen digitalen Behandlungsmix”

Seit zwei Jahren (1. April 2017) können Ärzte in Deutschland per Online-Videosprechstunde beraten und diese telemedizinische Leistung über die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) abrechnen. Europas größte Online-Arztpraxis Zava (bisher DrEd) hat zu diesem Anlass ein Positionspapier veröffentlicht, mit dem Ziel, die Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter voranzutreiben.

Die Zahlen zeigen: Die Videosprechstunde allein funktioniert nicht. Sie liefert nicht die nötige Effizienz für das Gesundheitswesen und wird von Patienten nur wenig nachgefragt.* David Meinertz, CEO der Online-Arztpraxis Zava, erklärt: „Der digitale Arztbesuch heißt mehr, als Ton und Bild via Internet zu übertragen. Deutschland braucht einen digitalen Behandlungsmix, der Patienten, Ärzte und Krankenkassen entlastet. Die Digitalisierung hat das Potenzial, zukunftsfähige Alternativen zu schaffen und somit einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Gesundheitsversorgung zu leisten.” Laut einer  internationalen Studie der Bertelsmann Stiftung belegt die  Gesundheitspolitik in Deutschland in Sachen Digitalisierung nur den  vorletzten Platz. Dabei ist die Nutzung telemedizinischer Angebote für  viele Menschen schon heute gelebter Alltag. So hat Zava allein 2018 europaweit 1 Million Beratungen und Behandlungen aus der Ferne durchgeführt – das ist im Durchschnitt eine Online-Beratung alle 30 Sekunden. Das Behandlungsmodell von Zava funktioniert zeitversetzt über einen ärztlichen Online-Fragebogen und eine Nachrichtenfunktion.

„Die Menschen sind es längst gewohnt, ihren Alltag digital zu organisieren – vom Online-Banking bis zur Reisebuchung übers Internet. Die Gesundheitsbranche sollte der Entwicklung nicht nachstehen, zumal die Digitalisierung zur Lösung von drängenden Problemen, wie der Sicherstellung der medizinischen Versorgung, beitragen kann”, sagt David Meinertz.

Um die Telemedizin als einen weiteren medizinischen Routineweg zu etablieren, hat Deutschland in den letzten Jahren bereits wichtige Weichen gestellt: Die Einführung der Online-Videosprechstunde, die Änderung der (Muster-)Berufsordnung und die geplante zeitnahe Umsetzung des E-Rezepts bis zu der Aufhebung des sogenannten „Lex DrEd”.

Eckpunkte des Positionspapiers
Aus Sicht des Telemedizin-Pioniers Zava müssen weitere Voraussetzungen
geschaffen werden, um die Digitalisierung im Gesundheitssektor
nachhaltig voranzutreiben:

Fernbehandlung zur Entlastung der Praxen vor Ort
Es gibt viele Indikationen, die sich sicher aus der Ferne behandeln
lassen. Durch Online-Behandlungen können zukünftig schätzungsweise
30 Prozent der Arztbesuche vor Ort aufgefangen werden. Die digitale
Sprechstunde entlastet Patienten, insbesondere Chroniker, von
unnötigen Wegen und Wartezeiten. Sie reduziert den administrativen
Aufwand für Arztpraxen und entlastet besonders Ärzte von Patienten
mit Bagatellerkrankungen oder der Nachfrage von Folgerezepten. Zudem
spart sie den Krankenkassen Kosten.

Digitaler Behandlungsmix
Was Patienten suchen, sind digitale Behandlungsangebote, die ihren
Ansprüchen und Alltagsgewohnheiten gerecht werden. Die
Online-Videosprechstunde war ein Anfang, doch sie bildet im Grunde
nur die analoge Situation aus dem Sprechzimmer über Smartphone oder
Laptop nach und bietet damit weder die nötige Effizienz für das
Gesundheitssystem noch eine Entlastung der Ärzte.

Erstattung telemedizinischer Leistungen*
Eine adäquate, regelbasierte Erstattung telemedizinischer Leistungen
ist der nächste logische Schritt, um die Fernberatung und
-behandlung zu einem festen Bestandteil des deutschen
Gesundheitssystems zu machen.

Qualitätssicherung
Um einen echten Mehrwert zu schaffen und das Gesundheitssystem
strukturell zu entlasten, ist es wichtig, dass für die Telemedizin
vergleichbare Qualitätsstandards gelten wie für die Behandlung vor
Ort. Jede Diagnose muss ärztlich vertretbar sein, ganz gleich, ob
sie analog oder digital erfolgt.

Link zum Positionspapier:
https://res.cloudinary.com/zava-www-uk/image/upload/v1553775992/de/generic-pages/presse/vje1lepkr8kae2kei7aw.pdf

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