Umfrage zu Problemlösern in der Pandemie: Große Zustimmung für eine starke heimische Pharmaindustrie
04.05.2021
Die Coronakrise zeigt: Weit mehr als die Hälfte der Befragten (60 Prozent) halten das deutsche Gesundheitswesen nicht für krisengerüstet. Als Problemlöser in der gegenwärtigen Situation ist den Bürgerinnen und Bürgern gerade die Pharmaindustrie deutlich wichtiger geworden: Mehr als zwei Drittel (76 Prozent) gaben dies an. Entsprechend hoch fiel die Zustimmung zu der Frage aus, wie bedeutend den Bürgerinnen und Bürgern eine eigene leistungsfähige Pharmaindustrie in Deutschland und Europa sei: Hierfür sprachen sich 91 Prozent aus.
„Für das Thema Standortsicherung machen wir uns ja schon lange stark. Insofern bestärken uns diese Umfrage-Ergebnisse“, sagt Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI. „Tatsächlich hat der enorme Wettbewerbs- und Preisdruck auf Arzneimittel dazu geführt, dass sich viele Lieferketten von Europa nach Asien verlagert haben. So werden Wirkstoffe inzwischen in großem Umfang von oft wenigen Fertigungsstätten aus Indien und China bezogen. Wenn es hier zu Ausfällen kommt, drohen sehr schnell weltweite Lieferengpässe. Die Pandemie hat das Problem dieser Abhängigkeit noch einmal viel stärker ins Rampenlicht gerückt. Wir fordern deshalb eine Standortsicherung in Deutschland und Europa zu vernünftigen, auskömmlichen und vor allem stabilen Rahmenbedingungen. Eine verlässliche und innovative Arzneimittelversorgung muss uns definitiv etwas wert sein.“
In der Digitalisierung sehen die Deutschen vielfältige Chancen – nicht nur bei der Bekämpfung von Pandemien, sondern auch für eine generell verbesserte Gesundheitsversorgung. Bei der Frage nach den Chancen der Digitalisierung in der Pandemie-Bekämpfung wurde von der Mehrheit der Befragten insbesondere die Vernetzung von Gesundheitsbehörden als bedeutend genannt (63 Prozent). Die Unterstützung beim Impfmanagement nannten 45 Prozent, die Vernetzung internationaler Forschung wurde von 42 Prozent angegeben.
Zu den wichtigsten Herausforderungen im Gesundheitswesen, für die die Digitalisierung Lösungen bietet, zählt für die Befragten an erster Stelle die „Ärztliche Versorgung“ (61 Prozent). An zweiter Stelle folgt der „Austausch von Patientendaten“ (56 Prozent).
Als treibende Kraft hinter den digitalen Neuerungen im Gesundheitswesen wird nach den Krankenkassen (28 Prozent) die pharmazeutische Industrie genannt (15,2 Prozent), noch knapp vor den politischen Akteuren (14,9 Prozent).
„Wir begrüßen den Ausbau einer sicheren Infrastruktur für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und setzen uns selbst dafür in vielfältiger Weise ein“, sagt Joachimsen. „Die Digitalisierung ermöglicht eine hochwertige, bezahlbare Versorgung für alle. Neue Technologien verbessern die Versorgung der Patientinnen und Patienten gerade bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten. Nicht zuletzt liefern Gesundheitsdaten eine wichtige Grundlage für neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Medizin – auch bei der Bekämpfung von Gesundheitsbedrohungen wie der COVID-19-Pandemie.“
Hinweis: Die Kernergebnisse der Umfrage gibt es hier zum Download.