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Aktuelle politische Programme forcieren Fortschritte in der personalisierten Medizin – PerMediCon 2011 greift Notwendigkeit zur interdisziplinären Kooperation auf

International renommierte Experten diskutieren Fortschritte und Herausforderungen der personalisierten Medizin auf der zweiten PerMediCon am 21. und 22. Juni 2011 in Köln

24.02.2011

Die aktuelle Initiative der Bundesregierung, in ihrem neuen Gesundheitsforschungsprogramm 2011 jetzt ein eigenes Aktionsfeld „individualisierte Medizin“ einzurichten, unterstreicht die rasant wachsende Bedeutung dieses Themas im Gesamtgefüge des Gesundheitssystems. Gleichzeitig sucht das Land Nordrhein-Westfalen in seinem vor kurzem ausgerufenen Wettbewerb „PerMed.NRW“ die besten Ideen für personalisierte Medizin: Politische Aktionen, die verdeutlichen, wie wichtig der regelmäßige Fachaustausch zwischen allen beteiligten Akteuren ist. Interdisziplinäre Kooperation ist eine Voraussetzung für die dauerhafte und erfolgreiche Etablierung des Ansatzes der personalisierten Medizin.

Ziel der personalisierten Medizin ist es einerseits, diejenigen Patienten zu bestimmen, die am wahrscheinlichsten von einem bestimmten Medikament profitieren, andererseits welche Patienten auf Arzneimittel oder Therapien nicht ansprechen, um ihnen eine unnötige Behandlung und eventuelle Nebenwirkungen zu ersparen. Enorme Fortschritte in der Molekularbiologie erweitern zurzeit ständig die Möglichkeiten für eine personalisierte Medizin.

Dabei sind vor allem drei treibende Kräfte für die Entwicklung der personalisierten Medizin verantwortlich. Erster Faktor ist die zurzeit rapide wachsende Nachfrage nach wirksamen, aber auch sicheren Medikamenten: Druck erzeugen hier nicht nur Patienten und Ärzte, sondern auch Zulassungsbehörden und Kostenträger.

Zweiter Antreiber sind wirtschaftliche Aspekte, die bei dieser Entwicklung eine Rolle spielen. Steigende Investitionssummen bis zur Markteinführung eines neuen Medikaments bei gleichzeitig sinkender Anzahl zugelassener neuer Wirkstoffe, spiegeln die aktuellen Herausforderungen der Pharmaindustrie wider. Dieses Problem ist nur lösbar, wenn sich der Prozess von der Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln oder Therapien bis hin zu ihrer Vermarktung grundlegend wandelt.

Als dritte treibende Kraft fungiert der technische Fortschritt, der es überhaupt ermöglicht, persönliche Patientenmerkmale zu erfassen und mit der Wirkweise von Medikamenten zu verbinden. Dabei werden sowohl die Wirksamkeit eines Medikamentes ermittelt, als auch unerwünschte Reaktionen oder Nebenwirkungen untersucht.

Trotz aller Fortschritte steht die personalisierte Medizin bei vielen Krankheiten jedoch noch am Anfang. Nur durch intensivere Zusammenarbeit der beteiligten Akteure können Behandlungsmöglichkeiten der Patienten optimiert werden.

Die personalisierte Medizin wirft darüber hinaus Fragen zu Gesundheitsökonomie, Ethik und strukturellen Problemen auf. Um Lösungsansätze zu finden ist der Austausch von Wissenschaft, Industrie, Ärzten, Behörden, Politik und Patienten notwendig. Hier setzt die PerMediCon als interdisziplinärer Kongress an und versammelt die Fachwelt zu einem gemeinsamen Informations- und Kommunikationsaustausch.

Zentrale Fragestellungen der PerMediCon 2011 sind daher beispielsweise:

Welchen Beitrag leistet die personalisierte Medizin zum Patientennutzen? Durch eine enge Verknüpfung der beteiligten Akteure soll der Weg neuer Behandlungsmöglichkeiten von der wissenschaftlichen Grundlagenforschung bis zur Patientenversorgung enorm beschleunigt werden. Auf der PerMediCon bringen sich daher sowohl Patientenorganisationen in die Diskussion ein, als auch Vertreter von Bundesoberbehörden wie Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Einen Schritt in die Praxis geht man hier bereits heute an der Universität Greifswald: Das Projekt „GANI_MED“ ist der erste umfassende Versuch, die individualisierte Medizin in einem Universitätsklinikum anzuwenden. „Die Übertragung der individualisierten Medizin von der Grundlagenforschung über die klinische Erprobung in die Routineversorgung ist eine enorme Herausforderung“, ist sich der Greifswalder Verbundkoordinator Prof. Heyo K. Kroemer sicher.

Darüber hinaus befassen sich gleich zwei Programmpunkte mit der Frage, ob der Einsatz personalisierter Medizin notwendig, aber auch ökonomisch sinnvoll ist. Prof. Wolfgang Goetzke, Vorsitzender des Gesundheitsregion KölnBonn e.V. betont: „Angesichts der ohnehin schon hohen Belastung der Sozialsysteme stellen sich damit zugleich gesundheitsethische wie gesundheitsökonomische und versicherungstechnische Fragen, die zu diskutieren sind“. Fragen zur Kosten-Nutzen-Bewertung stellen sich auf der PerMediCon daher nicht nur Vertreter der Spitzenverbände gesetzlicher und privater Krankenversicherer, sondern auch Gesundheitsökonomen und Gesundheitsexperten wie Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Schließlich besteht eine weitere zentrale Frage darin wie sich die Industrie entwickeln soll, damit personalisierte Medizin aus unternehmensstrategischer Sicht ein Erfolgsfaktor wird? Durch den Einsatz der personalisierten Medizin sind Arzneimittelentwicklung und Diagnostik bereits heute eng miteinander verknüpft. In diesem Zusammenhang diskutieren auf der PerMediCon hochkarätige Vertreter der Pharma-, Diagnostik und Biotechnologieindustrie wie Dr. Hagen Pfundner, Vorstand Roche Pharma AG und Peer M. Schatz, Vorstandsvorsitzender QIAGEN N.V. mögliche Szenarien und Modelle interdisziplinärer Partnerschaften
Abgerundet wird die PerMediCon durch die parallele Fachausstellung. In konzentrierter Form werden hier Forschungsergebnisse, aktuelle Projekte, Produkte, Dienstleistungen und Netzwerke rund um das Thema personalisierte Medizin präsentiert.

Bereits zum jetzigen Zeitpunkt haben zahlreiche namhafte Unternehmen und Institutionen Ihre Teilnahme an der PerMediCon-Fachausstellung zugesagt. Hierzu zählen u.a. Miltenyi Biotec, QIAGEN, Cytolon, Bio.logis, Universitätsmedizin Greifswald (Verbundprojekt GANI_MED), Janssen-Cilag, Leibniz-Institut. Insgesamt werden auf der PerMediCon über 50 Aussteller und rund 500 Kongressteilnehmer erwartet.

PerMediCon: Personalized Medicine Convention
21. und 22. Juni 2011
Koelnmesse


Weitere Informationen unter: www.PerMediCon.de.

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