Der Veröffentlichungsprozessprozess wird von einer Gesamtredaktion geleitet. Dabei verantworten jeweils einzelne Redaktionen die Erstellung eines Kapitels, welches anschließend von unabhängigen Reviewer:innen geprüft und freigegeben wird. „Da wir in Infektiopedia unser langjährig erarbeitetes Wissen frei zur Verfügung stellen, ersparen wir Ärzt:innen das Rad jedes Mal wieder neu zu erfinden. Außerdem bieten wir volle Transparenz und Unabhängigkeit, was wichtig für eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung ist“, sagt Prof. Dr. Janne Vehreschild, Infektiologe am Universitätsklinikum Frankfurt und an der Universitätsklinik Köln.
Auf Basis der bereits verfügbaren Leitlinien der AWMF und von aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird die Qualität von Infektiopedia im kontinuierlichen Ausbau gesichert. Infektiopedia lädt außerdem zum Mitmachen und Mitgestalten ein: Nutzer:innen können über die Webseite Kritik und Kommentare zum jeweiligen Kapitel äußern, welche direkt über die Zentralredaktion an die einzelnen Kapitelredaktionen übermittelt werden. Auf diesem Weg werden fachliche und klar strukturierte Diskussionen ermöglicht, die eine stetige und transparente Weiterentwicklung von Infektiopedia ermöglichen. Sandra Fuhrmann, Gründungsmitglied der Zentralredaktion, appelliert an Ärzt:innen als Autor:innen mitzuwirken: „Infektiopedia ist als webbasierter Leitfaden unmittelbar abhängig davon, dass das Wissen aktuell gehalten und ausgebaut wird. Deswegen laden wir Expert:innen aus der Infektiologie ausdrücklich dazu ein, mit eigenen Texten und Ideen zu Infektiopedia beizutragen“. Für Interessierte gibt es auf der Website einen eigenen Button „Beitragen“ zur Kontaktaufnahme mit dem Redaktionsteam.
Infektiopedia, der webbasierte und unabhängige Leitfaden zu infektiologischen Erkrankungen ist über http://infektiopedia.de abrufbar.
]]>Christian Wehner, Bereichsleiter des Gesundheitsmanagements bei der AOK Rheinland/Hamburg, sagt dazu: „Gesundheitskioske stehen für ein niedrigschwelliges gesundheitliches und soziales Beratungsangebot. Hier werden Hilfesuchende dabei unterstützt, die vielfältigen Möglichkeiten unseres Gesundheitssystems zu nutzen. Mit dem Healthportal der gevko können die Gesundheitskioske auf eine sichere, einfach zu bedienende digitale Lösung zurückgreifen. Die Mitarbeitenden können so ihren Fokus auf die Beratung richten. Bürokratische Prozesse werden verschlankt.“
Prof. Guido Noelle, Geschäftsführer der gevko, ergänzt: „Das HealthPortal ist ideal für die Gesundheitskioske, da wir alle nötigen Funktionen für die digitale Umsetzung von Selektivverträgen bereits im HealthPortal anbieten. Wir legen dabei besonders auf eine intuitive und einfache Bedienung Wert. Als AOK-Tochter greifen wir hierfür auf bewährte IT-Infrastrukturen zurück, welche die Sicherheit der Anwendung gewährleisten.“
Das Healthportal darf als starkes Vorbild bei der digitalen Unterstützung von Gesundheitskiosken verstanden werden. Kioske dieser Art werden von der Bundesregierung gefördert und sollen in der nächsten Zeit bundesweit etabliert werden.
]]>RheMIT wurde im Jahr 2020 federführend durch den BDRh eingeführt. Es ermöglicht eine Dokumentation von Rheuma-spezifischen validierten Scores zur Bestimmung der Krankheitsaktivität, der Medikation oder von Begleiterkrankungen. Auch patientenberichtete Fragebögen zur Lebensqualität, Depressivität, Schmerz oder Krankheitsaktivität können erfasst werden. Technisch ist dies auch über angebundene Tablets zum Einsatz im Wartezimmer oder über Patienten-Apps möglich. Die Daten werden lokal in der Praxis bzw. Klinik gespeichert. Nur bei Einwilligung des Patienten werden Daten gezielt an Register oder Projektdatenstellen übermittelt. „Durch die Einführung einer einheitlichen Plattform für die Datenerhebung versprechen wir uns eine noch breitere Beteiligung an Registern und Studien und eine weitere Verbesserung der Datenqualität“, erklärt Dr. Anne Regierer vom DRFZ. „Das kann für die Versorgungsforschung in der Rheumatologie einen enormen Schub geben“, führt Prof. Dr. Andreas Krause aus, Präsident der DGRh.
RheMIT wird bereits in über 100 rheumatologischen Einrichtungen eingesetzt. „Besonders freut uns, dass mittlerweile etliche Kliniken RheMIT nutzen, darunter auch Universitätskliniken“, so Prof. Dr. Johannes Strunk, Vorstandsvorsitzender des VRA. „Hier besteht ein großes Potenzial, Daten zur rheumatologischen Versorgung sowohl im niedergelassenen als auch im Klinikbereich zu erheben.“ Perspektivisch soll mit RheMIT der rheumatologische Versorgungsprozess vom Zugang des Patienten bis hin zum Monitoring digital unterstützt werden.
Weitere Informationen: www.rhemit.de
]]>Neben der Unterstützung mit der technischen Expertise und realen Gesundheitsdaten liegt der Fokus auf der Identifizierung und Überwindung von Transferhürden der Wissenschaft und Forschung in die Praxis. So können Projekte beispielsweise frühzeitig an die rechtlichen oder technischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Durch Einblicke in die aktive Forschung bieten sich der Öffentlichkeit und dem Gesundheitswesen wie zum Beispiel Krankenhäusern, Praxen oder Krankenkassen Möglichkeiten, ihr Wissen über KI in der Gesundheitsversorgung zu erweitern und die Potenziale kennenzulernen. Mit Blick in die Zukunft erklärt Prof. Dr. Wilhelm Stork, Direktor am FZI: „Allein die technische Entwicklung reicht nicht aus für die Lösungen von Morgen. Die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen ebenso geschaffen werden. Gemeinsam mit unseren Partnern und unserer Expertise schaffen wir somit nicht nur einen Raum für Experimente, sondern auch für den Transfer in die Gesellschaft“.
Einzigartige Schnittstelle für Start-ups und Unternehmen
Im Kern kann im Rahmen des Labors auf die Expertise bei der Entwicklung anwendungsnaher KI-Lösungen auf die Kompetenzen im Bereich der Akzeptanzforschung sowie Translation und Implementierung zurückgegriffen werden. Ergänzt wird dies auf einer weiteren, zur Partizipation offenen Ebene, durch assoziierte Partner wie Patientenvertretungen, Behörden, Krankenkassen und weiteren Einrichtungen in der Gesundheitsversorgung. Die vom Konsortium geplante Evaluationsumgebung im FZI wird offene Schnittstellen für Start-Ups und KMU bieten, um innovative KI Konzepte und Anwendungen mit realen Gesundheitsdaten auf die Probe zu stellen.
Zur Errichtung eines Reallabors für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen und Experimentierfeld für Unternehmen und Leistungserbringer fördert das Sozialministerium Baden-Württemberg ROUTINE vom Oktober 2022 bis Dezember 2024 mit 2,34 Millionen. An Bord sind die Konsortialpartner Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung, Diakonisches Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V., Philips GmbH Market DACH, Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg an der Universität Heidelberg, corvolution GmbH, movisens GmbH, NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen unter der Konsortialführerschaft des FZI Forschungszentrum Informatik.
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
]]>E-IDs oder digitale Identitäten sind nach wie vor die Grundlage für digitale Verwaltungsprozesse und damit auch für das Onlinezugangsgesetz (OZG), aber auch hier geben wir zu bedenken: Im ersten Schritt benötigt der Öffentliche Sektor endlich standardisierte, herstellerunabhängige und interoperable Datenmodelle, die verbindlich für alle gelten. Dies würde erstens Kommunen, Städte und Gemeinden befähigen, sich untereinander schnell und einfach austauschen und kommunizieren zu können. Zweitens würde es dabei unterstützen, die Kleinstaaterei, die unsere föderale Struktur bedingt, hinter uns zu lassen, ohne den politischen Sinn des Föderalismus auszuhebeln und stattdessen klare Strukturen und Formate vorgeben, die einen Nutzen für alle Beteiligten haben. Dann müsste nicht mehr jedes Bürger- oder Gesundheitsamt eigene Lösungen einsetzen oder gar entwickeln, wie es z. B. während der Pandemie der Fall war.
Die gute Nachricht hinsichtlich der Digitalstrategie 2.0 ist: Technologie und Know-how sind ausreichend vorhanden. SAP stellt mit dem Werkzeugkasten der Business Technology Platform (BTP) Cloud-seitig für einige Vorhaben der Öffentlichen Verwaltung ein gutes Tool zur Verfügung, dazu zählen u. a. das Rückholprogramm der Bundesregierung oder die Umsetzung des Kultursonderfonds. Alles Entwicklungen, die wir als DSAG nur unterstützen können.
Allerdings betonen wir noch einmal: Wir brauchen Technologien, deren Nutzen schnell einsetzbar ist und die sich einfacher in Fachverfahren integrieren lassen. Ein Beispiel dafür ist der elektronische Personalausweis (ePA): Der ePa funktioniert einwandfrei, aber die Angebote dahinter sind verschwindend gering – eines ist etwa die Abfrage von Punkten in Flensburg. Das mag teilweise interessant sein, für Bürger:innen wären aber volldigitalisierte An- und Abmeldeprozesse nützlicher, z. B. bei einem Umzug oder der Neuzulassung eines Pkw. Auch ist die einfache Nachnutzung für die Authentifizierung mit dem ePA an Fachverfahren aktuell nicht gegeben.
Daher fordern wir mit Blick auf die Digitalstrategie 2.0 eine verbindliche Standardisierung der Systeme, tatsächlich nützliche Angebote für die Bürger:innen, klare Antworten auf die Fragen wer macht was, wie machen wir es und wer zahlt was, und zu guter Letzt: Digitalisierung muss verbindlich sein. Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden!“
Michael Pfeil, Sprecher DSAG-Arbeitskreis Healthcare:
„Aus Sicht des Gesundheitswesen stellen sich uns als DSAG noch Fragen zur Digitalstrategie 2.0 und den darin beschriebenen Zielen bis 2025, etwa: Wer setzt sie um? Mit welchem Anbieter, welchen Softwarelösungen und mit welchen Ressourcen? Krankenhäuser haben schon heute mit vielen Inhouse-Problemen zu kämpfen und mit Blick auf die neuen Vorgaben und Ziele mangelt es nun mehr denn je an einer soliden Basis – sprich administrativen, betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Prozessen – um sie realistisch umsetzen zu können. Innerhalb der Strategie 2.0 vermissen wir zusätzlich die eindeutige Benennung von Bereichen, die die Vorgaben realisieren müssen. Hier muss dringend nachgebessert werden.
Daher bedarf der Healthcare-Sector unserer Meinung nach einer übergeordneten Einheit, die strategisch steuert und die mit Softwareherstellern und staatlichen Institutionen verhandelt. Ein gutes Beispiel bzw. Einsatzgebiet wäre die aktuelle Diskussion um SAP IS-H und i.s.h.med, bei der anstelle der Krankenhäuser eine übergeordnete Stelle mit Softwareherstellern spricht und verhandelt. Schließlich sollten sich essenzielle Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitsversorgung nicht dem Gebaren der relevanten Softwarehersteller, Softwareanbieter oder Dienstleister unterwerfen müssen.
Eine solche Einheit würde auch zu einer schnelleren und realistischeren Transformation administrativer Prozesse im Gesundheitsbereich führen. Der momentane Stand bei z. B. der S/4HANA-Transformation widerspricht dem allerdings in Gänze: Viele Einrichtungen machen erst mal gar nichts und schauen zunächst links und rechts, was bei anderen passiert. Als DSAG wissen wir um die Notwendigkeit des Wegs in die Cloud und unterstützen hybride Modelle, um auch weiterhin internes, wichtiges Know-how aufbauen und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens bzw. deren Mitarbeitende fachlich auf dem Stand der Zeit halten zu können. Anstelle dessen müssen wir viel Aufwand und Kraft in Diskussionen zur Perspektive von SAP IS-H und i.s.h.med aufwenden und verschwenden wertvolle Zeit, die wir dringend für andere Bereiche wie etwa die Stärkung der Pflege bräuchten. Entscheidungen mit einer solchen Relevanz gehören auf anderen Ebenen besprochen und festgelegt, unter Einbeziehung der politischen Gremien. Ressourcen sind ein wertvolles Gut und müssen auch entsprechend geschützt werden.
Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt: Der überall dominierende Fachkräftemangel ist ein Pain Point, der innerhalb der Digitalstrategie 2.0 viel zu weit von den realen Bedingungen entfernt ist. Wir drehen uns hier thematisch im Kreis und niemand schlägt den Knoten durch. Als Interessenvertretung für mehr als 3.800 Unternehmen und Behörden in Deutschland, Österreich und der Schweiz, setzen wir uns bereits seit Jahren aktiv für eine schnellere und einfachere Digitalisierung mit klarem Nutzen für Endnutzer:innen und Bürger:innen ein. Den Worten und Plänen müssen nun aber endlich Taten folgen, denn Corona-Krise und Impfkampagne haben mehr als deutlich gemacht, welche Defizite Deutschland bezüglich der Digitalisierung aufweist. Andernfalls lesen wir in zwei Jahren in der Digitalstrategie 3.0 Ähnliches: quasi alter Wein in neuen Schläuchen.“
Sebastian Westphal, DSAG-Fachvorstand Technologie:
„Aus DSAG-Perspektive begrüßen wir es natürlich, dass innerhalb der Digitalstrategie 2.0 viele neue, technologiegetriebene Vorhaben auftauchen und Ziele genannt werden. Die meisten davon sind aber weder schnell noch praktikabel umsetzbar, denn es mangelt schlicht an den erforderlichen Voraussetzungen. Damit meinen wir z. B. Basisdienste für die Verwaltungsdigitalisierung, etwa die E-Akte oder E-Beschaffung, aber auch Angebote für hybride Systemarchitekturen. So hat z. B. auch das derzeitige SAP-Produktportfolio noch Luft nach oben, da das aktuell forcierte Angebot der S/4-Public-Cloud und die SAP BTP für einen Einsatz in öffentlichen Verwaltungsvorgängen und bspw. dem öffentlichen Gesundheitswesen gegenüber den bisherigen On-Premise-Lösungen noch keine vollwertige Alternative darstellt.
Insgesamt existieren heute geschätzt > 200 Fachanwendungen, die eigens für Behörden entwickelt wurden, um bestimmte Verwaltungsvorgänge zu digitalisieren. Zielführender wäre hier aus Sicht der DSAG ein Standard-Set an Integrationslösungen und Programmierschnittstellen (APIs), die die Nutzung neuer Technologien zeitnah ermöglichen. Des Weiteren vermissen wir eine zügige Umsetzung der deutschen Verwaltungs-Cloud-Strategie (Initiative „Souveräne Cloud“), genauso wie Infrastrukturpartnerschaften, mit deren Hilfe öffentliche Einrichtungen wie Verwaltungen, Krankenhäuser und Schulen gebündelt mit Infrastruktur und Services versorgt werden könnten, was Beschaffungskonditionen erleichtern und das Umsetzungstempo erheblich beschleunigen würde.
Technologie nimmt keine Rücksicht auf Föderalismus und auch Digitalisierung ist nicht föderal. Wir fordern die Verantwortlichen daher auf, die Rahmenbedingungen endlich zu vereinheitlichen und Voraussetzungen zu schaffen, damit Themen wie z. B. die Beschaffung von Soft- und Hardware schnell und einfach umsetzbar sind, ohne zeitraubende, europaweite Ausschreibungen. Hier könnte ein staatlicher Re-Seller eine Lösung sein und verhindern, dass jedes Ressort und jede Behörde eigenständig agiert. Dies lässt sich ebenfalls nahtlos auf den Bereich Datenschutz übertragen, wo bspw. der Einsatz von MS Teams für den digitalen Unterricht in Schulen von den Landesdatenschützer:innen auch im dritten Jahr der Pandemie noch diskutiert wurde!
Auch stellt sich uns die Frage nach dem Fachpersonal, welches alle in der Digitalstrategie 2.0 genannten Ziele umsetzen soll: Wer setzt was womit genau um? Rahmenbedingungen und exakte Vorgaben sind hier einmal mehr als willkommen, die Konsolidierung der IT-Strategie beim Bund mit Wirkung für alle Länder ist aus unserer Sicht das Gebot der Stunde. So wie bei der DSAG ‚Wir für uns‘ gilt, ließe sich daraus für die Digitalisierung Deutschlands ‚Eine für alle‘ ableiten.“
]]>„Mit dem Forschungsdatenportal für Gesundheit haben wir ein zentrales Such- und Antrags-
portal für Forschende entwickelt, das für den Datenbestand aller Unikliniken genutzt und auch darüber hinaus ausgebaut werden kann“, sagte Sebastian C. Semler, TMF-Geschäftsführer und Leiter der MII-Koordinationsstelle. Das Portal wird von der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. betrieben, die die MII-Koordinationsstelle leitet.
Bessere Daten für die medizinische Forschung
Angefragt werden können Daten auf Basis des MII-Kerndatensatzes. Dieser umfasst ein großes Spektrum an Datensätzen unabhängig von der Indikation. Mit einer Machbarkeitsanfrage erfahren Forschende, wie viele Fälle für ihre Suchkriterien in den Datenintegrationszentren der Standorte der MII bundesweit vorhanden sind und für medizinische Forschungszwecke beantragt werden können.
„Das Portal ermöglicht den Zugang zu deutlich besseren Datenbeständen für Forschungszwecke. Das ist ein großer Vorteil für die Universitätsmedizin“, betonte Jens Bussmann, Generalsekretär des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD).
Die Nutzung des Portals startet mit einer Testphase, in der ausschließlich Forschende der MII-Standorte Machbarkeitsanfragen und Datennutzungsanträge stellen dürfen. Um Daten für ein Forschungsprojekt zu beantragen, müssen Forschende ein positives Ethikvotum ihrer Institution einreichen. Ab 2023 dürfen weitere Forschende Zugang zu Patientendaten und Bioproben für medizinische Forschungszwecke beantragen.
Transparente Darstellung von Forschungsprojekten
Das Portal schafft Transparenz, indem alle im Rahmen der MII bewilligten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse in einem Projektregister veröffentlicht werden. Dort können Forschende, Patientenorganisationen und Interessierte Forschungsprojekte finden und sich mit Forschenden vernetzen.
Ausblick
In der nächsten Förderphase der MII ab 2023 sollen die Funktionen des Forschungsdatenportals für Gesundheit nutzerorientiert weiterentwickelt werden. Geplant ist zum Beispiel die Einbindung weiterer Datenbestände aus dem ambulanten und regionalen Bereich sowie von Krankenkassen und medizinischen Registern.
]]>„Wir brauchen eine starke elektronische Patientenakte!“
Die praktischen Erfahrungen mit der elektronischen Patientenakte bewertete Hans-Joachim Fritzen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost, in einer Podiumsdiskussion: „Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird nur erfolgreich sein, wenn es eine versichertenzentrierte Versorgungsstruktur, einheitliche technische Standards und ausreichend Spielraum für Mehrwertanwendungen gibt“, betonte er. „Wir brauchen eine starke elektronische Patientenakte!“ Zuvor hatte Holger Rostek, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, auf zahlreiche ungelöste Probleme beim Umgang mit dem eRezept und der elektronischen Patientenakte hingewiesen.
Vielfältige digitale Hilfen in der Pflege
Schon einfache digitale Lösungen können für Pflegebedürftige wichtige Hilfen im Alltag sein und zugleich Angehörige und Pflegedienste entlasten. Prof. Dr. Arno Elmer, Geschäftsführer der Better@Home Service GmbH stellte solche niedrigschwelligen Angebote vor. Einen Ansatz für Prävention und Therapie von Prävention präsentierte Dr. Doron Stein von dermemodio GmbH.
Wie wichtig derartige Unterstützungslösungen angesichts ständig steigender Pflegezahlen sind, unterstrich Anne Kaeks, Leiterin der AOK Pflege Akademie. Die AOK Nordost hat das Programm „PfiFf – Pflege in Familien fördern“ aufgelegt, bei dem die Pflegekurse vor Ort durch digitale Angebote ergänzt werden. „In unseren Pfiff-YouTube-Pflegefilmen zeigt eine Pflegefachkraft anschaulich, wie Angehörige zu Hause gepflegt werden können“, berichtete sie. „Die Filme wurden inzwischen mehr als zwei Millionen Mal abgerufen.“
Cybersicherheit zu 100 Prozent?
Eine spannende und emotional geführte Debatte entspann sich zum Thema Cybersicherheit: Johannes Rundfeldt, Sprecher der Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen (AG KRITIS), forderte in Kliniken und vergleichbaren Einrichtungen der medizinischen Versorgung größere Anstrengungen, um die Sicherheit der Systeme auch gegen Angriffe zu gewährleisten. Seine Haltung, Cybersicherheit müsse wie bei anderer kritischer Infrastruktur in jedem Fall garantiert werden, stieß bei mehreren Konferenzteilnehmern auf Widerspruch, da sie schlicht nicht erfüllbar sei.
Unterstützung durch die Gesundheitspolitik des Landes
Die Gesundheitspolitik des Landes unterstützt nach Kräften die Anstrengungen für Digitalisierung und innovative Versorgungslösungen, betonte Gesundheitsministerin Dr. Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Die Grünen) in einer Videobotschaft. “Die Pandemie hat nicht nur einen digitalen Schub ausgelöst, sondern zugleich Willen und Fähigkeit der unterschiedlichen Akteure zur engen Kooperation gezeigt“. Auch sie wünscht sich mehr Tempo.In einer Podiumsdiskussion erläuterte Referatsleiterin Dr. Jouleen Gruhn aus dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg dazu Näheres. Die Überwindung von Sektorengrenzen sei nur durch gemeinsames Vorgehen zu erreichen – Brandenburg werde sich mit eigenen Vorschlägen in diese große Reform einbringen.
Dass der Veränderungsdruck groß ist, zeigte sich auch im Schlusswort von Michael Zaske, Abteilungsleiter Gesundheit des MSGIV. „Wir brauchen finanziell und strukturell neue Leitplanken“, betonte er. Er bedauerte, dass zum Beispiel erfolgreiche Kooperationsprojekte im Land wegen teilweise fehlender quantitativer Erfolgsnachweise bei der Bewertung die GBA-Prüfung nicht bestanden hätten. Aus Sicht des Landes seien diese Projekte wichtig, deshalb müssten Fragen der künftigen Finanzierung geklärt werden. Damit setze sich das Ministerium jetzt auseinander. Vehement sprach sich Michael Zaske für die Erhöhung der digitalen Gesundheitskompetenz aus und unterstrich die Rolle von „Lotsen“ in diesem tiefgreifenden Wandel.
Herzinsuffizienz-Monitoring – mit Kooperation zum Erfolg
Eine Erfolgsgeschichte gab es ganz zum Schluss: Michael Scherf, Mitgründer und Geschäftsführer der GETEMED GmbH in Teltow berichtete über die mehr als zehnjährige Entwicklung eines Monitorings für Herzinsuffizienz-Patienten, das seit Jahresanfang in der Regelversorgung verfügbar ist. Unterstützt von der Wirtschaftsförderung im Land, durch viele Kooperationspartner und die Berliner Charité wurde dieses Vorhaben trotz zahlreicher Hindernisse und Selbstzweifel realisiert. Mehr Tempo wäre jedoch dringend notwendig.
DigitalAgentur Brandenburg übernimmt den Staffelstab
Die alljährlichen Landeskonferenzen Digitalisierung im Gesundheitswesen wurden bisher von der Telemed-Initiative Brandenburg bestehend aus den Partnern Universität Potsdam, UP Transfer GmbH, AOK Nordost und Waldheim Rechtsanwälten veranstaltet. Seit zwei Jahren ist die DigitalAgentur Brandenburg Kooperationspartner der Telemed-Initiative Brandenburg und ebnete den Weg, das bestehende Präsenz-Veranstaltungsformat nun zusätzlich im digitalen Format durch einen Livestream und mit digitalen Beteiligungsformaten anzubieten. Jürgen Heese, Vorstandsvorsitzender der Telemed-Initiative dankte allen für die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit und kündigte an, dass künftig die DigitalAgentur Brandenburg diese Rolle übernehmen wird.
Der Geschäftsführer der DigitalAgentur Brandenburg, Dr. André Göbel, dankte Jürgen Heese und seinem Stellvertreter Jürgen G. Waldheim für ihr Engagement und betonte die Wichtigkeit solcher Formate: „Der interdisziplinäre Austausch ist in Gesundheit und Pflege heute wie auch in Zukunft von oberster Wichtigkeit“, sagte er. „Mit dem steigenden Grad der Digitalisierung kommen nun neue technische und organisatorische Herausforderungen hinzu, wie sich zur Diskussion um Sicherheit und Datenschutz gezeigt hat. Die DigitalAgentur des Landes Brandenburg wird mit der Landeskonferenz auch künftig dazu beitragen, den Austausch darüber zu fördern, wie Hindernisse für Innovationen abgebaut werden können, ohne die Souveränität und Krisenfestigkeit im medizinischen und pflegerischen Bereich zu gefährden.“
]]>Besonders großen Verbesserungsbedarf sieht die DGIM bei der Nutzung von Gesundheitsdaten – ein Thema, das auch die Bundesregierung mit dem im Koalitionsvertrag angekündigten Gesundheitsdatennutzungsgesetz auf die Agenda gesetzt hat. Im Dialog mit Internistinnen und Internisten, die in der Forschung und in der Patientenversorgung an Universitätskliniken tätig sind, hat die DGIM daher eine Liste mit konkreten Anforderungen zu neun Themenfeldern erarbeitet und dem Bundesgesundheitsminister zugeschickt. „Mit dieser Liste wollen wir auf konkrete Bedarfe und Baustellen bei der Digitalisierung aus der Perspektive der Inneren Medizin hinweisen und mögliche Lösungen vorstellen“, sagt Professor Dr. med. Claus Vogelmeier, Sonderbeauftragter für das Thema Digitale Medizin im DGIM-Vorstand. „Jeden Tag sammeln wir in Kliniken und Praxen Unmengen an Patientendaten, deren wissenschaftliche Verwertung die derzeit in Deutschland geltenden datenschutzrechtlichen Regelungen und Rechtsunsicherheiten allerdings erheblich erschweren oder verhindern“, so der Marburger Internist.
Mit der Liste der Anforderungen bietet die DGIM ihre Unterstützung bei der Ausarbeitung des GDNG an. „Als größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft Europas haben wir die Verantwortung, zukünftige gesetzliche Regelungen im Sinne unserer Patientinnen und Patienten sowie unserer mehr als 29.000 Mitglieder – Forscherinnen und Forscher und am Patienten tätige Ärztinnen und Ärzte – mitzugestalten“, so Ertl weiter. „Daher haben wir dem Bundesgesundheitsminister unsere breite fachliche Expertise in der medizinischen Wissenschaft und Patientenversorgung angeboten“, schließt der DGIM-Vorsitzende Müller-Ladner.
Mehr Informationen:
DGIM, Anforderungen an ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Stand 14. September 2022: https://www.dgim.de/fileadmin/user_upload/PDF/Newsletter/20220914_DGIM-Anforderungen_an_ein_Gesundheitsdatennutzungsgesetz_FIN.pdf
]]>„Wir freuen uns sehr, dass KITTU vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die ersten drei Jahre eine Forschungsförderung von 2,53 Millionen Euro erhält. Wir haben somit die Chance, wissenschaftliche Pionierarbeit im Bereich der digitalen und KI-basierten Tumortherapie zu leisten und die Digitalisierung des Gesundheitswesens auch international weiter voran zu bringen. Wir sind zuversichtlich, gemeinsam mit führenden Partnern im Bereich der Künstlichen Intelligenz translationale Erfolge erzielen und die Tumortherapie in eine digitale Zukunft führen zu können“, so der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, zum KITTU-Projekt.
Die Behandlung und Begleitung von Patient:innen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen ist eine komplexe Aufgabe, an der zahlreiche Fachrichtungen beteiligt sind. Für den interdisziplinären medizinischen Austausch gibt es sogenannte Tumorboards, bei denen sich die Ärzt:innen über die Behandlungsstrategie beraten. Dafür liegen für jeden einzelnen Patienten eine große Menge medizinischer Daten vor, die individuell ausgewertet werden müssen - eine Mammut-Aufgabe. Digitale Methoden, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, eignen sich hervorragend, um die umfassenden und komplexen Patientendaten zu analysieren und eine zielgerichtete Therapie zu empfehlen. Eine individualisierte Tumortherapie erhöht die Behandlungsqualität, reduziert Risiken und Nebenwirkungen.
„KITTU ist so konzipiert, dass die angestrebten Ergebnisse bei einer erfolgreichen Entwicklung später direkt in die routinemäßige Krankenversorgung umgesetzt werden können. Der Nutzen einer solchen Softwareplattform wäre sowohl für die Betroffenen immens als auch für die behandelnden Teams: Denn durch die Existenz des angestrebten zentralen digitalen Knotenpunkts hoffen wir, langfristig die interdisziplinäre Zusammenarbeit der behandelnden Ärzt:innen weiter verbessern sowie den erforderlichen Aufwand für administrative Tätigkeiten reduzieren zu können“, erläutert Dr. Gregor Duwe, Projektkoordinator und Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Mainz.
Um eine solche KI-Software entwickeln zu können, die aus Patientendaten eigenständige Empfehlungen ableiten kann, bedarf es eines eigens definierten und spezifisch trainierten KI-Algorithmus. Als primäre Informationsquelle für die Etablierung stehen Entscheidungen vergangener Tumorboards sowie die hierfür relevanten klinischen Studien zur Verfügung.
„Zusätzlich gewichten unsere onkologischen Expert:innen die Relevanz der klinischen Entscheidungen, um das KI-System, wir bezeichnen es als ‚Wissensgraph‘, auch mit der Fähigkeit auszustatten, Therapieempfehlungen begründen zu können. Diese dienen dann sozusagen als eine Art Zweitmeinung, um die Beteiligten zu unterstützen, die geeignete Therapie auszuwählen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Jürgen Scheele, Chief Medical Officer der Innoplexus AG. Und ergänzt: „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der Urologischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, innovatives Neuland der patientenzentrierten, medizinischen Forschung zu betreten.“
Prof. Dr. Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor des DFKI erläutert den langfristigen Nutzen von KITTU so: „KITTU schafft die Basis, um die entwickelten KI-Lernverfahren und deren Erklärbarkeit im Rahmen von prospektiven, klinischen Studien weiter zu verbessern und anschließend auf weitere Tumorerkrankungen zu übertragen. Dazu wird mit dem Verbundprojekt auch der Grundstein für ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk zwischen Kliniken und Forschenden gelegt.“
Das KITTU-Verbundprojekt bringt die Expertisen der Universitätsmedizin Mainz, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Innoplexus AG zusammen. Seitens der Universitätsmedizin Mainz sind insbesondere das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) der Universitätsmedizin Mainz (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Thomas Kindler) als ein Comprehensive Cancer Center im Netzwerk für Onkologische Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe sowie die Klinik und Poliklinik für Urologie und (Projektkoordinatoren: Dr. Gregor Duwe, PD Dr. Thomas Höfner, Direktor und Einrichtungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Axel Haferkamp) beteiligt.
Zum Projekt: https://www.interaktive-technologien.de/projekte/kittu
]]>Das aus dieser Entwicklung hervorgegangene zertifizierte Medizinprodukt "x-c-bleeding" zur Vorhersage von postoperativen Nachblutungen wird nun zum ersten Mal im klinischen Alltag auf der Intensivstation des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) installiert.
"x-c-bleeding" erkennt bereits anhand geringster Veränderungen der auf einer Intensivstation standardmäßig erhobenen Messwerte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Nachblutung. Das medizinische Personal kann entsprechend schnell die nötigen Maßnahmen zur Bestätigung der Prognose und der Behandlung einleiten.
"x-c-bleeding" soll den Arbeitsalltag der Ärzt:innen und Intensivpflegenden erleichtern und zugleich für eine hohe Sicherheit und Behandlungsqualität für die Patient:innen sorgen, sagt Prof. Dr. med. Alexander Meyer, Mediziner am DHZB und Geschäftsführer von x-cardiac, "eine echte Win-Win-Situation!"
Geschäftsführer Oliver Höppner ergänzt: "Mit diesem wichtigen Schritt ist unser erstes Medizinprodukt im klinischen Alltag angekommen, weitere Pilotkunden sind bereits in der Pipeline. Parallel arbeitet unser Team hochmotiviert an der Entwicklung und Zertifizierung einer nächsten Produktgeneration, die neben der Vorhersage von postoperativen Nachblutungen auch akutes Nierenversagens nach Herz-OPs zum Inhalt haben wird."
x-cardiac wurde mit Unterstützung des DHZB sowie des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité-Universitätsmedizin Berlin Ende 2020 gegründet. Das Medizinprodukt "x-c-bleeding" erfüllt alle Anforderungen zur Förderfähigkeit als klinisches Entscheidungsunterstützungssystem im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), mit dem das Bundesgesundheitsministeriums die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern mit insgesamt bis zu 4,3 Milliarden Euro fördert.
]]>Im Gegensatz zu bisherigen, analogen Prozessen setzt die digitale Übermittlung der Krankenhausverordnung an die Krankenkassen bereits einige Schritte früher an. Bisher erfuhren Krankenkassen meist erst im Nachhinein von der stationären Behandlung einer oder eines Versicherten. Nun kann die AOK PLUS direkt nach der Überweisung des Patienten tätig werden und ihren Versicherten bei allen Fragen zum Thema Krankenhausaufenthalt beratend zur Seite stehen.
Prozess entlastet Personal und beschleunigt Behandlungen
So kann eine „Checkliste Krankenhaus-Aufnahme“ helfen, in der Aufregung nichts Wichtiges zu vergessen. Der Verweis auf den Gesundheitsnavigator, der umfangreiche Informationen zu Gesundheitseinrichtungen liefert, ist außerdem eine Hilfestellung für Patienten, die richtige Anlaufstelle für ihr jeweils individuelles Anliegen zu finden. Dies trägt auch dazu bei, Arztpraxen, die meist die erste Anlaufstelle für solche Fragestellungen sind, zu entlasten und Prozesse in Krankenhäusern und Kliniken reibungsloser zu gestalten, da viele Fragen bereits im Vorfeld geklärt werden können.
„Gerade vor einem Aufenthalt im Krankenhaus haben viele Versicherte Unsicherheiten und Fragen, die wir nun schneller und ganzheitlich beantworten können.“, sagt Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS. „Wir sind überzeugt: Eine effektivere Vernetzung aller Partner im Gesundheitswesen verbessert die Behandlungsqualität, entlastet das Personal und ist ein klarer Mehrwert für unsere Versicherten.“
Telematikinfrastruktur ist Grundlage für sicheren Austausch der Daten
Der Versand der Daten erfolgt bei diesem Vorgehen sicher innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) und des dazugehörigen Kommunikationsdienstes KIM (Kommunikation im Medizinwesen). Obwohl sich das Projekt bisher noch in der Roll-Out-Phase befindet, ist die Übermittlung von Verordnungen zu Krankenhausbehandlungen bereits eine der meistgenutzten Anwendungen über KIM. „Dieses Projekt hat die elektronische Krankenhausverordnung aus dem Stand auf Platz 3 der am häufigsten genutzten TI-KIM-Anwendungen in Deutschland gebracht – hinter elektronischem Arztbrief und elektronischer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Und das, obwohl das Projekt sich bisher auf Sachsen und Thüringen beschränkt“, betont Matthias Leu, der das Projekt seitens CGM federführend betreut.
]]>“Die Digitalisierung der Medizin muss sich auf die Art und Weise auswirken, wie Mediziner ihre Entscheidungen gemeinsam mit ihren Patienten treffen wollen. Wir sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit dem UKA die Entwicklung der klinischen Entscheidungsfindung auf der Grundlage digitaler Tools und datenbasierter Evidenz beschleunigen wird", sagt Michael Dahlweid, Chief Product Officer der Dedalus Group.
„Wir freuen uns, einen erfahrenen Partner wie Dedalus HealthCare mit seiner großen Expertise in der digitalen Transformation an unserer Seite zu haben, und sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit ein Gewinn für beide Seiten sein wird“, kommentiert PD Dr. Markus Wehler, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Augsburg. Finanzvorstand Michael Bungarten ergänzt: „Der Einsatz Künstlicher Intelligenz und automatisierter Prozesse im klinischen Alltag wird für die wirtschaftliche Stabilität unseres Gesundheitssystems immer wichtiger. Deshalb ist die Kooperation mit Dedalus HealthCare ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
]]>Durch die Benchmarking-Funktion kann ein definierter Datenpunkt eines Probanden anonymisiert mit dem Vergleichswert der Gesamtpopulation der Studie gegenübergestellt werden. Dabei kann die Population nach verschiedenen Informationen gefiltert werden, etwa Geschlecht, Altersgruppe, Kohorte oder Region.
Die Progression-Funktion ermöglicht es, die Entwicklung eines definierten Datenpunkts eines Probanden zu sehen, der über einen bestimmten Zeitraum (etwa über mehrere Studienvisiten) erfasst wurde.
Die Vorteile im Überblick
„Mit den neuen Features können klinische Studien noch effizienter durchgeführt und gleichzeitig wertvolle Einblicke in den Studienverlauf der Patient:innen gewonnen werden“, so Veronika Schweighart, Mitgründerin und Mitglied der Geschäftsführung bei Climedo. „Angenommen, ein Patient mit Diabetes nimmt an einer klinischen Studie für Insulin teil. Im Climedo-Dashboard kann die behandelnde Ärztin dessen Fortschritt anhand seines Blutzuckerspiegels oder Blutdruckwerts einsehen und mitverfolgen, wie sich seine Werte im Vergleich zur gesamten Studienpopulation und innerhalb bestimmter Gewichts- oder BMI-Klassen verhalten. Die Transparenz über den Studienverlauf wird dadurch enorm verbessert. Wir freuen uns darauf, Interessent:innen die neuen Features in einem persönlichen Gespräch vorzustellen.“
]]>Untersuchung mittels Stethoskop erstmals per Videokonferenz möglich
Die Plattform MedKitDoc ermöglicht die Durchführung der häufigsten hausärztlichen Beratungen via Videokonferenz mit gleichzeitiger Einbindung von verschiedenen Medizingeräten. Dabei kommen ausschließlich zertifizierte Medizingeräte zum Einsatz. Mittels einer App für mobile Geräte mit iOS– oder Android-Betriebssystem werden die erhobenen Daten wie EKG, Blutsauerstoff und vieles mehr in Echtzeit während der Videokonferenz an die Ärztin oder den Arzt übermittelt. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Stethoskop:
„Bisher waren die Untersuchungsmöglichkeiten in einer Videokonferenz sehr eingeschränkt, oft mussten die Patientinnen und Patienten trotzdem noch in die Arztpraxis oder ins Krankenhaus. Unsere Plattform ermöglicht es unter anderem erstmals, mittels Stethoskop Herz- und Lungengeräusche in einer Videokonferenz abzuhören“, sagt Dorian Koch, CEO und Founder von MedKitDoc.
Enges ärztliches Monitoring, wegfallende Fahrwege
„Ich erhoffe mir eine signifikante Verbesserung des Austausches der medizinischen Daten von den Patientinnen und Patienten aus den Pflegeheimen und mir als behandelnde Ärztin“, sagt Monique Salchow-Gille, Internistin in Friedland und Ärztin im Senioren-Wohnpark Friedland. „Ich möchte möglichst umfassend und aktuell über den Zustand meiner Patientinnen und Patienten informiert sein und bei Bedarf zeitnah handeln können. Allerdings sind gerade auf dem Land die Wege sehr weit. MedKitDoc kann dieses Problem lösen, weil ich ortsunabhängig telemedizinisch auf alle wichtigen Vitalwerte Zugriff habe und damit fundierte Entscheidungen treffen kann. Und: Durch wegfallende Fahrzeiten – beispielsweise ist ein Pflegeheim 75 Kilometer entfernt – gewinne ich Zeit, die ich nutzen kann, mehr Patientinnen und Patienten zu betreuen. Der Bedarf ist groß.“
Kompetenzerweiterung der nichtärztlichen Berufe
„Wir versprechen uns von MedKitDoc eine intensivere Taktung der ärztlichen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie eine Vermeidung unnötiger Krankenhauseinweisungen“, sagt Katharina Friesse, Einrichtungsleiterin im Senioren-Wohnpark Friedland. Außerdem sollen spezielle Schulungen sowohl an der Software als auch an den telemedizinischen Geräten die Kompetenzen des Pflegepersonals erweitern: „Die Möglichkeiten des Pflegepersonals, in akuten Situationen schnell zu reagieren, werden gestärkt. Durch die telemedizinische Einbindung der Ärztin oder des Arztes kann das Pflegepersonal schneller reagieren und so auch unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mehr Sicherheit vermitteln.“
Erste positive Erfahrungen
„In unserem Pflegeheim konnten wir schon erste positive Erfahrungen sammeln“, sagt Erik Müske, Einrichtungsleiter im AWO Seniorenzentrum "Theodor Fontane in Oderberg. „So konnte durch die kurzfristige Abstimmung mit der Hausärztin über MedKitDoc bereits ein Facharztbesuch und eine Krankenhauseinweisung vermieden werden.“ Neben der kurzfristigen Konsultation der Ärztin gebe es auch zwei Termine je Woche, an denen die Ärztin für die Untersuchung via MedKitDoc zur Verfügung stehe: „Das ist ein großer Vorteil für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, die kaum mobil sind. So haben sie die Möglichkeit, Beschwerden vorzutragen oder Krankheitsverläufe untersuchen zu lassen. Das ersetzt nicht die ärztliche Visite vor Ort, erleichtert jedoch den Zugang zur medizinischen Versorgung und erhöht deren Effizienz.“
Das Pilotprojekt ist Teil der AOK-Initiative „Stadt.Land.Gesund. für eine bessere ländliche Gesundheitsversorgung“. Dazu engagiert sich die AOK Nordost gemeinsam mit den Partnern vor Ort in zahlreichen Projekten, die im Kern drei Lösungsansätze verfolgen: notwendige Versorgungsangebote erhalten, Distanzen überwinden und Patienten mit besonderem Bedarf auch besonders zu unterstützen. Hierzu hat die Gesundheitskasse passgenaue Programme entwickelt, welche die Versorgung vor allem im ländlichen Raum nachweislich verbessern.
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